Holly Summer

Boston Bad Boys (Sammelband)


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      »Hab keine Angst, dir passiert hier nichts.«

      Ich nicke unbewusst, während einer der Männer zu einer Schere greift, die Bändchen des Tangas der Frau packt und sie zerschneidet, bis die einzelnen kleinen Teile zu Boden fallen. Ein wohlgeformter Hintern streckt sich uns entgegen und da ich nicht weit von dem Geschehen entfernt sitze, kann ich den Lustschweiß auf der Haut der Frau erkennen. Sie ist erregt, sehr sogar.

      Langsam entspanne ich mich. Jay hat seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt und schiebt jetzt langsam meinen Rock weiter nach oben, sodass der Bund meiner halterlosen Strümpfe zu sehen ist. An jedem anderen Ort hätte mich das gestört, hier aber nicht. Seine Finger streichen zärtlich an der Innenseite meiner Schenkel entlang, bis ich die Beine weiter öffne und er ungehindert seine Hand weiter nach oben gleiten lassen kann, bis sie findet, wonach sie gesucht hat. Er schiebt den Slip zur Seite und liebkost meine Schamlippen, die sofort auf seine Berührung reagieren. Verdammte Scheiße, ich bin feucht!

      Ich hätte nie geglaubt, dass mich der Anblick von Menschen, die sich anderen hingeben und unterwerfen, so sehr erregen kann, und dann auch noch mit weiteren Zuschauern im Raum. Aber ich kann es nicht mehr leugnen, es ist so.

      Selbst die Schläge, die jetzt in schnellem Rhythmus die zarte Haut der Frau malträtieren, steigern meine eigene Erregung. Das Klatschen und das Zucken, wenn ihr Peiniger wieder einen Schlag platziert, und Jays Finger, die in gleichem Rhythmus in meine Scham eindringen und mich mit leichten Stößen meinem Höhepunkt immer näher bringen, haben alle Bedenken in mir in Luft aufgelöst. Ihr leises Stöhnen und Jammern, wenn das Paddel ihren Po berührt, klingt in meinen Ohren wie eine merkwürdige Musik und in Gedanken projiziere ich mich an ihre Stelle.

      In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nicht ausmalen können, wie erregend es sein kann, diesen Lustschmerz selbst einmal spüren zu wollen.

      Mir zittern noch die Knie, als Jay mich aus dem Raum und weiter den Gang entlang schiebt, bis wir die letzte Tür erreichen. Bin ich jetzt an der Reihe? Wird er mit mir diese Dinge tun, die ich gerade gesehen habe? War das nur ein Vorgeschmack, um mich auf das vorzubereiten, was gleich folgen wird? Gerade hatte ich einen Orgasmus und doch stehe ich immer noch unter Strom, bereit, mich auf ein neues Abenteuer einzulassen. Ich weiß nicht, ob es mich auch noch erregen würde, am eigenen Leib zu erfahren, was es heißt, mit einer Peitsche malträtiert zu werden oder ihm zu Füßen auf dem Boden zu knien.

      Sich diese Dinge vorzustellen, ist eine Sache, aber sie auch wirklich zu tun, eine ganz andere.

      Jays sanfte Stimme unterbricht meine Gedankengänge, als er mir leise ins Ohr flüstert: »Keine Angst, wir werden uns ganz langsam vorantasten.«

      Er öffnet die Tür und dahinter befindet sich ein Badezimmer, das ganz mit altmodischem rotem Marmor ausgelegt ist. Ein Waschtisch ist in eine weiße Marmorablage eingelassen, daneben befindet sich eine Toilette, und eine Badewanne auf vier goldfarbenen Füßen steht mitten im Raum. Ich spüre seine Finger zwischen meinen Schulterblättern, als er mich in den Raum leitet.

      »Schieb dir den Rock über die Schenkel, zieh dein Höschen aus und setz dich auf die Ablage neben das Waschbecken«, flüstert er mir ins Ohr.

      Ich gehe zwei Schritte weiter und bleibe vor dem Waschtisch stehen. Meine Hände greifen um die Umrandung der Ablage. Ich bin aufgeregt, mein Herz schlägt schnell in meiner Brust und meine Hände werden feucht. Im Spiegel sehe ich mich. Aber ich sehe nicht die junge Frau, die nur Vanillasex hatte. Die Frau, die mich jetzt anstarrt, ist eine andere. Eine, die bereit ist, sich auf neue Abenteuer einzulassen. Jay steht hinter mir, die Arme vor dem Körper verschränkt, und schaut mich erwartungsvoll an.

      »Worauf wartest du? Ich bin es gewohnt, dass man meine Befehle sofort ausführt.«

      Seine Stimme ist jetzt eine andere, als wie ich sie kenne. Befehlshabend.

      Vorsichtig lasse ich meine Hände zu dem kurzen Rock gleiten und schiebe ihn über meine Hüften. Ich sehe Jays Blick, der über meine untere Körperhälfte gleitet, und will mich zu ihm umdrehen.

      »Schau weiter nach vorne in den Spiegel und zieh jetzt das Höschen nach unten«, dringen seine Worte zu mir.

      Ich lasse meine Finger in die Seiten des Strings gleiten und schiebe ihn langsam nach unten. Dabei bücke ich mich leicht nach vorne. Ein sanftes Knurren bestätigt mir, dass Jay gefällt, was er sieht. Ich steige aus dem Slip und lasse ihn auf den Boden fallen. Gerade, als ich mich wieder aufrichten will, greift Jay von hinten an meine Taille, dreht mich um und hebt mich auf die Ablage.

      »Spreiz deine Beine!«

      Ich tue, was er von mir verlangt. Meine Hände liegen angespannt auf der Ablage, während er vor mir in die Hocke geht und seine Hände über die Innenseiten meiner Schenkel gleiten lässt, bevor er sich nach vorne beugt und ich nur noch seine Lippen und seine Zunge an meiner intimsten Stelle spüre. Ich lehne mich zurück und genieße den zärtlichen Augenblick. Dieses Spiel hat nichts mit den Dingen zu tun, die wir beide gerade gesehen haben. Im Gegenteil, das hier ist einfach nur schön, innig und verdammt erregend.

      »Genieße den Augenblick. Du wirst mich nie wieder vor dir auf den Knien sehen.«

      Wenn du dich da mal nicht täuschst, flackert der Gedanke durch meinen Kopf.

      »Das habe ich bis jetzt bei keiner Frau getan.«

      »Was? Dich vor ihr auf die Knie begeben?«, keuche ich zwischen den Wellen der Lust, die sich schon wieder aufbauen. »Aber du hast es schon einmal bei mir getan.«

      »Ich weiß«, stößt er aus. Dabei habe ich das Gefühl, er kann gar nicht anders, wird von einer Macht beherrscht, die er nicht kontrollieren kann. In diesem Moment ist er wieder Jay, mein einfühlsamer Bad Boy.

      Und dann versenkt er wieder seine Lippen an der Stelle, die mich in kürzester Zeit in den siebten Himmel katapultieren wird.

      »Gefällt dir das?«, raunt er mir zu.

      »Ja«, stöhne ich laut.

      »Ich mag das auch, aber noch viel lieber bin ich in dir.«

      Er kommt aus der Hocke nach oben, greift in seine Hosentasche und zieht ein Kondompäckchen heraus, das er schnell zwischen die Zähne schiebt, um die Packung aufzureißen. Dann öffnet er seine Hose und zieht sie herunter, bevor er meine Hüfte umgreift und mich auf dem Waschtisch ganz nach vorne zieht, um ungehindert in mich einzudringen. Sein Schwanz ist warm und füllt mich aus. Ich sehe wieder die Szene vor mir, wie die beiden Männer die Frau zum Höhepunkt gebracht haben, höre ihre Schreie, als der Orgasmus sie endlich erlöst, und erinnere mich an das zufriedene Lächeln ihres Partners, der die ganze Zeit über nur als Zuschauer fungiert hat.

      Jay schiebt seine Hände unter meinen Po, drückt meinen Körper an seinen und nagelt mich im wahrsten Sinne des Wortes gegen die kalte, geflieste Wand. Ich muss die Beine um ihn schlingen, um genug Halt zu haben, während er schnell in mich hineinstößt. Meine Hände greifen in seine Haare, unsere Lippen scheinen eins geworden zu sein, während wir uns gierig im Taumel der Lust verlieren.

      14 – Jay

      Schweigend verlassen wir das Haus, in dem ich Sunday durch alle Instanzen der Gefühlswelt gejagt habe: Von ihrer anfänglichen Befangenheit über erwartungsvolle Erregung, Neugier, ja, auch Angst, bis hin zum befreienden Höhepunkt.

      Eigentlich hatte ich geplant, mit ihr noch einen Drink an der Bar zu nehmen, aber das habe ich mir geschenkt. Jetzt will ich sie nur noch in meinen Armen halten. Sie soll neben mir im Bett einschlafen und morgen früh neben mir aufwachen. Dieses Mal wird es in meinem Bett sein, in meinem Schlafzimmer, in meinem Haus. Es wird Zeit, die Spielchen zu beenden.

      Restlos entspannt sitzt Sunday neben mir im Wagen, hat den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Habe ich ihr zu viel zugemutet? Ich musste es wissen und es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Als ich meine Hand zwischen ihre Schenkel geschoben habe, war ich mir sicher, dass sie die Session genauso erregt hat wie mich. Trotzdem war ich nicht mehr bereit dazu, Sunday am eigenen Leib erfahren zu lassen, was es heißt, sich einem Mann zu unterwerfen. Der Gedanke daran, sie zu