Russell Blake

DER SMARAGD-BUDDHA (Drake Ramsey 2)


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      »Wie gewonnen …«, grinste Drake. »Will ich überhaupt wissen, was das Flugzeug gekostet hat?«

      »Das habe ich von der Bank. Der Vorbesitzer ist pleite gegangen. Hatte auch eine Baufirma. Das sind alles verdammte Verbrecher!«

      »Also war es ein guter Deal?«

      »Für eine Gulfstream auf jeden Fall.«

      Drake fiel die Kinnlade herunter. »Du hast dir eine Gulfstream gekauft?«

      »Ich weiß, ich weiß. Aber der Neupreis war fünfundachtzig. Ich habe sie für fünfunddreißig bekommen, obwohl sie erst drei Jahre alt ist und gerade mal vierhundert Stunden runter hat.«

      »So ähnlich wie bei einem Neuwagen also – der ist auch gleich dreißig Prozent weniger wert, sobald du ihn vom Hof des Verkäufers herausfährst!«

      »So in der Art.« Spencer stellte seine Dose ab. »Das Problem ist, die Kosten fressen mein ganzes Geld auf. Die Crew von der Jacht verschlingt allein eine dreiviertel Million im Monat, inklusive Liegekosten und Wartung. Der Jet kostet im Jahr drei Millionen. Und die Anwälte verbrennen Geld, als würde es bald abgeschafft.«

      »Aber zum Glück hast du noch den Löwenanteil von deinem Geld. Das ist doch nicht verkehrt. Du hast also lediglich Luxusprobleme!«

      Spencers Mundwinkel wanderten nach unten. »Nun ja … ich habe leider das Meiste bei einem Hedgefonds investiert. Erst neulich habe ich nach fünfzig Millionen gefragt, aber sie gestatten nur einmal im Jahr Auszahlungen, und ich habe das Geld erst vor einem Monat dort deponiert.«

      »Autsch. Das ist doch zu viel Geld, um es bei einer einzigen Gruppe zu investieren.«

      »Ich weiß. Leider stand letzte Woche auf dem Cover des Wall Street Journals, dass die von der Steuerbehörde und dem Staatsanwalt untersucht werden.«

      »Aber dein Geld ist noch da, richtig?«

      »Ja, klar. Sie können es mir bloß jetzt ein Jahr lang nicht geben.«

      Drake legte den Kopf schief. »Können sie dir wenigstens bestätigen, dass sie noch zahlungsfähig sind?«

      »Tja, behauptet haben sie es, aber als ich nach etwas Schriftlichem gefragt habe, sind sie ins Schwimmen gekommen. Haben etwas davon gefaselt, dass sie keine Kontostände herausgeben können, da das ihre Strategien offenlegen könnte …«

      »Mir wird ganz schlecht.«

      »Wem sagst du das. Da habe ich noch einen anderen Anwalt drauf sitzen, der sich der Sache für fünfhundert Dollar pro Stunde annimmt.«

      »Verdammt.«

      »Und dann sind da noch die ganzen anderen Gerichtsverfahren. Ein Typ, mit dem ich mal befreundet war, behauptet, ich würde ihm noch Geld schulden. Eine Frau sagt, ich hätte sie mit einer unheilbaren Krankheit angesteckt. Und dann gibt es sogar noch eine Peruanerin, die meint, mit mir verheiratet zu sein. Die Geier stürzen sich auf das Aas.« Spencer seufzte. »Zu allem Überfluss sagt auch noch mein Gärtner, dass er auf meiner Treppe gestolpert ist und sich den Rücken ruiniert hat. Natürlich ist das meine Schuld. Ich bin haftbar. Aber zum Glück will er nur fünf Millionen.«

      »Das gibt’s doch nicht!«

      »Leider doch. Wir sind einfach zu Zielscheiben geworden. Ist dir noch nichts Derartiges passiert?« Drake schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich meine, das Geld ist bei mir sowieso zum größten Teil in meine Stiftung gewandert. Also gehört es mir technisch gesehen gar nicht mehr. Und dazu lasse ich mir den Reichtum nicht anmerken. Deswegen weiß fast niemand, wer ich bin. Der Eigentümer denkt wahrscheinlich, ich bin ein Drogendealer oder so was. Bestimmt sogar, weil ich immer nur am Surfen oder Abhängen bin. Kurz gesagt, die Einzige, die hier etwas über mich weiß, ist meine Nachbarin Kyra.«

      »Und, läuft da was mit ihr?«

      »Nein. Ich meine, klar ist sie hübsch und alles, aber Allie und ich …«

      »Wo steckt Allie überhaupt?«

      Drake erklärte die Situation so gut er konnte, und als er fertig war, schüttelte Spencer den Kopf. »Junge, der Drops ist definitiv gelutscht. Da kommt nichts mehr. Du solltest dich lieber an deine Miss Hollywood halten!«

      »Allie braucht nur etwas mehr Zeit.«

      »Wie viel denn?«

      »Das hat sie nicht gesagt. Aber ich denke, am Ende ist es mir das wert.«

      »Am Ende sind wir alle Futter für die Würmer. Ich würde sagen, verpasse der Blondine mal eine schöne Ölmassage und schau dann, was sich daraus entwickelt.«

      »Sie kommt morgen übrigens hierher.«

      »Wer, Allie? Oder Kyra? Brauchst du einen Kameramann?«

      »Allie. Deine Kumpel von der CIA waren nämlich heute hier«, sagte Drake, wobei er Spencers Reaktion aufmerksam beobachtete. Doch der schien aufrichtig verwundert zu sein.

      »Echt? Was wollten die denn?«

      »Sie haben gesagt, wenn ich das irgendjemandem verrate, müssten sie ihn töten.«

      Spencer grinste. »Ich bin schon so weit, dass ich eine Auszahlung von der Lebensversicherung echt gut gebrauchen könnte. Ich bin pleite, Kumpel. Und das ist eigentlich auch der Grund, warum ich vorbeigekommen bin.«

      »Nicht, weil du mich vermisst?«

      »Das natürlich auch, aber ich brauche noch etwas Zeit …« Spencer lachte. »Aber ernsthaft, ich könnte ein kleines Darlehen gut gebrauchen.«

      »Ein Darlehen? Wie viel denn?«

      »Genug, damit ich die Anwälte und meine laufenden Kosten decken kann.«

      »Und das bedeutet …?«

      »Fünfzig?«

      Drakes Augen wurden groß wie Untertassen. »Tausend?«

      »Schön wär's; Millionen! Damit würde ich den Rest des Jahres über die Runden kommen, bis ich das Geld von dem Hedgefonds zurückhabe. Es klingt verrückt, aber ich hatte mehr Geld, bevor ich Geld hatte. Wenn du verstehst, was ich meine.«

      »Warum verkaufst du nicht einfach ein paar Sachen?«

      Spencer begann auf und ab zu gehen. »Ich habe sowohl das Flugzeug als auch das Boot schon zum Verkauf angeboten. Die Händler waren geschockt – die Tinte ist ja noch nicht mal richtig trocken. Aber wahrscheinlich kennen sie das.«

      »Dann sind doch deine Probleme gelöst. Zumindest bald.«

      »Nicht wirklich. Offensichtlich gibt es gerade keinen echten Markt für Flugzeuge. Liegt an der schlechten wirtschaftlichen Situation.«

      »Dann kriegst du eben etwas weniger dafür. Macht doch nichts.«

      »Darum geht es nicht, das würde mir ja nichts ausmachen. Aber es gibt momentan wirklich gar keine Käufer. Flugzeuge verkaufen sich nicht wie Immobilien. Die haben mir gesagt, das kann ein Jahr oder länger dauern!«

      »Und die Jacht?«

      »Das dauert noch länger. Im Prinzip steht jede große Jacht der Welt zum Verkauf.«

      »Kannst du sie nicht vermieten? Das könnte doch die laufenden Kosten decken.«

      »Klar. Das Problem ist nur, jeder andere Eigentümer hat die gleiche Idee! Das ist ein Haifischbecken. Für mich sieht es im Moment wirklich schlecht aus mit den ganzen Kosten.«

      »Ätzend.«

      »Ich zahle drei Millionen im Monat und habe nicht mal Spaß dabei.«

      »Kann ich mir gar nicht vorstellen …«

      »Wem sagst du das. Aber offensichtlich ist es ganz einfach, zu kaufen, aber sehr schwer, zu verkaufen. Macht ja irgendwie auch Sinn. Es gibt massenhaft Experten dafür, dich von deinem Geld zu trennen, aber nur wenige, die dir helfen, die Sachen wieder loszuwerden.«

      »Und