Элеонора Шах

Nico Unglaubliche Abenteuer des Kleinen Drachen


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gut.“, sagte sie. „Wo wohnst du?“

      „Ich… ich…“

      „Du hast kein Zuhause?“, fragte sogleich das Mädchen.

      Nico senkte die Augen.

      „Nein.“

      „Wenn Du willst nehme ich dich mit! Ich habe ein großes Zimmer.“

      Der Arme schaute das Mädchen mit solcher Hoffnung an, dass darin alles gesagt war.

      „Gut, aber so, dass meine Eltern dich nicht bemerken. Wir werden bald weiterziehen. Du bleibst in den Büschen und wenn wir losfahren springst Du hinten auf die Sitzbank.“

      Nico nickte. Das Mädchen ging durch hohes Gras zu den Erwachsenen zurück, wendete sich noch einmal um und sagte:

      „Ich heiße Arlen…“

      Einige Zeit lang saß Nico, ohne die Augen von den Menschen abzuwenden zwischen den Büschen. Als sie fertig waren und sich der Planwagen in Bewegung setzte, sah er wie Arlen aus dem Fenster sah, den Kopf nach allen Seiten drehte und ihn suchte. Nico lief hinterher und schaffte es gerade noch rechtzeitig auf einen Sitz zu klettern, der an der hinteren Wand des Planwagens angebracht war und auf dem eine Kiste mit Vorräten stand…

      * * *

      Der Planwagen fuhr zu einem riesigen Schloss und blieb davor stehen. Der kleine Drache sprang vom Sitz und versteckte sich hinter einem Wagenrad. Während die Erwachsenen Sachen ausluden, schaute das Mädchen unter den Boden des Wagens und sagte, als sie den Drachen sah schnell:

      „Warte auf mich auf der anderen Seite des Hauses…“

      Als alle weg waren, fuhr der Kutscher den Wagen fort und Nico, der an einer Halterung an der Unterseite hing, erreichte so eine Wiese mit hohem Gras und von dort aus einige Johannisbeerbüsche. Durch die Grünanlage ging es weiter in den Gemüsegarten, wo er zwischen den Beeten entlang kroch, wie ein Kater auf der Lauer. Nur hatte er vergessen, auch seinen Schwanz zu verstecken.

      In diesem Moment atmete eines der Dienstmädchen, das für den herrschaftlichen Tisch Gemüse sammelte kurz durch und streckte ihren Rücken. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sich etwas zwischen den Salatbeeten bewegte und knisterte. Bei genauer Betrachtung erkannte sie irgendein seltsames Tier. Die ganze Nachbarschaft zusammenschreiend, ließ das Dienstmädchen ihr Gemüse fallen, raffte ihre Röcke und rannte im Galopp aus dem Gemüsegarten.

      Vor Schreck sprang auch Nico auf und lief schreiend in Richtung Schloss. Zu seinem Glück, schaffte Arlen es rechtzeitig eine Tür zu öffnen und Nico schlüpfte im Nu ins rückseitige Haus. Die Bewohner des Hauses liefen auf den Schrei hin zusammen. Die Frauen standen abseits, während bewaffnete Männer, auf der Suche nach der Bestie die Beete durchwanderten. Als niemand gefunden wurde, gingen alle wieder ihren normalen Angelegenheiten nach. Währenddessen war Nico in Arlens Zimmer. Mit Interesse ging er die Regale entlang und betrachtete die verschiedenen Gegenstände. Puppen, Teddybären mit Knöpfen als Augen, Haarklammern und vieles mehr. Arlen saß auf einem Sofa und beobachtete den Drachen.

      Nachdem er das ganze Zimmer des Kindes durchwandert und in alle Schubladen und Schränke gesehen hatte, fand Nico endlich einen Platz an dem er schlafen würde – unter Arlens riesigem Bett. Von dort bis zum Boden hing eine Decke und dem kleinen Drachen schien es für einen Moment, als ob er sich wieder in seiner Höhle befände. Dunkel und bequem, als würde es ihn beschützen. Er brachte unter das Bett einige Lammfelle und mehrere Kopfkissen aus dem Bett des Mädchens und richtete sich mit allem Komfort ein. Von diesem Tag an hatte Nico endlich einen kleinen Freund und das Mädchen einen ungewöhnlichen Kameraden und noch dazu ein Geheimnis.

      Arlen belästigte die Hausangehörigen nicht mehr mit der Bitte, mit ihr zu spielen und verbrachte stattdessen die meiste Zeit mit dem Drachen in ihrem Zimmer. Während des Mittagessens und Abendbrotes schlich sich Nico in den Speisesaal, kroch unter den Tisch und erhielt von Arlen Stückchen der verschiedenen Speisen. Am liebsten mochte Nico gefüllte Teigtaschen, welche eine rundliche Köchin extra für ihren Liebling Arlen buk – mit Kirschen, Erdbeeren oder Rhabarber, je nach Saison. Das Mädchen brachte ihren neuen Freund heimlich, durch einen geheimen Ausgang aus dem Haus und sie gingen entlang eines Flusses spazieren. Nico liebte diese Spaziergänge. Mit jedem Tag wurde die Freundschaft zwischen ihm und Arlen enger und enger. Die Kleine schenkte ihm sogar ihre Mütze und den Schal mit Handschuhen, den ihr die Köchin zum fünften Geburtstag gestrickt hatte und der ihr zu klein geworden war. Nico erzählte Arlen vom Land der Drachen und sie ihm über das Leben auf der Erde. Natürlich nur über die Dinge, die sie selbst wusste.

      Aber eines Tages passierte ein Unglück, das die kleinen Freunde trennte. Zu Winteranfang ging Arlen, wie immer mit dem Drachen am Fluss spazieren. Sie gingen entlang des, mit Schnee bedeckten Flussufers. In der Nacht war der Fluss zugefroren. Arlen wusste, dass sie sich vom Wasser fernhalten soll, wenn kein Erwachsener in der Nähe war. In der Regel machte sie das auch, aber diesmal stolperte Arlen und fing an bergab zu rutschen. Nico lief am Ufer entlang und überlegte panisch was er machen soll. Er rief um Hilfe, aber offensichtlich hörte ihn keiner. Arlen rutschte immer weiter und weiter auf das Eis. Und als sie versuchte herauszukommen und ans Ufer zu klettern, knackte das Eis. Nico hatte die Idee seinen Schal auszuziehen und warf ihn dem Mädchen zu. Sie griff das eine Ende des Schals und Nico zog mit ganzer Kraft am anderen. Aber Arlen war schwerer als er, ein Teil ihrer Kleider war nass geworden und damit war es noch schwieriger das Mädchen herauszuziehen. Nico flehte sie an den Schal nicht loszulassen und sich weiterhin daran festzuhalten und schrie so laut er konnte um Hilfe. Endlich hörte ihn jemand. Er konnte die Ausrufe von Menschen hören, die zur Hilfe herbei eilten. Als der Erste, ein Gärtner, kam, hatte Nico das Mädchen fast heraus gezogen und hielt sie bereits an der Hand. Der Gärtner bewertete die Situation falsch und stürzte sich auf den Drachen. Nico lies vor Schreck den Schal los und sprang beiseite, er wollte der Hand des Gärtners ausweichen, dem bereits mehrere Menschen zu Hilfe kamen. Im letzten Moment hielt der Gärtner gerade noch das Ende des Schals, an dem Arlen hing fest und zog sie ans Ufer. Mehrere Menschen umgaben das Kind, die anderen liefen dem Drachen hinterher. Sie hatten entschieden, dass er an diesem Vorfall schuld war. Auf die Einsprüche des Mädchens achtete keiner. Arlen wurde schnell in das Haus gebracht und Nico wurde so lange gejagt, bis die Menschen erschöpft waren. Der kleine Drache erkannte, dass es für ihn keinen Weg zurück gab. Er hoffte nur, dass mit seiner so plötzlich gewonnenen und so schnell verlorenen Freundin alles gut ging, aber sie war ja in sicheren Händen…

      Wieder alleine

      Nico schlurfte durch den Wald, ohne Büsche, Schluchten oder den Weg wahrzunehmen…

      Es war ihm egal wohin er ging. Er ernährte sich von ihm unbekannten Beeren und Früchten, denn der Hunger war stärker, als die Angst an einer giftigen Pflanze zu sterben. Einmal stieß er, in einem umgefallenen Baum auf ein Nest indem, wie durch ein Wunder die Eier ganz geblieben waren. An diesem Abend schlief er, zum ersten Mal seit vielen Tagen, satt ein…

      Es vergingen Tage, Wochen, Monate bis er sich endlich in der Nähe eines kleinen Dorfs befand.

      Aus einem Versteck beobachtete der kleine Drache lange was in der Siedlung stattfand, bis er sich entschloss, zu einem Bauernhof am Rande der Siedlung zu kriechen. Nico beobachtete aus einem Versteck zwischen Büschen, Menschen, Hunde und Hühner, die mal hier mal da, auf der Suche nach Würmern am Boden pickten. Der hungrige Glücklose bemerkte, dass eine Frau mehrmals, nach einem bestimmten Geräusch aus einem der Gebäude kam, ein anderes betrat und mit Eiern wieder herauskam. Nico schien, dass dies ein Lager für solche Eier war. Und diese waren viel größer als jene, die er im Wald gefunden hatte.

      An die Wände des Schuppens gedrückt, schlich Nico zum Hühnerstall. Er kletterte ins Innere des kleinen Gebäudes und naschte, indem er in die Regale kroch Hühnereier – er stach eines mit seiner Kralle auf, trank es aus, danach das zweite und so alle der Reihe nach. Die Hühner, durch den Einbruch des Drachens aufgeregt, echauffierten sich und erhoben ein großes Geschrei. Aber Nico war so begeistert, dass er nicht merkte wie die Frau des Bauern in den Hühnerstall kam, sie war auf das Äußerste erschrocken und zeterte, dass irgendein Monster, schmutzig, dürr, mit Kletten und allerlei