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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen


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die erste erzählte Geschichte von Franz.-Nordamerika geben. Sie enthält kundige Vorschläge für die weitere Entwicklung und wurde trotz ihres Umfangs von sechs Bänden noch ein halbes Jahrhundert lang immer wieder aufgelegt und mehrfach übersetzt und spielte in den wilden Spekulationen mit Kolonialpapieren eine große Rolle.

      Charnay Désiré, 1828–1915, franz. Weltreisender, der als einer der Ersten die Tempelruinen und Urwaldstädte der altamer. Kulturen besuchte (1857–61, 1880/81, 1882/83) und die ersten tauglichen Fotografien davon mitbrachte. Er bereiste auch die USA, den Jemen und andere Länder.

      Chaumont Alexandre Chevalier de, 1632–1710, franz. Seeoffizier und Leiter der Gesandtschaft Ludwigs XIV. an den Hof von Siam. Seiner Gesandtschaft gehörten 1685/86 auch der Schriftsteller Abbé de Choisy und der junge Missionar Guy Tachard an (gest. 1712 in Bengalen). C. und Choisy haben über die pompöse Reise berichtet. Wenig später entsandte der Sonnenkönig ein ganzes Geschwader nach Südostasien.

      Chauvin Pierre, Sieur de Tonnetuit, gest. 1603. Franz. Offizier, Pelzhändler und Kolonialpionier, seit 1596 in Kanada, gründete 1600 die Handelsstation Tadoussac am Saguenay River, durch viele Jahre Hauptumschlagplatz für Pelze.

      Chesney Francis Rawdon, 1789–1872, wurde in Irland geboren und schlug die militärische Laufbahn ein. Als Artillerieoffizier beschloss er 1829, nach Konstantinopel zu gehen, um den Türken im Kampf gegen Russland beizustehen. Da der Krieg aber bei seiner Ankunft schon beendet war, übernahm er einen Auftrag des brit. Botschafters in der Türkei und reiste nach Ägypten, um einen günstigen Verkehrsweg von Europa nach Indien zu erarbeiten. Als Erster schlug er den Bau eines Kanals durch die Landenge von Suez vor, wie ihn später der Franzose Ferdinand Lesseps ausführte. Sein Ratschlag blieb jedoch unbeachtet und wurde von den engl. Behörden erst viel zu spät als richtig erkannt. C. erreichte den Euphrat bei Ana, befuhr den Strom auf einem selbst gebauten Floß bis nach Bagdad und von dort aus auf einem kleinen Dampfer bis zum Persischen Golf. Da der Fluss bis dahin noch nicht vermessen worden war, versuchte er mithilfe eines Taschenkompasses wenigstens eine grobe Routenaufnahme. Nach der Rückkehr von dieser gefährlichen Reise gelang es ihm, die brit. Regierung von der Wichtigkeit einer groß angelegten Expedition zur Erforschung des Zweistromlands zu überzeugen. Man übertrug ihm in London die Ausführung des Unternehmens, das von 1835–37 dauerte und wichtige geografische Ergebnisse erbrachte, da auch C.s beinahe durchweg wissenschaftlich hervorragend geschulte Begleiter wichtige Einzelbeiträge zur Forschung lieferten. Nach Ende dieser Reise diente C. in Indien und China und wurde aufgrund seiner Verdienste 1866 zum General befördert.

      Chimmo William, um 1822–91, brit. Marineoffizier und Hydrograf, schon 1845 als Kadett auf dem Vermessungsschiff Herald an der amer. Westküste, 1852 als Kapitän des Dampfers Torch im Westpazifik unterwegs. Zunächst wurden die Riffe und Miniaturinseln rund um Neukaledonien genauer bestimmt, besonders das D’Entrecasteaux-Riff, vier Jahre später wurde die Torch auf der Suche nach der → Gregory-Expedition eingesetzt und lief in den für Segelschiffe schwierigen Carpentariagolf ein. An dessen Südrand wurden zwei kleine Inseln untersucht (Sweers bei der Bentinekinsel, und Bountiful vor dem Ostkap der Wellesley-Insel). Dann lief die Torch in die Mündung des Albert River ein und versuchte, die Fahrt stromaufwärts fortzusetzen. Hier wurde Gregorys verlassenes Lager entdeckt. – 1867 erkundete C. Fischgründe, Laichplätze und Strömungsverhältnisse an der Labradorküste, 1868–70 unternahm er Messungen und Lotungen in systematischer Aneinanderreihung vom Malaiischen Archipel bis nach Hongkong, aber auch in den besonders schwierigen Gewässern der Sulu-See und ihren Durchlässen in Richtung Celebes, wo viele Schiffe gescheitert und die Wracks dann eine leichte Beute der Piraten geworden waren.

      Chordadbeh → Ibn Chordadbeh.

      Choris Login Andrejewitsch, 1795–1828, Zeichner, Lithograf und Reisender dt.-russ. Herkunft, nahm 1813 an einer Kaukasusexpedition des Freiherrn Friedrich August Marschall von Bieberstein (1768–1826) teil, wo er vor allem Ansichten der Flusslandschaften Terek und Kur festhielt, und begleitete 1815–18 Otto von → Kotzebue auf dessen Weltreise. Die Skizzen von Eingeborenen und die Ansichten nach der Natur machten C. zunächst in Paris bekannt; eine Halbinsel im Kotzebue-Sund erhielt den Namen Choris. 1826 begann C. mit einem neuen großen Mappenwerk über die äquatorialen Gegenden, wurde aber im März 1828 zwischen Jalapa und Veracruz (Mexiko) von Straßenräubern ermordet. Eine Sammlung von Studien zu Trachten und Völkerschaften des Zarenreichs ist von ihm erhalten geblieben. Cuvier und → Chamisso nahmen sich der Edition seiner Arbeiten an.

      Chramtschenko, russ. Seefahrer und Erforscher Alaskas, das damals in russ. Besitz war, auf → Kotzebues erster Weltumseglung 1815–18 Untersteuermann auf der Rurik. 1819–23 nahm er im Auftrag der Schelikoff-Gesellschaft die Küsten von Alaska auf, wobei ihm ein junger Finne namens → Etolin zur Hand ging. Wichtige Ergebnisse C.s waren die Entdeckung zweier Flüsse, des Nushagak, der in die Bristol Bay mündet, und des Kuskokwim, einem südl. Parallelfluss zum Yukon, ein wichtiger Wasserlauf, der auch einem Gebirgszug und einer Meeresbucht im SW Alaskas den Namen gibt. C. fuhr ihn etwa 80 km stromaufwärts und widmete sich dann wieder der Küstentopografie. C. nahm auch völkerkundliche Aufzeichnungen vor und legte sogar ein Vokabular der Eingeborenensprachen an. 1828–30 unternahm C. eine Alaskafahrt von Kronstadt aus, was an sich schon eine halbe Weltumseglung bedeutete, und vermaß → Sitka, jene Indianerburg, in der Gouverneur Baranow eine festungsartige Hauptstadt errichtet hatte, seit bei einem Eingeborenenaufstand 1802 sehr viele Russen umgekommen waren und der Rest erst im letzten Augenblick durch ein eben ankommendes brit. Schiff gerettet wurde. Die letzte große Reise C.s führte ihn von Kronstadt nach Kamtschatka, wobei er in den Marshallinseln topografische Forschungen vornahm.

      Christian IV., 1577–1648, König von Dänemark, förderte die Entdeckungsfahrten seiner Flotte entscheidend und umsegelte selbst das Nordkap. Über seine Grönlandexpeditionen → Hall, → Baffin.

      Ciéza de León Pedro, 1518–54, erster Chronist des span. Peru, mit dem nach den Zerstörungen und Ausbeutungen durch → Pizarro das wissenschaftliche Interesse für Peru und die Inkazivilisation einsetzte. C. nahm zunächst als Soldat an verschiedenen Gefechten teil, auch an der großen Schlacht vom April 1548 bei Cuzco. Schon vorher hatte C. die Inkastraßen, Flussläufe und Siedlungen in Notizen festgehalten. Nach 1548 war er von Statthalter La Gasca offiziell als Chronist beschäftigt, wählte seine Routen nun selbst und erreichte auf Inkastraßen den Titicacasee, den er als Erster beschrieb, dazu die wichtigen Ruinen von Tiahuanaco aus der Vor-Inka-Zeit. Gegenüber seinen Gewährsleuten so kritisch eingestellt wie → Herodot, lieferte C. in jahrelanger, 1550 abgeschlossener Arbeit eine erste und erstaunlich verlässliche Landeskunde von Peru und eine Chronik der Ereignisse (erster Teil 1553, zweiter Teil 1573 gedruckt).

      Clapperton Hugh, 1788–1827. Der aus Schottland stammende C. trat schon mit 13 Jahren in die Handelsmarine ein und unternahm mehrere Fahrten nach Nordamerika. Dann wechselte er zur Kriegsmarine und kämpfte in Kanada gegen die Amerikaner. 1817 kehrte er in seine Heimat zurück, vier Jahre später wählte ihn sein Landsmann Walter Oudney als Begleiter auf einer Expedition nach dem Zentralsudan. Gemeinsam mit ihm und seinem Landsmann → Denham zog er im Februar 1822 von Tripolis aus quer durch die Sahara zum Tschadsee, dessen Küstenlinie die drei verfolgten. Als Oudney am 12.1.1824 starb, reiste C. mit Denham weiter bis Sokoto, doch konnte er seinen Plan, von hier aus zum Niger vorzustoßen, nicht ausführen, sondern musste in die Heimat zurückkehren. Bald danach erhielt er den Auftrag, eine neuerliche Reise nach Westafrika zu unternehmen, um von Benin aus nordwärts an den Niger vorzustoßen und diesen zu erforschen. Gemeinsam mit seinem Diener → Lander brach er im Dezember 1825 in das Innere auf und zog über das Gebiet der Yoruba weiter an den Niger, den er überquerte, um die Reise dann durch völlig unbekanntes Gebiet bis nach Sokoto fortzusetzen. Damit fand er den Anschluss an seine erste Expedition, sodass der Weg von Tripolis über den Zentralsudan bis an die westafrik. Küste erkundet war. Hier allerdings starb er an Ruhr, und Lander brachte sein Tagebuch nach Europa zurück.

      Clark George Rogers, 1752–1818, Mississippi-Pionier, General des Freiheitskriegs, den er auf die noch wenig bekannten und völlig ungesicherten westl. Territorien ausdehnte. Mit kleinen, von ihm selbst