Taumel fast entblößte junge Damen, die alle Spielarten einer verirrten Neigung befriedigten. Sie regten seine Phantasie zur Ekstase an und ließen ihn alle Wonnen kosten, die er sich schon immer gewünscht hatte.
Diese Bilder einer wilden Orgie wechselten plötzlich ab mit den wahnwitzigen Lichtreflexen einer Strobo-Scheibe. Bend stöhnte, sehnte sich nach den Bildern zurück, hörte plötzlich eine sanfte Frauenstimme, die laut und lauter wurde.
Paul Bend, durch entsprechende Drogen natürlich vorbereitet, befand sich in einem Stadium der Hypnose. Willig und gierig nahm er die Worte in sich auf, die die Frauenstimme ihm einhämmerte. Diese Stimme war plötzlich überall, sie drang durch jede Pore und füllte sein Bewußtsein.
Sie versprach ihm ungeahnte Wonnen, reizte ihn auf, schockte ihn, um dann sofort wieder katzenhaft sanft zu werden. Diese allgegenwärtige Stimme hämmerte und prägte ihm ein, was er zu tun hatte, um wiederkommen zu dürfen.
Zur Belohnung servierte ihm die Leinwand über der Couch dann erneute Bilder der erotischen Verirrung. Paul Bend stöhnte, beteiligte sich mit seinem Unterbewußtsein an den Vorgängen auf der Leinwand und verspielte das, was von seinem Ich zurückgeblieben war.
Plötzlich glomm sanftes Licht auf. Weiche Musik füllte den kleinen Raum. Die Tür öffnete sich und eine junge Frau trat an die Couch heran. Sie trug ein kurzes Lederkleid und war sich ihres Dekolletés sehr bewußt.
»Mister Bend … Mister Bend?«
Der Hausmeister des Wohnhotels zuckte unter ihren Händen zusammen, die sanfte Streichbewegungen über seine schweißnasse Stirn ausführten. Er schlug ein wenig irritiert mit den Armen um sich, gab dann aber den sanften Streichbewegungen nach.
Verwirrt richtete er sich auf.
»Wir müssen Schluß machen«, sagte die in Leder gekleidete Frau lächelnd, »wir sehen uns später wieder.«
»Wann?«
»Bald«, sagte sie, »ich werde Sie anrufen, wenn Sie brav gewesen sind. Hier, das Pulver der Träume! Sie wissen, was Sie zu tun haben!«
Paul Bend schien es zu wissen. Er nickte, steckte eine Art Pillendose ein und folgte der jungen Frau nach draußen …
»Wir haben noch einen Koch, einen Barmixer und zwei Universitätsangestellte ausfindig gemacht«, erläuterte Lonsdale lächelnd, nachdem er das Fernsehgerät ausgeschaltet hatte. »Sie befinden sich im Vorstadium und brauchen noch ihre Zeit.«
»Ich hoffe, daß auch ich bald einen Stützpunkt leiten darf«, meinte Albany seufzend.
»Sie werden ihn bekommen. Mit Sicherheit! Aber das hängt davon ab, wie Sie mit den beiden Schnüfflern fertig werden!«
»Glauben Sie wirklich, daß die Geschäftsleitung mir einen Stützpunkt übertragen wird?«
»Bestimmt! Ich habe es aus erster Hand. Ich glaube, man will Sie an der Ostküste einsetzen.«
»Ich kann’s kaum erwarten«, gab Albany ehrlich zu, »man hat dann doch ganz andere Möglichkeiten.«
»Unterschätzen Sie unsere Arbeit nicht«, gab Lonsdale etwas hochnäsig zurück, »allein die Suche nach geeigneten Multiplikatoren kostet Zeit und Nerven…«
»Ich weiß.« Albany nickte ungeduldig. »Aber sie lohnt sich. Hören Sie, Lonsdale, legen Sie ein Wort für mich ein! Sie müssen doch zugeben, daß ich bisher erstklassige Arbeit geleistet habe.«
»Bis auf Rander und Parker«, tadelte Lonsdale, »diese beiden Schnüffler haben sich schon viel zu nahe an uns herangepirscht. Sie müssen noch in dieser Nacht eliminiert werden!«
»Was ist mit dem Glaspalast?« fragte Rander den Kontaktmann Claytons.
Jerry Hills, Mitarbeiter der CIA, ein durchschnittlich aussehender Mann, der nach außen hin als Grundstücksmakler auftrat, hob bedauernd die Schultern.
»Das Ding ist vor Jahresfrist etwa gebaut worden«, sagte er, »Riesenbetrieb. Eine kleine Sensation. Und heute immer noch für Los Angeles eine Besonderheit.«
»Und Lonsdale? Sagt Ihnen dieser Name etwas?« Rander, Parker und Jerry Hills von der CIA befanden sich im Büro des Grundstücksmaklers, einem mittelgroßen Raum in einem ausgesprochenen Bürohochhaus.
»Ich habe Erkundigungen über ihn eingezogen. Keine Vergangenheit im Sinne der Polizei. Er war schon immer in der Vergnügungsbranche tätig. Er leitete Bars, Nachtclubs und Hotels … Fachmann, wie man mir versichert.«
»Und dennoch scheint sein Glaspalast das hiesige Zentrum der Jenseitsleute zu sein«, meinte Anwalt Rander nachdenklich.
»Möglich, aber einfach nicht zu beweisen. Sie waren doch selbst in dem Laden. Alles unverdächtig.«
»Wer ist, wenn man fragen darf, der Geldgeber dieses Vergnügungspalastes?« schaltete der Butler sich höflich ein.
»Eine anonyme Gruppe, wie das so üblich ist. Schwer, von meiner Sicht aus da reinzuleuchten. Das könnten die hauptamtlichen Agenten besser und intensiver erledigen.«
»Bitten Sie Clayton, das in die Hand zu nehmen«, sagte Rander, »Lonsdale dürfte nur ein Strohmann sein. Mich interessieren die wirklichen Besitzer im Hintergrund.«
»Ihre Nachfrage werde ich sofort durchgeben.« Jerry Hills nickte, »Sie können mir glauben, daß ich verzweifelt danach suche, wieso man sich ausgerechnet die Personen herauspickt, die wichtig sind. Ich meine Leute, die mit den Wissenschaftlern zu tun haben. Wieso kommt man so gezielt an sie heran? Das begreife ich einfach nicht!«
»Das ist die Frage aller Fragen«, erwiderte Rander und hob die Schultern.
»Ich will Ihnen mal was sagen«, redete Jerry Hills weiter, »ich glaube einfach nicht daran, daß die Betroffenen hypnotisiert wurden. Das leuchtet mir nicht ein! Es gibt doch auch und gerade unter diesen jungen Wissenschaftlern eine Menge Leute, die darauf nicht ansprechen …«
»Und was halten Sie von Drogen? Hat man sie irgendwie dazu gebracht, bestimmte Drogen zu schlucken, die das Bewußtsein spalten?«
»Nur so kann ich’s mir vorstellen«, gab Jerry Hills zurück. »Man pumpt sie ohne ihr Wissen auf irgendeine Art und Weise voll. Solange, bis sie durchdrehen, aus sich selbst heraussteigen und auf alles pfeifen.«
»Ein bemerkenswerter Herr«, stellte Josuah Parker fest, nachdem sie das Büro von Jerry Hills verlassen hatten, »seine Auffassung deckt sich, wenn ich es so sagen darf, mit der meinen. Die jungen Wissenschaftler, die plötzlich kein Interesse mehr an ihrer Arbeit zeigen, müssen gegen ihren Willen und gelenkt unter Drogeneinfluß geraten sein!«
»Sehr kompliziert, was die Aus- und Durchführung anbetrifft«, erwiderte der Anwalt nachdenklich. Sie hatten das Bürohaus verlassen und gingen hinüber zu ihrem Mietwagen. »Oder sollte es doch verhältnismäßig leicht sein, einem Mitmenschen heimlich was ins Essen zu tun?«
Parker schüttelte den Kopf.
»Absolut nicht, Sir! Und ich möchte zu behaupten wagen, daß Sie des Rätsels Lösung gefunden haben dürften.«
»Wie bitte?« Rander war selbst überrascht.
»Gehen wir davon aus, Sir, daß die Betroffenen gegen ihren Willen Drogen eingenommen haben. In diesem Fall sollte man weiter schlußfolgern, daß man ihr Essen und ihre Trinkwaren versetzt hat.«
»Das würde ja bedeuten, daß wir die Betroffenen überhaupt nicht mehr zu befragen brauchen, Parker.«
»In der Tat, Sir. Es gilt jetzt, jene Personen ausfindig zu machen, die selbstverständlichen Zugang zu den Betroffenen hatten. Ich denke in diesem Zusammenhang an Dienstpersonal, an Vermieter beiderlei Geschlechts, an Universitätsangestellte und so weiter. Es ließ sich eine lange Liste solcher Kontaktpersonen aufstellen.«
»Demnach sind also nur diese Kontaktpersonen geimpft worden, wenn ich es mal so ausdrücken soll.«
»In der Tat, Sir! Ich möchte feststellen, daß dieser Fall plötzlich