Thomas Rögner

Der ultimative Bike-Workshop


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weniger Spielraum mit der Ausstattung da der Markt noch nicht groß ist.

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      TRAILBIKE

      Früher als All Mountain Sport bezeichnet, firmiert die Kategorie der 120/130-Millimeter-Fullys jetzt unter dem Begriff »Trailbike«. Agiler und Touren-tauglicher Charakter. Wichtig: die Fahrwerksfunktion, das Gewicht und die Ausstattung. Teleskopstützen sind erwünscht, Reifenbreite: nicht unter 2,2 Zoll. Das Fahrverhalten bergauf und bergab wird gleich stark gewichtet. Das ausgewogenste Bike erhält die meisten Punkte im Test.

      Nur über eines muss man sich als Fully-Käufer im Klaren sein: Die Vollgefederten brauchen regelmäßige Pflege und Wartung. Dämpfer und Lager sollten einmal im Jahr in der Werkstatt gecheckt werden. Mit den Anleitungen ab Seite 114 können Sie die grundlegenden Wartungsarbeiten auch selbst erledigen, die das Leben der Dämpfer entscheidend verlängern. Eine gut ausgestattete eigene Werkstatt (Seite 40) ist dafür ebenfalls Voraussetzung. Bei den Dämpfern hat sich in den letzten Jahren viel getan, und es wurden verschiedene Systeme entwickelt, um das lästige Wippen abzustellen, wie das Pro Pedal Damping (PPD) von Fox, abgelöst vom CTD (Climb-Trail-Descend) oder das Stable Platform Valve (SPV) von Manitou. Sollte man auf einen Dämpfer mit diesen Features umrüsten wollen, muss man dazu die entscheidenden Maße wie Einbaulänge, Hub und Breite berücksichtigen (dazu mehr ab Seite 114). Viele Dämpfermodelle, beispielsweise von Scott oder von Rock-Shox, arbeiten mit Blockierhebeln vom Lenker aus (Remote Lock): eine gute Steuerungsmöglichkeit, die vor allem an langen Anstiegen den Federweg minimieren oder den Dämpfer komplett ausschalten wollen. Hier haben diese Systeme Vorteile gegenüber den Plattform-Systemen, da sie meist über ein echtes Lock-out, eine Blockierfunktion verfügen.

      Wenn Sie nun Ihren Einsatzbereich gewählt und ein entsprechendes Bike gefunden haben, heißt das nicht, dass Sie nun absolut festgelegt sind. Mit jedem Biketyp kann man fast alles machen, was beim Mountainbiken möglich ist. Nun gut, mit dem 9-Kilo-Hardtail sollte man nicht in den Bike-Park shredden gehen. Aber man kann beispielsweise auch mit einem erträglich schweren Freerider die Alpen überqueren.

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      ALL MOUNTAIN

      Ab 140 Millimeter Federweg (bei 29er-Bikes) geht der Spaß los. Bikes in 27,5 Zoll haben meist mehr Federweg – bis zu 160.

      All Mountain heißt: Das Bike darf ruhig einen Tick mehr auf Downhill-Fahrspaß getrimmt werden. Im Handling gewichten wir die Abfahrt stärker. Auch vom Fahrwerk ist mehr Leistung als beim Trailbike zu verlangen. Eine Teleskopstütze ist Pflicht! Die Reifen sollten mindestens 2,35 Zoll breit sein. Ab 2000 Euro gibt es gute Modelle.

       EXTREM: FREERIDE UND DOWNHILL

      Lange Federwege, extrem robuste Rahmen und Komponenten. Diese Bikes haben Nehmerqualitäten, machen aber nur für versierte Fahrer Sinn.

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      FREERIDE

      Aluminium beim Rahmenmaterial hat sich bewährt und wird in dieser Bike-Klasse kaum in Frage gestellt. Die Geometrien unterscheiden sich nur wenig. Der Lenkwinkel ist oft minimal flacher (-0,5° Grad). Gabel & Dämpfer sind wichtig. 170–190 mm Hub im Heck beweisen echte Nehmerqualitäten. Vorn sorgt eine potente 180-mm-Gabel für Laufruhe auf ruppigen Abfahrten. In dieser Bike-Klasse ist der Kampf zwischen 26 und 27,5 Zoll noch nicht entschieden. Bei vielen aktuellen Freeridern vertrauen Hersteller immer noch auf die verspieltere Laufradgröße 26 Zoll.

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      BIGBIKE/DOWNHILL

      Downhillern ist nichts zu viel. Kein Sprung, kein Steinfeld. Sie sind so stabil wie ein Amboss, oder sollten es zumindest sein. Mit mindestens 200 Millimetern Federweg an Heck und Front poltern sie über alles, was im Weg liegt. Ihre Geometrie ist aufs Runterfahren getrimmt – pedalieren lässt sich damit nur mühsam. Moderne Bigbikes schaffen es unter die 16,5-Kilo-Grenze. Gute Downhill-Modelle gibt es bereits ab 3000 Euro.

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      Freerider lieben die Abfahrt und bewegen sich hauptsächlich in Bikeparks. Bei Sprüngen, Drops und brutalen Abfahrten wollen sie keine Angst haben, dass das Bike einknickt. Noch mehr: sie wollen ein Bike, das den ein oder anderen Fahrfehler für sie ausbügelt. Dafür gehen sie gern einen Kompromiss bei der Berg-Tour oder der Hausrunde ein und nehmen ein Gewicht um die 15 Kilo in Kauf. Schließlich haben sie genug Schmackes in den Waden. Und mal ehrlich 15 Kilo sind ja so viel auch nicht.

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      FAST AUSGESTORBEN

      Wuchtige Freerider über 16,5 Kilo: zu schwer, zu speziell

      Der klassische Freerider mit seiner robusten Bauweise und schweren Stahlfederelementen wie abgebildet ist der Verlierer der letzten Jahre. Ihn findet man kaum noch, denn selbst Gravity-Biker wissen: leichter ist besser. Auch sie wollen einen breiten Einsatzbereich und besseres Handling. Die Gattung Freeride-Bikes lebt dennoch weiter. Die Bikes kommen nun deutlich leichter daher, definieren sich aber immer noch durch ihren üppigen Hub. Mindestens 170 Millimeter hinten und 180 Millimeter vorn. Kurzum: Die beiden Bike-Klassen Freerider und Enduros liegen heute deutlich näher zusammen als noch früher.

       Welche Laufradgröße passt zu mir?

      27,5 und 29 Zoll haben die Karten in den letzten Jahren neu gemischt. Bikes mit 26-Zoll-Laufrädern spielen fast ausschließlich im Einsteiger-Segment und bei viel Federweg (Action-Segment) eine Rolle. Aber viele Modelle gibt es in mehreren Laufradgrößen.

      26 ZOLL

      Bei Neuentwicklungen übergeht die Bike-Industrie die guten, alten 26-Zöller fast gänzlich. Deshalb finden Sie Bikes mit dieser Laufradgröße fast ausschließlich bei Einsteigermodellen und Enduro-/ Freeride-Bikes.

      27,5 ZOLL

      Mit dem jüngsten der drei Laufradformate versuchen die Hersteller die Vorteile von 26 und 29 Zoll zu vereinen. Das gelingt jedoch nur begrenzt, da sich die Größe und die Fahreindrücke nur geringfügig von 26-Zoll-Bikes unterscheiden.

      29 ZOLL

      Die großen Laufräder haben Vorteile beim Überfahren von Hindernissen, bieten mehr Laufruhe und verbessern die Traktion beim Klettern. Doch 29er sind etwas schwerer und träger als Bikes mit kleineren Laufrädern.

      Damit wären wir bei einem immer noch relativ wichtigen Punkt: dem Gewicht. Ein Kriterium, das für alle Räder gilt, gilt bei den Fullys umso mehr: Je leichter, desto teurer. Dies liegt natürlich zum einen an den verwendeten Materialien für den Rahmen. Aluminiumfahrwerke unterschiedlicher Güte und Bearbeitungsmethoden sind Standard (siehe dazu auch Kapitel 4). Um das Gesamtgewicht zu drücken, greifen Hersteller verstärkt zum High-Tech-Stoff Carbon. Hier sind schon die Grundmaterialien, die Fasern, teurer und die Verarbeitung ist kostenintensiver, sowohl in der Entwicklung als auch bei der Herstellung.

      Bei den Komponenten wie Schaltung, Antrieb und Anbauteile das gleiche Spiel. Exotisches Material, Ingenieurskunst, um trotz Belastung leichte Teile haltbar zu konstruieren – das zahlt man letztendlich als Kunde mit. Heftige Preise knapp unter und bis zu 10 000 Euro, vor wenigen Jahren noch die absolute Ausnahme, findet man nun bei mehreren Modellen.

      Wer Geld sparen will liebäugelt mit Versendern und profitiert von der Preistransparenz im Internet. Das ist nicht verwunderlich, sahnen doch einige Versand-Marken regelmäßig vorderste Plätze in Vergleichstests ab. Die Argumente Pro und Contra Bike-Shop und Kauf im World Wide Web findet man im unten stehenden Kasten.

      Um nicht das Bike aus dem Karton, oder die Katze aus