entwendeten Boots (nicht ohne Schuld von C.s Leuten) zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kam, in deren Verlauf C. tödliche Verletzungen erlitt und am 14.2.1779 starb. Clerke versuchte nun seinerseits die Nordwestdurchfahrt zu finden, starb aber am 22.8.1779, wonach Leutnant Gore die Expedition nach England zurückführte. Die Hauptquellen über C.s Reisen sind neben seinen mehrfach edierten eigenen Tagebüchern die Schriften von Vater und Sohn Forster.
James Cook. Gemälde von Webber.
Cooke Edward, Teilnehmer der großen Korsaren-Unternehmung des späteren Gouverneurs Woodes Rogers. Er ergänzte seine an sich schon wertvollen Berichte über die Jahre 1708–11 durch Auszüge aus span. Schifffahrtsakten und Logbüchern, die den brit. Kapern in die Hände gefallen waren. Dabei handelte es sich z. T. um Materialien, die die Spanier bis dahin eifersüchtig geheim gehalten hatten.
Cordes Simon de, verschollen im Februar 1600. C. führte nach dem Tod von Mahu die holl. Molukkenexpedition; als die fünf Schiffe nach der Ausfahrt aus der Magellanstraße von den dort häufigen Stürmen versprengt wurden, gelang es C., vor der chilen. Küste die Flotte wieder zu vereinigen und den Pazifik in Richtung Japan zu überqueren. Dort versprengte sie abermals ein Sturm, in dem C. den Tod fand. Sein Bruder Balthasar C. gelangte mit seinem Schiff als erster Holländer auf die Molukken, wurde von den um ihr Gewürzmonopol besorgten Portugiesen jedoch sogleich interniert.
Córdoba Antonio de, um 1742–1805, span. Seeoffizier, Kartograf und Völkerkundler, der sich auf Befehl König Carlos’ III. vor allem um die Aufnahme der Felsenwildnis im Bereich der Magellanstraße verdient machte. Dabei schrieb C. die ersten verlässlichen Berichte über die bis dahin nur summarisch und abwertend beschriebenen Patagonier und Feuerländer. Die Ergebnisse der Expeditionen von 1785/86 und 1788/89 auf der Fregatte Santa María de la Cabeza sind noch nicht vollständig veröffentlicht.
Córdoba Francisco Hernández de, gest. April 1517 auf Kuba, Konquistador und Erforscher von Yucatán. Seine Sklavenfangexpedition wurde auf Anraten des Piloten → Alaminos, der an Yucatáns Küsten Steinbauten gesehen hatte, als Eroberungszug von Kuba aus durchgeführt, blieb aber nach Vorstößen auf der Halbinsel Yucatán und verschiedenen Landungsunternehmungen letztlich wegen starker indianischer Gegenwehr erfolglos. C. ist nicht auf Yucatán gefallen (Samhaber, s. Lit.), sondern erst auf Kuba seinen Verletzungen erlegen. C.s Berichte veranlassten weitere Expeditionen in dieser Richtung, die schließlich zur Eroberung von Mexiko führten.
Córdoba Francisco Hernández de, span. Konquistador und Erforscher insbesondere von Nicaragua, dessen großen Binnensee er erstmals aufnehmen ließ. Auch in Costa Rica gründete er die ersten span. Siedlungen, wurde aber 1526 von Pedralvarez de Ávila nach einem umstrittenen Gerichtsverfahren hingerichtet. Ein Hauptmann des C. befuhr als erster Weißer den Fluss Desaguadero (auch San Juan, heute Grenzfluss zwischen Costa Rica und Nicaragua).
Corney Peter, um 1775–1836, brit. Handelsfahrer auf den Routen zwischen Nordamerika und China, wobei oft Hawaii berührt wurde. Der historisch und völkerkundlich interessierte C. sammelte seine Notizen aus diesen letzten Segelschiffzeiten im Pazifik; als sich die Amerikaner intensiver für Hawaii interessierten, entsann man sich dieser Quellenschriften und gab sie 1896 kommentiert heraus.
Corte Real Gaspar, 1460–um 1503 (verschollen). Als Sohn des portug. Gouverneurs der Azoreninsel Terceira sehr an Entdeckungsreisen interessiert, kehrte er 1501 von einer erfolgreichen, aber wenig bekannten Nordamerikafahrt zurück, die bis in die Eisdrift geführt haben muss. Auf einer zweiten Reise in diese Breiten kam er um.
Corte Real Miguel, um 1455–nach 1511 (verschollen). Der Sohn des Gouverneurs von Terceira ging 1503 mit insgesamt drei Schiffen auf die Suche nach seinem in nordamer. Gewässern verschollenen Bruder Gaspar Corte Real. Er erreichte Neufundland, wo sich die kleine Flotte aufteilte, um die Küsten, Inlets und Flussmündungen absuchen zu können. Als C. am vereinbarten Treffpunkt nicht erschien, kehrten nach einigem Warten die zwei anderen Schiffe nach Portugal zurück. Die einzige (umstrittene) Spur über den Verbleib von C. ist eine Felseninschrift in lat. Sprache an einem Felsen in Massachusetts mit dem Datum 1511.
Cortés Hernando (auch Hernán), geb. 1485 in Medellin (Spanien), gest. 2.12.1547 auf seinem Landsitz bei Sevilla. Mehr Eroberer als Entdecker, ist C. doch die größte Gestalt des Zeitalters, ein Mann von altspan. Unbedingtheit und jener Tapferkeit, die noch aus den Maurenkriegen in die Conquista hineinwirkte. Gebildeter als die meisten anderen Konquistadoren, hochintelligent und von einnehmenden Umgangsformen, erwarb er sich auf Haiti 1504–11 die nötigen Einblicke in neuspan. Verhältnisse und wurde dann Sekretär und Vertrauter des Diego de Velázquez, Gouverneur von Kuba. Da eine Expedition unter → Grijalva Hinweise auf reiche Indianerstädte auf Yucatán erbracht hatte, sicherte sich C. durch Intrigen und Tricks das Kommando einer zweiten Großexpedition nach Mexiko. Diese verließ mit elf Schiffen und 600 Mann 1519 Kuba und landete fünf Wochen darauf in der Mündung des Tabasco. Hier kam es zu einem Ereignis, das manche Kommentatoren als entscheidend ansehen: Neben anderen Indianerinnen, die der Kazike von Tabasco den Ankömmlingen zum Geschenk machte, ging eine adelige Geisel namens Malitzin ins Eigentum der Eroberer über und wurde die Geliebte des C. Diese hochintelligente und sprachenkundige junge Frau beriet C. in der Folge, führte Verhandlungen und scheint ihn in heiklen Situationen aus ihrer Kenntnis der Völkerschaften der Hochebene mit wichtigsten Informationen versorgt zu haben. C. hatte mit ihr einen Sohn, der später von der span. Krone hochgeehrt, geadelt und mit einer Pension ausgestattet wurde, was indirekt den Anteil Malitzins an dem einzigartigen Eroberungszug in das Aztekenreich beweist. – Am 16.8.1519 begann C. von Cempoalla aus seinen Feldzug mit 300 Mann Fußvolk und 15 Reitern, die besonders wertvoll waren, weil die Azteken Pferde nicht kannten. Der schließliche Erfolg einer so kleinen Streitmacht war möglich, weil außer dem Glücksfall Malitzin noch folgende günstige Voraussetzungen gegeben waren: Das Aztekenreich, in hoher Kultur erstarrt, hatte andere Indianervölker des mexikan. Hochlands gedemütigt und mit großer Grausamkeit beherrscht, sodass es eine starke Opposition gab, die nur auf eine Gelegenheit zum Losschlagen gegen Tenochtitlán (heute Mexiko-City) wartete. Im Glauben der Azteken spielte der Kulturheros Quetzalcoatl eine große Rolle, eine Art Prometheus, weiß oder hellhäutig, der in der Vorzeit die Azteken zu ihrer hohen Kultur erweckt, sie dann aber zu Schiff verlassen hatte. In der Landung der Spanier, über die vom ersten Augenblick an Moctezuma unterrichtet wurde, sah der alt und unsicher gewordene Kaiser eine Rückkehr jenes Halbgottes. (Ob es sich dabei um eine ferne Erinnerung an eine frühe Europäerlandung in Mittelamerika handelt, ist bis heute Gegenstand zahlreicher Hypothesen, in denen Phönizier und Wikinger eine Rolle spielen.) – Von dem Küstenstamm der Totonaken mit Trägern, Führern und Hilfstruppen ausgestattet, überschritten die Spanier den Pass unterhalb des Cofre de Perote und trafen nordwestl. des Vulkans, der heute nach Malitzin benannt ist, auf die Residenz der Tlaskalteken, des tapfersten Hochlandstamms. Da alle Versuche, sie zu Verbündeten zu machen, zunächst fehlschlugen, kam es hier zu mörderischen Schlachten, der tiefsten Krise der Eroberung bis zur sogenannten Noche triste. Erst als die Tlaskalteken, von den kriegerischen Tugenden der Spanier beeindruckt, sich ihnen zum Zug gegen Mexiko anschlossen, schöpfte C. wieder Zuversicht. Während der Nächtigung in Cholula, östl. des Popocatépetl, sollten die auf Privatquartiere verteilten Spanier alle von den Moctezuma hörigen Cholulteken umgebracht werden. Die Familie, bei der Malitzin wohnte, warnte die Indianerin, um sie zu retten, sie wiederum informierte C., der in der Stadt ein furchtbares Blutbad anrichtete (das als der erste Schandfleck des Eroberungszugs gilt). Damit war der Weg in die Residenz Tenochtitlán frei. Gegen den Rat des Prinzen Cuauhtémoc hatte Moctezuma sich entschlossen, die von einem Sieg zum anderen eilenden Fremden als Götter anzusehen und kampflos in die Stadt zu lassen, ja ihnen am 8.11.1519 in ehrenvoller Prozession entgegenzuziehen. (Die nur auf Dämmen zugängliche Lagunenstadt wäre andernfalls kaum einzunehmen gewesen.) Bald erkannte Moctezuma jedoch seinen Irrtum, denn die Spanier hielten ihn im eigenen Palast als Gefangenen und forderten immer wieder Gold und Edelsteine, wovon es allerdings große Mengen gab. – Im Frühjahr 1520 meldeten indian. Späher die Landung einer zweiten span. Truppe. Es war eine Art Strafexpedition unter → Narváez, die