Уильям Шекспир

Sämtliche Werke von William Shakespeare


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Was für ein artiges Ding ein Mann ist, wenn er in Wams und Hosen herumläuft und seinen Verstand zu Hause läßt!

      Claudio.

       Er ist alsdann ein Riese gegen einen Affen; aber dafür ist dann auch ein Affe ein Doktor gegen solch einen Mann.

      Holzapfel, Schlehwein, Wache mit Konrad und Borachio.

      Don Pedro.

       Aber jetzt stille, laß gut sein, und du, mein Herz, geh in dich und sei ernst. Sagte er nicht, mein Bruder sei entflohn?

      Holzapfel.

       Nur heran, Herr, wenn Euch die Gerechtigkeit nicht zahm machen kann, so soll die Justiz niemals wieder ein Argelment auf ihre Waagschale legen; ja, und wenn Ihr vorher ein hippokratischer Taugenichts gewesen seid, so muß man Euch jetzt auf die Finger sehn.

      Don Pedro.

       Was ist das? Zwei von meines Bruders Leuten gebunden? und Borachio der eine?

      Claudio.

       Forscht doch nach ihrem Vergehn, gnädiger Herr.

      Don Pedro.

       Gerichtsdiener, welches Vergehn haben sich diese Leute zuschulden kommen lassen?

      Holzapfel.

       Ei, gnädiger Herr, falschen Rapport haben sie begangen; überdem sind Unwahrheiten vorgekommen; andernteils haben sie Kolonien gesagt; sechstens und letztens haben sie ein Fräulein verlästert; drittens haben sie Unrichtigkeiten verifiziert, und schließlich sind sie lügenhafte Spitzbuben.

      Don Pedro.

       Erstens frage ich dich, was sie getan haben; drittens frag ich dich, was ihr Vergehn ist; sechstens und letztens, warum man sie arretiert hat; und schließlich, was ihr ihnen zur Last legt.

      Claudio.

       Richtig subdividiert, nach seiner eignen Einteilung. Das nenn ich mir entwirrte Verwirrung.

      Don Pedro.

       Was habt ihr begangen, Leute, daß man euch auf diese Weise gebunden hat? Dieser gelehrte Konstabler ist zu scharfsinnig als daß man ihn verstehen könnte. Worin besteht euer Vergehn?

      Borachio.

       Teuerster Prinz, laßt mich nicht erst vor Gericht gestellt werden; hört mich an, und mag dieser Graf mich niederstoßen. Ich habe Euch mit sehenden Augen blind gemacht; was euer beider Weisheit nicht entdecken konnte, haben diese schalen Toren ans Licht gebracht, die mich in der Nacht behorchten, als ich diesem Manne hier erzählte, wie Don Juan, Euer Bruder, mich angestiftet, Fräulein Hero zu verleumden; wie Ihr in den Garten gelockt wurdet und mich um Margareten, die Heros Kleider trug, werben saht; wie Ihr sie verstoßen habt, als Ihr sie heiraten solltet. Diesen meinen Bubenstreich haben sie zu Protokoll genommen, und lieber will ich ihn mit meinem Blut versiegeln, als ihn noch einmal zu meiner Schande wiederholen. Das Fräulein ist durch meine und meines Herrn falsche Beschuldigung getötet worden; und kurz, ich begehre jetzt nichts als den Lohn eines Bösewichtes.

      Don Pedro.

       Rennt nicht dies Wort wie Eisen durch dein Blut?

      Claudio.

       Ich habe Gift getrunken, als er sprach.

      Don Pedro.

       Und hat mein Bruder hiezu dich verleitet?

      Borachio.

       Ja, und mich reichlich für die Tat belohnt.

      Don Pedro.

       Er ist Verrat und Tücke ganz und gar

       Und nun entfloh er auf dies Bubenstück.

      Claudio.

       O süße Hero! jetzt strahlt mir dein Bild

       Im reinen Glanz, wie ich zuerst es liebte.

      Holzapfel.

       Kommt, führt diese Requisiten weg; unser Schreiber wird alleweil auch den Signor Leonato von dem Handel destruiert haben; und ihr, Leute, vergeßt nicht zu seiner Zeit und an seinem Ort zu spezifizieren, daß ich ein Esel bin.

      Schlehwein.

       Hier, hier kommt der Herr Signor Leonato und der Schreiber dazu.

      Leonato, Antonio und der Schreiber kommen.

      Leonato.

       Wo ist der Bube? Laßt mich sehn sein Antlitz,

       Daß, wenn ein Mensch mir vorkommt, der ihm gleicht,

       Ich ihn vermeiden kann. Wer ist's von diesen?

      Borachio.

       Wollt Ihr den sehn, der Euch gekränkt? Ich bin's.

      Leonato.

       Bist du der Sklav, des Hauch getötet hat

       Mein armes Kind?

      Borachio.

       Derselbe; ich allein.

      Leonato.

       Nein, nicht so, Bube, du verleumdest dich.

       Hier steht ein Paar von ehrenwerten Männern,

       Ein Dritter floh, des Hand im Spiele war:

       Euch dank ich, Prinzen, meiner Tochter Tod,

       Den schreibt zu euern hohen, würdgen Taten,

       Denn herrlich war's vollbracht, bedenkt ihr's recht.

      Claudio.

       Ich weiß nicht, wie ich Euch um Nachsicht bäte,

       Doch reden muß ich. Wählt die Rache selbst,

       Die schwerste Buß erdenkt für meine Sünde,

       Ich trage sie. Doch nur im Mißverstand

       Lag meine Sünde!

      Don Pedro.

       Und meine, das beschwör ich.

       Und doch, dem guten Greis genugzutun,

       Möcht ich mich beugen unterm schwersten Joch,

       Mit dem er mich belasten will.

      Leonato.

       Befehlen kann ich nicht: «Erweckt mein Kind»,

       Das wär unmöglich. Doch ich bitt euch beide,

       Verkündet's unsrer Stadt Messina hier,

       Wie schuldlos sie gestorben. Wenn Eur Lieben

       Ein Lied der Trauer Euch ersinnen läßt,

       So hängt ein Epitaph an ihre Gruft

       Und singt es ihrer Asche, singt's heut nacht.

       Auf morgen früh lad ich Euch in mein Haus,

       Und könnt Ihr jetzt mein Eidam nicht mehr werden,

       So seid mein Neffe. Mein Bruder hat 'ne Tochter,

       Beinah ein Abbild meines toten Kindes,

       Und sie ist einzge Erbin von uns beiden;

       Der schenkt, was ihre Muhm erhalten sollte,

       Und so stirbt meine Rache.

      Claudio.

       Edler Mann!

       So übergroße Güt entlockt mir Tränen.

       Mit Rührung nehm ich's an: verfügt nun künftig

       Nach Willkür mit dem armen Claudio.

      Leonato.

       Auf morgen denn erwart ich Euch bei mir,

       Für heut gut Nacht. Der Niederträchtige

       Steh im Verhör Margreten gegenüber,

       Die, glaub ich, auch zu dem Komplott gehörte,

       Erkauft von Euerm Bruder.

      Borachio.

       Bei meiner Seele, nein, so war es nicht;

       Sie sprach mit mir,