Holly Summer

Boston Bad Boys (Sammelband)


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und ich will sie ficken.

      »Keine Ahnung, aber ich kümmere mich darum«, verspricht Cole.

      Er wird verdammt noch mal gar nichts tun. Das ist ganz allein meine Sache. Sie ist meine Sache.

      »Das machen wir. Gehen Sie hinter die Bar«, bestimme ich und schubse Ash dabei an. Cole nickt stumm und begibt sich wieder an seinen Arbeitsplatz.

      »Wyatt, du solltest dich da raushalten und deine kostbaren Hände nicht in Gefahr bringen«, rate ich meinem Freund.

      »Glaubst du, ich werde mit diesem grünen Gemüse nicht fertig? Aber schön, lass das doch Ash übernehmen, der ist es gewohnt, auszuteilen. Der haut die beiden Typen ohne Aufsehen raus«, ist Wyatts Antwort darauf.

      Dabei gibt er Ash einen freundschaftlichen Seitenhieb, der ihm nur kopfschüttelnd seinen schärfsten Blick zuwirft und dann grinsend die Mundwinkel nach oben zieht. Manchmal frage ich mich, was die Frauen an diesem Raubein finden und doch hat auch Ash diese Ausstrahlung, die die Frauen anzieht, wie Licht die Motten.

      »Welcher ist deiner, Ash?«, frage ich meinen Freund. Ich bin genau in der Stimmung, einem der beiden so richtig in den Arsch zu treten.

      »Ich nehme den Rechten«, bestimmt Ash und fixiert sein Opfer bereits wie ein Raubvogel, der seine Beute aus höchster Höhe erspäht hat.

      Ich trete gefolgt von Ash an die Theke und tippe dem linken der beiden Männer auf die Schulter.

      »Ich würde Ihnen beiden vorschlagen, nett auf Wiedersehen zu sagen und von hier zu verschwinden.«

      5 – Sunday

      Überrascht dreht sich der Mann auf meiner linken Seite um und schaut in das Gesicht des Unbekannten, den ich heute Morgen erst über den Haufen gefahren habe. Ich muss zweimal hinschauen, bis ich mir sicher bin, dass er es ist. Heute Morgen trug er eine Baseballkappe, sodass ich seine Frisur nicht sehen konnte, und bei der schummrigen Beleuchtung hier in der Bar habe ich, als er den Raum betreten hatte, auch nicht weiter auf ihn geachtet.

      Verdammt, er ist es wirklich. Mein Bad Boy von heute Morgen, der meine Gefühle so sehr durcheinandergewirbelt hat. Er trägt natürlich keine Laufhose und auch kein enges Shirt, das seine Brustmuskulatur betont. Das braucht er auch nicht, denn in dem T-Shirt, der anliegenden Jeans, dem Sakko und den Chelsea Boots wirkt er draufgängerisch. Seine Haare, die an den Seiten kurz geschnitten sind, während das Deckhaar leicht zur Seite fällt, geben ihm den letzten Touch. Der Bartansatz, den er heute Morgen schon hatte, lässt ihn noch verwegener wirken. Er ist einige Zentimeter größer als die beiden Typen, die seit einiger Zeit vergebens versuchen, sich an mich heranzumachen und leider auf meine Ablehnung nicht reagiert haben. Ich bin erleichtert, er scheint meine Rettung zu sein.

      Der andere der beiden verzieht grimmig das Gesicht, als er sich nun ebenfalls zu meinem Bad Boy umdreht.

      »Was geht Sie das an? Halten Sie sich da raus. Die Kleine wird doch dafür bezahlt, dass sie die Beine breit macht. Wenn ich und mein Freund mit ihr fertig sind, steht sie Ihnen sicher zur Verfügung«, lacht er gehässig und dreht sich wieder mir zu.

      Er denkt wirklich, dass ich eine Prostituierte bin. Wie oft soll ich diesem Idioten noch erklären, dass ich ein Gast in dieser Bar bin, genau wie er?

      »Jetzt reicht’s aber«, dringt die Stimme des Mannes an mein Ohr, der meine Gefühle bereits heute Morgen in Aufruhr versetzt hat.

      »Freundchen, ich sag’s dir jetzt das letzte Mal: Hau ab, wenn du nicht gleich meine Faust in deiner Scheißvisage spüren willst, okay! Such dir dein eigenes Luder. Diese hier gehört mir und meinem Kumpel. Auch wenn sie sich noch ein wenig ziert«, setzt der Kerl noch grinsend dazu, während er seinem Freund verschwörerisch zuzwinkert.

      »Irrtum, Flachwichser«, dringen wieder die Worte des Fremden an mein Ohr. Bei dem Schimpfwort reiße ich die Augen auf. Mein Traummann will den Scheißkerl offensichtlich provozieren und wirft seinem Partner einen belustigenden Blick zu, bevor er weiterspricht.

      Dieses Mal erscheint ein gehässiges Lächeln auf seinem Gesicht, während er seinem Tonfall etwas herausfordernd Sarkastisches beimischt. »Du stinkst wie eine Kloake. Außerdem kann ich deine Fresse nicht ertragen. Ganz zu schweigen von deiner Ausdrucksweise der Lady gegenüber. Ich sollte dir ein paar Manieren in deinen verdammten Dummschädel prügeln.«

      »Ach, da ist wohl einer darauf aus, dass ich ihm in seinen Scheißarsch trete. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass man sich nicht mit Typen wie mir anlegt? Du bist tot, wenn ich mit dir fertig bin. Aber ich habe dich gewarnt, dich nicht in meine Angelegenheit zu mischen«, verspricht der aufdringliche Typ neben mir und widmet seine ganze Aufmerksamkeit meinem Retter.

      Das süffisante Grinsen meines Beschützers sagt mir, dass er die Situation vollkommen im Griff hat.

      »Es geht mich sehr viel an, was in meinem Lokal passiert. Hier mache ich die Regeln, klar?«

      »Dem Kleinen muss jemand unbedingt Manieren beibringen, Jay«, höre ich eine tiefe Stimme hinter mir amüsiert sagen. Ich drehe mich zu ihm um und jetzt bin ich vollkommen sicher, dass mir nichts passieren wird.

      »Absolut!«, bestätigt mein Beschützer.

      Bevor der Flachwichser überhaupt reagieren kann – ich muss innerlich über den Ausdruck grinsen –, greift mein Held ihn am Kragen und zerrt ihn quer durch die Bar. Sein Freund will sofort eingreifen, wird allerdings vom zweiten Mann am Oberarm gefasst und dann ebenfalls nach draußen befördert. Beeindruckt drehe ich mich auf dem Hocker um und beobachte die Szene schmunzelnd. Das Ganze geht so schnell, dass viele der Gäste überhaupt nicht mitbekommen haben, was eigentlich passiert ist. Nur die Menschen an den direkten Nebentischen halten kurz in ihrer Unterhaltung inne und verfolgen das Schauspiel interessiert.

      Jetzt versucht mein Peiniger vergebens, sich aus dem Griff des neuen Clubbesitzers zu befreien, und rudert ungeschickt mit dem freien Arm, während wutschnaubende Ausdrücke aus seinem Mund sprudeln. Auch sein Freund hält mit Beleidigungen nicht hinterm Berg. Aber das nützt den beiden gar nichts. Die Männer wissen genau, was sie tun müssen, um die beiden Arschlöcher aus ihrem Laden zu entfernen.

      Cole beugt sich zu mir über die Theke.

      »Das sind die neuen Besitzer der Bar«, ruft er mir zu, da der Geräuschpegel jetzt um einiges zugenommen hat. Ich nicke abwesend. »Der Dritte ist schon rausgegangen. Die sind in Ordnung, und was ich jetzt sehe, überzeugt mich noch mehr.«

      Bevor ich etwas darauf antworten kann, steht mein Retter wieder neben mir und streicht sich die Haare aus der Stirn.

      »Und jetzt zu Ihnen. Jedes Mal, wenn ich Sie sehe, befinden Sie sich in einer prekären Situation.«

      Ich muss schlucken, als er seine Hand auf der Theke aufstützt und die andere an die Lehne meines Hockers legt, sodass ich von ihm flankiert werde. Ich spüre die Wärme seines Körpers und sein erfrischendes Aftershave steigt mir in die Nase, das mir sofort vertraut vorkommt. Am liebsten würde ich mich an ihn schmiegen.

      »Und immer, wenn ich Sie sehe, dann ...«, ich stocke. Fast hätte ich ihm gesagt, was in meinem Inneren vorgeht.

      Sein Blick durchdringt mich.

      »Was wollten Sie sagen?«

      Ich schüttle unwillkürlich den Kopf.

      »Und wenn ich es wissen will?«

      »Also gut. Bei unserer ersten Begegnung lagen Sie auf dem Boden und jetzt hätten Sie sich fast geprügelt. Ich finde, Sie machen auch keine gute Figur.«

      Er beobachtet mich, um seine Mundwinkel zuckt es verräterisch, während er sich weiter zu mir herunter beugt.

      »Eins zu null für Sie«, flüstert er mir ins Ohr. Sein warmer Atem streift mich dabei. Ich kann fast die kleinen Härchen seines Dreitagebartes auf meiner Haut spüren, denn er ist nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt. Ich kann nicht anders und atme tief ein, schließe dabei für Sekunden die Augen. Plötzlich schlägt mein Herz schneller. Ich möchte mich am liebsten an seine Schulter lehnen, besinne mich aber im