Jacob Freund

Hanna: Gebet- und Andachtsbuch für israelitische Frauen und Mädchen


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      Die in des Todes Stille ruh'n, sie können Gott nicht loben,

      Von uns sei ein „Halleluja“ zum Ewigen erhoben!

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      אָהַבְתִּי Psalm 116.

      Wie bin ich froh! der Herr erhört mein Flehn, das ich erhoben,

      Hat gnädig mir sein Ohr geneigt, drum will ich stets ihn loben.

      Ergriffen mich auch immerhin die Angst, der Tiefe Schrecken,

      Und sollten Not und Trübsal auch nach mir die Arme strecken,

      Dann ruf ich aus: „O hilf, mein Gott, sei gnädig doch mir Armen!“

      Allgnädig ist der Herr, mein Gott, ist voll, ist voll Erbarmen.

      Die ratlos sind, den' hilft der Herr, bis daß sie Rettung fanden

      Ich war so elend! Siehe da! er hat mir beigestanden.

      So kehr' zur Ruhe nun zurück, du Seele mein, du trübe,

      Es hat der Herr dir wohlgetan in seiner Vaterliebe.

      Du hast vom Tode mich befreit, getrocknet meine Tränen.

      Nicht darf ich fürder meinen Fuß umstellt von Schlingen wähnen.

      Ja, wandeln will ich vor dem Herrn im Lande nun des Lebens,

      Und spräch ich jetzt: „ich leide sehr“, ich spräch es aus vergebens,

      Wer glaubte es? Und als ich's sprach, war ich vom Schein betrogen,

      In Übereilung ist vom Trug des Menschen Blick umzogen.

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      מָה אָשִׁיב Psalm 116 (Fortsetzung).

      Wie soll ich doch dem Herrn vergelten, der so viel Gutes mir erwiesen?

      Den Kelch des Heils will ich erheben, sein Name sei durch mich gepriesen!

      Vor aller Welt will ich's verkünden, wie ich gelobt, so will ich handeln.

      Bei Gott ist schwer der Tod der Frommen, die treu in seinen Wegen wandeln.

      Auch ich, Dein Knecht, o Herr, ich hatte vor Dir mich bittend eingefunden,

      Ich, Knecht, Sohn Deiner Magd; Du hast der Fesseln gnädig mich entbunden.

      Drum bring' ich Dir des Dankes Opfer, drum will ich Deinen Namen preisen,

      Und mein Gelöbnis will ich halten und vor der Welt es laut beweisen.

      Ich möchte lenken zu den Höfen des heil'gen Tempels meine Schritte!

      „Nun lobet Gott!“ so möcht ich rufen, Jerusalem, in Deiner Mitte.

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      הַלְלוּ אֶת ה׳ Psalm 117.

      Lobet Gott, ihr Völker alle, seid zu rühmen ihn bereit,

      Mächtig waltet seine Gnade, seine Treu' in Ewigkeit. Halleluja.

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      הוֹדוּ Psalm 118.

      Danket dem Herrn, denn er ist gütig,

      Und seine Huld währet ewig!

      Singe also, Israel,

      Denn seine Huld währet ewig!

      Singe also, Ahrons Haus,

      Denn seine Huld währet ewig!

      Singt, ihr Gottverehrer alle,

      Denn seine Huld währet ewig!

      In Angst rief ich die Gottheit an, der Gottheit Antwort schuf mir Raum. Der Herr ist mein, ich fürchte nichts. Was kann ein Mensch mir tun! Der Herr ist mein und steht mir bei; ich werde Lust an Feinden schauen. Besser ist, dem Herrn vertrauen, als auf Fürsten sich verlassen. Laßt alle Heiden mich umgeben; beim Ewigen! ich vernichte sie; hier umgeben, dort umgeben, beim Ewigen! ich vernichte sie; wie Bienen umschwärmen, wie Dornenflammen umlodern beim Ew'gen! ich vernichte sie! Wenn alles zustürmt, mich zu stürzen, der Ew'ge steht mir bei. Er ist mein Sieg, mein Saitenspiel, er ward mir zum Triumph. Freudenruf, Siegeslied schallt in den Hütten der Tugendverehrer, die Rechte des Herrn erkämpft den Sieg. Die Rechte des Herrn, sie ist erhaben, die Rechte des Herrn, die den Sieg erkämpft.

      Nein! noch sterb' ich nicht, ich lebe, Gottes Taten zu erzählen,

      Straft er auch, so will er dennoch nicht den Tod für mich erwählen;

      Öffnet mir der Tugend Pforte, will hineingehn, ihm zu danken,

      Solch ein Gottestor betreten, die nicht in der Tugend wanken,

      Dank Dir, Herr, in Deiner Strafe ließest Du mein Heil mich schauen,

      Eckstein ist der Stein geworden, den verwarfen, die da bauen.

      Solches ist vom Herrn geschehen, können wir es gleich nicht fassen:

      Diesen Tag hat Gott gegeben und zur Lust uns werden lassen.

      O Ewiger! steh' uns bei!

      O Ewiger! steh' uns bei!

      O Ewiger, beglücke!

      O Ewiger, beglücke!

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      Willkommen im Namen des Herrn! Wir, aus dem Tempel des Herrn, wir segnen Euch!

      Allmächtig ist der Ewige, der uns den Tag erscheinen läßt.

      

      Mein Gott bist Du, Dir will ich danken; Du, mein Herr, Dich will ich erheben!

      Danket dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Huld währet ewig!

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      Beim Herausheben der Thora am Passahfeste.

      (Dasselbe am Wochen-, Hütten- und Schlußfeste.)

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       O Ewiger! Ewiger! Barmherziger Gott! Du bist der Allgnädige, langmütig und von unbegrenzter Huld und Treue, der seine Gnade bewahret bis ins tausendste Geschlecht, der Missetat, Abfall und Sünde vergibt und den Übeltäter losspricht.

      (Dreimal.)

      Herr des Weltalls! o erfülle die Wünsche meines Herzens, so sie zu meinem Heile gereichen; willfahre meinem Verlangen und erhöre meine Bitte, erhöre mich, Deine Magd, die so gering sich fühlt. O läutere mich, mit aufrichtigem Herzen Deinen Willen zu vollführen, rette mich vor den verderblichen Schlingen der unlauteren Begierde und der bösen Leidenschaft. Gib mir und den Meinigen das Heil, das Deine heilige Lehre den Gerechten zuspricht. Läutere uns alle, damit Dein Geist auf uns ruhe. Erleuchte uns mit dem Geiste der Weisheit und der Einsicht, daß an uns die Verheißung erfüllet werde: „Und es wird auf ihm ruhen der Geist Gottes, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und des Mutes, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.“

      O, möge es Dein Wille sein, mein Gott und meiner Väter Gott, daß ich tugendhaft werde und bleibe und immerdar dem Edlen ergeben sei, und daß ich den Weg der Redlichen vor Dir wandle.

      Laß' uns alle die Heiligkeit des Wandels suchen nach Deinen Geboten, damit wir eines langen Lebens in dieser Welt und eines seligen Lebens in der Ewigkeit würdig befunden werden. Bewahre uns vor bösen Taten und vor bösen Zeiten, die mit Ungestüm die Welt heimsuchen.

      Wer auf Gott vertraut, dem ist seine Gnade nahe. Amen.