um 6 Prozent zu, wird auch ein ETF auf den Dax 6 Prozent klettern. Es gibt ETF auf viele verschiedene Indizes, es gibt Aktien-ETF, Anleihen-ETF und vieles mehr. Die wichtigsten Formen stellen wir Ihnen in diesem Buch vor. Interessant zu wissen: Bestimmte ETF sind gerade für Privatanleger besonders gut geeignet. Denn sie sind einfach zu verstehen, kostengünstig und obendrein praktisch in der Handhabung. In diesem Buch erfahren Sie dazu alles Wissenswerte.
Sind ETF besser als „herkömmliche“ Fonds?
Meist ja, wie die Statistiken belegen. Bei herkömmlichen Fonds entscheidet der Fondsmanager, in welche Wertpapiere er investiert. Einem Großteil der Manager gelingt es aber nicht, besser abzuschneiden als der Vergleichsindex – schon gar nicht dauerhaft. Kaum einer hatte zum Beispiel nach der Finanzkrise das Kunststück geschafft, sowohl im Kursabschwung als auch im rasch einsetzenden Aufschwung besser zu sein als der allgemeine Markttrend. Mit ETF schneiden Anleger dagegen immer genauso schlecht oder so gut ab wie der Markt. Auch weisen sie deutlich günstigere Gebühren auf als aktiv verwaltete Fonds. Je geringer die Kosten einer Anlage, desto mehr „Ware“ bekommt man für sein Geld – und desto höher kann am Ende das Anlageergebnis ausfallen.
Ist es eine gute Idee, in einer Börsenkrise ETF zu kaufen?
Börsencrashs kommen leider immer wieder vor, wie die Geschichte lehrt. Doch noch jeder Börsencrash konnte in den vergangenen Jahrzehnten nach einigen Jahren wieder aufgeholt werden, und die Kurse kletterten weiter nach oben. Wenn Sie also eine langfristige Anlageperspektive haben und daher beabsichtigen, Ihr Geld mindestens zehn, besser noch 15 Jahre und länger zu investieren, spricht nichts dagegen, auch in unsicheren Börsenzeiten einzusteigen. Wichtig: Sie sollten für sich zuerst klären, wie viel Risiko Sie eingehen können und wollen, und dann Ihr Investment international möglichst breit streuen. ETF auf gut diversifizierte globale Aktienindizes sind dafür besonders geeignet. Wie Sie dabei am besten vorgehen und wie Sie sich ein gut strukturiertes ETF-Portfolio aufbauen, all dies erfahren Sie in diesem Buch.
Mein Bankberater hat mir noch nie ETF empfohlen. Warum?
Banken verdienen an ETF weniger: Beim Kauf eines ETF wird nur eine Ordergebühr wie bei Aktien fällig. Wenn Sie Kunde einer Direktbank sind, kostet Sie der Kauf von ETF-Anteilen im Wert von 5 000 Euro kaum mehr als 10 bis 20 Euro, bei Billiganbietern noch viel weniger. Bei herkömmlichen Fonds wird dagegen ein Ausgabeaufschlag fällig, der bei Aktienfonds schon mal 5 Prozent betragen kann. Im Beispiel wären das 250 Euro. Inzwischen räumen Direktbanken oft hohe Rabatte auf Ausgabeaufschläge ein. Ferner zahlen die Fondsgesellschaften den Banken jährlich Bestandsprovisionen dafür, dass deren Kunden ihre Fondsanteile behalten. Das gibt es bei ETF nicht, oder sie sind mickrig. Kurz gesagt: Banken haben mehr davon, wenn sie herkömmliche Fonds verkaufen.
Was ist der Vorteil von Aktien-ETF?
Die Deutschen sind traditionell als Aktienmuffel bekannt. Doch unzählige Studien belegen, dass auf lange Sicht Aktienanlagen die einträglichsten Renditen bringen. Denn nur über sie lässt sich an unternehmerischem Erfolg und am allgemeinen Wirtschaftswachstum auf einfache Art und Weise teilhaben. Mithilfe von ETF können Sie gleichzeitig in viele verschiedene Unternehmen und Branchen investieren. Wenn es dann mal bei ein paar der Firmen nicht so gut läuft, ist das nicht so schlimm, weil Sie Ihr Anlagerisiko breit gestreut haben. Wichtig ist aber, dass Sie Ihr Geld langfristig, also mindestens zehn Jahre oder länger, an der Börse zur Arbeit schicken. Denn kurzfristig kann es dort schon mal ordentlich krachen. Außerdem sollten Sie nicht Ihr gesamtes Geld in Aktienanlagen stecken. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt „Aktien-ETF“ ab S. 46.
Sind Aktien-ETF riskanter als herkömmliche Aktienfonds?
Nein. Aktien-ETF und von einem Fondsmanagement aktiv gemanagte Aktienfonds sind vom Risiko her vergleichbar – vorausgesetzt, sie sind im selben Anlagesegment unterwegs und legen die Kundengelder zum Beispiel an den Aktienbörsen weltweit an. Wenn es zu einem Crash kommt, wird ein ETF auf einen Weltaktienindex prozentual in etwa genauso viel an Wert einbüßen wie der Index selbst. Bei einem aktiv gemanagten Weltaktienfonds kann der Verlust noch viel höher ausfallen, aber auch geringer. Keiner kann Ihnen im Vorhinein sagen, ob Sie genau auf einen der meist wenigen Glückspilz-Fonds gesetzt haben. Bei ETF ist das anders – sie entwickeln sich immer so wie der Markt selbst. Mehr dazu „Was sind ETF? Der schnelle Überblick“, S. 13.
Kann ich mit ETF bequem regelmäßig sparen?
ETF auf weltweite Börsenbarometer sind geradezu ideal, um auch als Börseneinsteiger regelmäßig und bequem Geld anzulegen – und auf diese Weise langfristig ein kleines oder großes Vermögen aufzubauen. Schon für geringe monatliche Anlagebeträge können Sie Ihr Geld damit sehr kostengünstig investieren. Vorausgesetzt, Sie haben einen langfristigen Anlagehorizont, sind Aktien-ETF als Sparplan höchst attraktiv. Auch deshalb, weil Sie anders als mit festen Verträgen den Plan jederzeit anpassen können: Sie können Ihre Raten erhöhen oder im Notfall auch aussetzen. Wie das ETF-Sparen genau funktioniert, erfahren Sie unter „Mit dem Pantoffel-Sparplan gut für das Alter vorsorgen“, ab S. 76. Besonders einfach wird es, wenn Sie sich dabei am Konzept des Finanztest-Pantoffel-Portfolios orientieren. Mehr dazu siehe „Bequem anlegen“, S. 70.
Sind ETF gut für die Altersvorsorge?
Unbedingt ! Wenn Sie auf weltweit anlegende ETF setzen, haben Sie die Chance, zu sehr vertretbaren Kosten langfristig auskömmliche Renditen zu erzielen – und das bei langfristig überschaubarem Risiko. Näheres dazu erfahren Sie im Kapitel „Mein ETF-Plan“, ab S. 67. Wichtig ist, dass Sie Ihre private Altersvorsorge möglichst frühzeitig angehen. Wenn Sie dabei auch auf Aktien-ETF setzen, sollten Sie Ihr Geld mindestens zehn Jahre, besser 15 Jahre lang anlegen – und nicht unbedingt zu einem fixen Zeitpunkt das gesamte Geld benötigen. Denn sollte es an der Börse wieder einmal krachen, müssen Sie in der Lage sein, ein Tief aussitzen und auf höhere Kurse warten zu können.
Wie finde ich gute ETF ?
Es gibt rund 1 800 ETF in Deutschland, auf den ersten Blick macht das die Suche nach einem oder zwei guten Papieren erst einmal schwer. Doch keine Sorge, wir haben das riesige Angebot für Sie gesichtet und stellen in diesem Buch eine Reihe solider ETF vor. Darunter finden Sie sicherlich welche, die Ihre Anforderungen erfüllen. Gut zu wissen: Finanztest stellt das komplette ETF-Angebot regelmäßig auf den Prüfstand. Dabei werden alle Fonds nach festen Kriterien gefiltert und beurteilt. Die geeignetsten jeder Fondsgruppe erhalten die Auszeichnung „1. Wahl“. Eine Auswahl empfehlenswerter ETF haben wir für Sie in der Tabelle „Diese ETF sind 1. Wahl“, ab S. 166 zusammengestellt. Weitere Erläuterungen zur Auswahl von passenden ETF finden Sie im ganzen Buch und insbesondere im Abschnitt „Wie finde ich gute ETF?“ ab S. 103.
Wo kann ich ETF kaufen?
Der Name deutet es schon an: Exchange Traded Fund steht für börsengehandelter Fonds. ETF werden also wie Aktien an der Börse gehandelt. Sie müssen sich aber nicht selbst aufs Börsenparkett begeben. Als Allererstes benötigen Sie dazu ein Wertpapierdepot bei einer Filial- oder Direktbank – egal, ob Sie auf einmal eine größere Summe anlegen oder regelmäßig mithilfe eines Sparplans in ETF investieren möchten. Das Depot ist der Dreh- und Angelpunkt für all Ihre Geschäfte mit Wertpapieren. Sie sollten jedoch nicht das erstbeste wählen, denn es gibt beträchtliche Kostenunterschiede, die die Rendite Ihrer Anlage in ETF nachhaltig beeinflussen können. Wie Sie ein passendes und günstiges Depot finden und einrichten, erfahren Sie im Kapitel „Meinen