jedoch Komfort, Fahrdynamik und Sicherheit will, kommt ums Fully nicht herum. Zweitens: der Preis. Hardtails bekommt man etwa einen Tausender günstiger als Fullys.
Reifen: dick ist Trumpf?
Die Anforderungen in puncto Verschleiß, Pannensicherheit und Traktion sind beim E-MTB deutlich höher als beim klassischen Bike. Der Rollwiderstand dagegen spielt eine untergeordnete Rolle. Dicke, grob profilierte Reifen mit stabiler Seitenwand sind Trumpf. Vor allem günstigere Bikes werden oft mit viel zu leichten Pneus (unter 2,1 Zoll, schwach profiliert) ausgerüstet. Verhandeln Sie am besten gleich beim Kauf über einen Austausch. Als ideal für E-MTBs hat sich die 27,5-Plus-Größe herausgestellt. Diese Reifen funktionieren am besten in den Größen 2,6 oder 2,8 Zoll, erfordern aber spezielle Laufräder mit dem sogenannten Boost-Standard.
Wie viel Federweg?
Mehr Federweg vermittelt Sicherheit und Komfort. Besonders beim E-MTB braucht man mit dem Federweg eigentlich nicht zu geizen. Da man ohnehin meist im Sitzen fährt, hat man keine Probleme mit Fahrwerkswippen. Und Kraftverlust ist dank Motor-Power auch kein Thema. Ideal für den Geländeeinsatz sind Federwege zwischen 140 und 160 Millimetern. Noch mehr Federweg braucht man nur für extreme Einsatzbereiche. Und: Mehr Federweg kostet natürlich Geld. Auch bei Hardtails gilt: 120 Millimeter sind besser als 100. Achten Sie besonders bei diesen günstigen Bikes auf Luftfederelemente mit einstellbarer Dämpfung.
BOSCH PERFORMANCE
Den Antrieb kann man getrost als State of the Art beschreiben. Lange auf dem Markt, und jeder kommt damit zurecht. Wichtig ist der Zusatz CX, der garantiert, dass Sie die leistungsstarke Version im Bike haben. Die Active-Version ist schwächer.
+ Kräftiger Antrieb
+ Sinnvolle Schaltstufen
+ Kompakter Akku
+ Kompakte Bauweise (ab 2019)
– Hoher Tretwiderstand
– Anfahren am Berg
– Großer Bauraum (bis 2019)
Was kostet der Spass?
3500 Euro ist die unterste Grenze für ein ordentliches Fully mit ordentlichem Fahrwerk, guten Komponenten, stabilen Laufrädern und einer Vario-Sattelstütze. Wer diese nicht braucht und hier und da Abstriche macht, kommt vielleicht auch mit 3000 Euro hin. Darunter sind vollgefederte E-MTBs jedoch nicht zu empfehlen. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten Bikes in der Preisklasse zwischen 4500 und 5000 Euro. Bei Hardtails geht’s deutlich früher los: Die Schallmauer liegt bei etwa 2000 Euro.
Einsatzbereiche und Preisklassen
Ob Sie mit Ihrem Bike glücklich werden, hängt nicht allein vom verfügbaren Budget ab. Vor allem müssen Sie Sich fragen, wo und wie sie biken. Denn der Einsatzbereich gibt vor, welche Geometrie und wie viel Federweg zu Ihnen passen.
Hardtails
In der Welt der rein muskelbetriebenen Mountainbikes haben Hardtails nach wie vor eine große Bedeutung. Hier zählt jedes Quäntchen Muskelkraft und jedes Gramm an Material. Nach wie vor werden Cross-Country- und Marathon-Rennen auf Hardtails gewonnen. Beim E-MTB ist das anders. Die fehlende Federung hinten spart zwar auch hier Gewicht, beim Gesamtgewicht von um die 20 Kilo sind ein bis zwei Kilo aber kaum spürbar. Für Puristen, die auf die Federung verzichten wollen, gibt es ab knapp 2000 Euro Hardtails jeglicher Couleur. Die günstigen Vertreter besitzen meist komfortable, aufrechte Geometrien und eignen sich damit eher zum bequemen Cruisen auf Rad- und Forstwegen. In den höheren Preislagen findet man Modelle, die an die klassischen Race-Hardtails angelehnt sind. Mit wenig Federweg vorne, einer gestreckten, sportlichen Geometrie und Gewichten von deutlich unter 20 Kilo.
Mit E-Antrieb und 29er Bereifung machen Hardtails, nur vorne gefederte Bikes, vor allem Sinn wenn man nicht im Hardcore-Gelände Touren fahren möchte.
WELCHER ANTRIEB?
Der Motor sitzt entweder zentral oder in der Nabe – was macht Sinn?
Grundsätzlich stellt sich beim E-Bike die Frage: Mittel- oder Nabenmotor? Gute Schwerpunktlage, hohe Fahrdynamik – für den Einsatz im Gelände hat sich der Mittelmotor durchgesetzt. Der rückt den Schwerpunkt des Bikes ins Zentrum und nach unten. Das Zusatzgewicht sitzt nicht – wie bei den Nabenmotoren – in der ungefederten Masse des Hinterrades. Das verbessert die Fahrdynamik. Zusätzlich zum internen Getriebe der Mittelmotoren übersetzt die Schaltung die Antriebs-Power mit. Das wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch und die Hitzeentwicklung aus. Wermutstropfen ist der erhöhte Ketten- und Antriebsverschleiß. Aktueller Marktführer ist Bosch, gefolgt von Shimano, Brose und Yamaha. Neu auf dem Markt ist Sachs. Der am häufigsten verbaute Nabenmotor stammt von BionX.
Bis 2500 Euro: E-MTBs in dieser Preisklasse sind für komfortorientierte, weniger sportlich ambitionierte Fahrer gebaut. Die Geometrien sind daher eher kurz und aufrecht. Qualität der Komponenten und Gabeln liegen eher auf Einsteiger-Niveau.
2500 bis 3500 Euro: Die Bikes dieser Preisgruppe besitzen große Akkus und eine solide Ausstattung. Hier bekommt man viel Bike fürs Geld, und die Qualität der Komponenten geht voll in Ordnung. Mehr braucht man kaum.
Über 3500 Euro: Wer über 3500 Euro für ein Hardtail ausgeben möchte, dem empfehlen wir besser ein Fully. Damit liegt der Fahrgenuss deutlich höher, selbst wenn das Bike nur auf Feldwegen bewegt wird.
All-Mountain-Fullys
Der Begriff All Mountain umfasst die klassischen E-Touren-Bikes für gemäßigtes bis technisch anspruchsvolles Terrain. Im großen Angebot der Hersteller finden sich neuerdings unterschiedliche Bike-Typen, die sich an verschiedene Ansprüche der Fahrer richten. Lange Radstände und Kettenstreben sorgten bislang für enorme Laufruhe und Stabilität, gepaart mit hervorragenden Klettereigenschaften. Ein bewährtes Konzept für Einsteiger und Touren-Fahrer. Mit den neuen Antrieben von Shimano und Co. bekommen die Hersteller mehr konzeptionelle Freiheit bei der Ausrichtung der Geometrien. So halten waschechte, wendige Trailbikes Einzug im E-MTB-Lager. Die Federwege dieser größten aller E-MTB-Gattungen bewegen sich zwischen 120 und 150 Millimetern.
E-MTB TYPENKUNDE
Der bevorzugte Einsatzbereich bestimmt den Typ des gewünschten E-Mountainbikes. Die Kategorisierung entspricht weitestgehend der der „normalen“ Geländeräder.
YAMAHA PX-W
Vor allem Haibike in ihrer Sduro-Serie und Giant (als Syncdrive) setzen auf den bewährten Japaner. Der Antrieb liefert mit seiner harmonischen Abstimmung einen tollen Komfort. Leider geht ihm mit zunehmender Trittfrequenz die Kraft aus.
+ Hoher Komfort
+ Sanftes Ansprechen
+ Leicht
– Geringe Elastizität
– Unterstützungsstufen
– Fummelige Bedienung
BROSE
Der Antrieb unterstützt sehr harmonisch und unauffällig. Die Abstimmung ist hervorragend und die Geräuschentwicklung klein. Hauptkritikpunkt