Wie wir später in Alicante erfahren sollten, war dies in diesen Tagen tatsächlich einem Schiff widerfahren. Im Namen Jesu und mit der Fürsprache des hl. Joseph gingen wir auch diesmal unbeschadet durch gleich zwei große Gefahren.
Im Zusammenhang mit dem Dreifaltigkeitssonntag kann ich noch eines berichten, und noch etwas, was sich am darauffolgenden Montag begab.
An dem Tag ließ der gute Wind, wie schon erwähnt, das Schiff ruhig und schnurgerade laufen und keiner wurde vom Meergrausen (Anm.: Seekrankheit) geplagt, das sonst durch das Auf und Ab und Hin und Her des Schiffes ausgelöst wurde. Alle am Schiff waren wohlauf, fröhlich und guter Dinge. Sogar ich, dem das Meergewüt sonst sehr zu schaffen machte.
Da zeigte sich am Vormittag zur Ergötzung aller, etwa einen Musketenschuss entfernt, ein großer Wal, der mehrmals einen starken Wasserguss fast ein Haus hoch (so dünkte es mir) mit dem Geräusch eines kleinen Platzregens in die Luft blies. Es war gar lustig anzusehen und zu -hören. Zu Mittag aber, als die Sonne an einem wolkenlosen Himmel am höchsten stand, sahen wir rund um ihre Scheibe einen feuerglänzenden, weiten großen Kranz, durch dessen Mitte wiederum, wie auch durch die Sonne, ein weiterer glänzender Ring stieß. Das Schauspiel am Himmel, an dem keine einzige Wolke zu sehen war, währte eine Stunde und war für jeden auf dem Schiff klar zu sehen. Wir hatten also am Hochheiligen Trinitatisfest eine schöne, himmlische Predigt zwar nit zu hören aber zu sehen bekommen.
Wahrhaftig: Die Himmel berichten vom Ruhm Gottes (Psalm 18).
In dieser Erscheinung bedeutete die Sonne – principium sine principio – Gott den Vater, der keinen Ursprung hat. Der hell scheinende Umkreis – lumen de lumine – Gott den Sohn, das Licht, das aus dem Licht geboren wird, ein wahrer Gott vom wahren Gott (Symbol. Apost.), und der dritte, die beiden anderen durchdringende Glanz, communicationem sancti Spiritus (2 Kor. 13), war Gott der Heilige Geist, der aus der ewigen göttlichen Liebe des Vaters zum Sohn und dessen Gegenliebe entspringt: Et hictres unum sunt, eine einzige, in Personen dreifaltige Gottheit (1 Joan. 5).
Die Küste bei Xabea
Am Vormittag des darauffolgenden Montags erblickten wir einen Schwarm hinter dem Schiff herschwimmender Delphine, welche, sich immer mit Luftsprüngen aus dem Wasser erhebend, behende das auch nicht langsame Schiff einholten. Und gleich spielenden Hunden erfreute sich der große Delphinschwarm, uns allerlei Kurzweil zu bieten, indem sie schnell wie Pfeile oder Vögel neben und auch manchmal unter dem Schiff an uns vorbeischossen. Kurz darauf zeigte sich ein Meer-Schwein, auf italienisch Molo, mit einem sehr großen Kopf. Es wurde erschossen, konnte aber wegen der hohen Geschwindigkeit des Schiffes nicht eingeholt werden. Später in Alicante sah ich, dass ein Molo am Markt für fünf Quartos oder Kreuzer per Pfund verkauft wurde. Ich sah auch einen weiteren wundersamen Fisch, den sie Lucerna nennen, wenn ich mich recht erinnere. Seine Augen stehen für die Länge eines mittelgroßen Fingers aus dem Kopf hervor.
Der bisher so beständige gute Wind nahm nun Urlaub, doch mit anderen, schwächeren Winden und allen gestrafften Segeln kamen wir bis zum Heiligen Fronleichnamstag (an welchem wir in der Früh Hispanien erblickten) weiter voran. Doch dann verlor sich gegen Mittag jeglicher Wind. und das Schiff musste in calma stehend verbleiben. Wir Passagiere ließen uns auf der Barchetta an Land bringen und kamen um die Mittagszeit in ein feines Städtlein.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.