Nabil Hawajri

Der Islam und der Weltfrieden


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erwiderte den Satz: „Dadurch, dass Er die Gegensätze in sich vereint.“ Diese Aussage fasst die Darstellung des Allmächtigen Allahs im Koran nicht nur vorbildhaft, sondern auch ja wortspielend zusammen. Im Koran Vers [57:3] lesen wir: „Er ist der Erste und der Letzte, der Offenbare und der Verborgene“. An einer anderen Stelle im Vers [42:11] steht, dass „Ihm nichts gleich ist“ und woanders im Vers [2:115] gilt: „Wohin ihr euch auch immer wendet, dort ist Gottes Angesicht. Gott ist Allumfassend und Allwissend.“ In seiner herrlichen Darstellung Allahs steht man ja vor einer Vielfalt, die seine Leser bis heute theologisch beschäftigt. Die meisten Koranverse sprechen von Allahs Eigenschaften, von ethischen Werten und von dem Menschen. Betrachtet man den Koran einfach als das, was er tatsächlich ist, als eine glaubensstiftende Schrift, dann unterscheidet er sich in dessen Kern nicht von den anderen beiden himmlischen Büchern nämlich Altem und Neuem Testament. Es geht auch in diesen Schriften vorrangig um Darstellung des Verhältnisses zwischen Schöpfer (Allah) und Geschöpf (Mensch). Der Heilige Koran bildet hier keine Ausnahme.

      Der noble Koran umfasst 114 Suren, die in Mekka oder Medina offenbart wurden, mit zusammen 6.236 Versen (Arabisch: Aya/ﺔﻳﺁ). Verse jeweiliger Suren sind durchnummeriert und der Länge nach geordnet. Mit Ausnahme der neunten Sure beginnen sämtliche Suren mit der Basmala-Formel: arabisch ﻢﻴﺣﺮﻟﺍ ﻦﻤﺣﺮﻟﺍ ﷲ ﻢﺴﺑ, bismʾillāhʾel‐raḥmān ʾel‐raḥīm ‚Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes‘. Insgesamt 29 Suren beginnen mit „geheimnisvollen Buchstaben“, deren Bedeutungen bis heute unbekannt sind. Obwohl es zahlreiche Versuche und Untersuchungen hinsichtlich dessen linguistischer Wortlaut oder wissenschaftlicher historisch chronologischer Reihenfolge der Offenbarung des Heiligen Buches gibt, um den Code der genannten Buchstaben zu knacken, bleibt dieses Phänomen des frühen und späten „himmlischen Ur-Koran“ bis zum jetzigen Tag absolut sehr geheimnisvoll. Diese bezeichnet man Einzelstehende bzw. abgetrennte Buchstaben (arabisch حروف ﺔﻌﻄﻘﻣ ‚ ḥurūf muqaṭṭaʿa) oder „isolierte Buchstaben“. Über 14 Jahrhunderte haben diese geheimnisvollen Buchstaben muslimische Gelehrte verblüfft und fasziniert. Aus Sicht der Islamwissenschaft spricht einiges dafür, dass diese Buchstaben zum ursprünglichen Text des Ur-Koran gehören und von Anfang an als einzelne Buchstaben rezitiert wurden. Allerdings gibt es immer noch unterschiedlichste Auslegungen dieser geheimnissenvollen Buchstaben in der theologischen Islamwissenschaft. Die hiesige Aufzählung der Ansätze aus dem traditionellen Islam und der Islam-Theologie orientiert sich im Wesentlichen an den Artikeln Mysterious Letters in der Encyclopedia of Qur‘án und al-Kur‘ān in Encyclopedia of Islam, die zusammen den Forschungsstand in der Islamwissenschaft wiedergeben. Die dort aufgeführten Positionen finden sich in allen gängigen Kommentaren von aṭ-Ṭabarī, as-Suyūtī und as-Samarqandī. Wunder des Heiligen Koran werden niemals enden. Daher werden alle Menschen vom Allah eingeladen, sich daran zu beteiligen, die gesamte Weisheit des Heilig einzigartigen Buches Gottes zu verstehen. Es ist das Werk Allahs. Es ist ein kostbarer Schatz, der uns sowohl im Diesseits Friede bringt als auch im Jenseits später bescheren wird. „Und Allah lädt ein zum Haus des Friedens und leitet, wen Er will, zum geraden Weg.“ Lautet Einladung Gottes im Vers [10:25] an alle Menschen.

      Insofern ist der Koran für alle Muslime, deren Zahl auf zirka zwei Milliarden Menschen geschätzt wird, das wichtigste Heilige Buch überhaupt. Weil es das einzig wahre Wort Gottes, das seither keine Veränderung erfahren hat, verkörpert. Wie für Juden das Alte Testament (Thora) bzw. für Christen das Neue Testament ist, so versuchen viele Muslime den Heiligen Koran möglichst oft zu lesen und zu verstehen. Von allen drei großen monotheistischen Weltreligionen (Judentum, Christentum und Islam) ist der Islam insofern zudem die am schnellsten wachsende. Die größte Glaubensrichtung des Islam sind die Sunniten, die in den meisten Ländern die Mehrheit von Zirka 87% an der weltweiten muslimischen Bevölkerung ausmachen (Zahlen sind für einige Länder jedoch ungenau). Die zweitgrößte Gemeinschaft des Islam sind die Schiiten mit einem Anteil von Zirka 11% an der weltweiten muslimischen Bevölkerung. Die Länder mit den meisten Muslimen waren 2019: Indonesien (213 Mio.), Indien (189 Mio.), Pakistan (186 Mio.), Bangladesch (167 Mio.), Ägypten und Nigeria mit jeweils (98 Mio.). Zu bedenken ist, dass ein Teil der Zahlen auf abgerundete Schätzungen beruht. Zudem werden in den nationalen Statistiken zur Religionszugehörigkeit in einigen Ländern auch nicht praktizierende Muslime zur muslimischen Bevölkerung gezählt. Im Jahr 2050 wird zum Beispiel jeder fünfte Europäer ein Muslim sein. Prognosen nach wird auch der muslimische Anteil an der europäischen Bevölkerung nicht zuletzt aufgrund wachsender Zahl der neuen Muslime im Abendland zunehmen auch ohne zukünftige Migration aus dem Morgenland. Abgesehen davon teilen die christlich geprägten besonders westeuropäischen und die islamischen Länder eine über fünfzehnhundertjährige gemeinsame Geschichte.

      Der ehrwürdige Koran berichtet über die Schöpfung und beschreibt, wie Allah ist – zum Beispiel barmherzig und gerecht. Außerdem ist im Koran unter anderem auch die Rede von vielen Propheten, die auch in der hebräischen Thora oder christlichen Bibel (gemeint sind lediglich Worte Gottes im Original (nachträgliche Fälschungen, abgeänderte Schriften von Rabbinern, Priestern etc. zählen nicht dazu) vorkommen. Die Botschaften von Allah heißen auch Offenbarungen. Sie enthalten auch Regeln, das sind Dogmen, Gebote, Verbote usw. für die Menschen. Zum Beispiel fordern sie dazu auf, Gutes zu tun und Schlechtes zu vermeiden. Die Menschen sollen ehrlich, geduldig, bescheiden und friedlich miteinander leben. Jede der drei himmlischen Religionen hat ihren eigenen Propheten, die namentlich im Koran erwähnt werden. Folgendem Vers [7:157] ist zu entnehmen, dass der ehrwürdige Prophet Mohamad in der Thora und Bibel bereits erwähnt wurde: „Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn (geschrieben) finden: er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen. Diejenigen also, die an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein“. Daher wurde Mohamad als letzter Prpphet Gottes für alle Menschen gesandt, heißt es im Vers [7:158]: „Sprich: "O ihr Menschen, ich bin für euch alle ein Gesandter Allahs, Dessen das Königreich der Himmel und der Erde ist. Es ist kein Gott außer Ihm. Er macht lebendig und lässt sterben. Darum glaubt an Allah und an Seinen Gesandten, den Propheten, der des Lesens und Schreibens unkundig ist, der an Allah und an Seine Worte glaubt; und folgt ihm, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget." Um Botschaft bzw. Wort Gottes besonders des „Ein-Gott-Glaube“ zu verkünden.

       2.1. Sprache und Schrift

      Wie oben schon erwähnt, besteht der Koran aus 114 Kapiteln. Sie heißen Suren. Jede Sure (سورۃ) ist noch einmal in Verse (Aya/ ﺔﻳﺁ) unterteilt. Das sprachliche Wort „Koran“ (Qur’an/ﻥﺁﺮﻗ) bedeutet sinngemäß übersetzt: „das Vorgetragene“ oder „das Vorzulesende“. Das ist Arabisch, das die Sprache des Koran. Die Suren des Korans werden auf eine besondere Art und Weise vorgetragen. Es klingt ein bisschen melodisch. Für die Aussprache und Betonung der Buchstaben gibt es auch eigene Regeln, die man erlernen bzw. einstudieren kann. Viele Menschen auch nicht Theologen lernen das und können dann den Koran sehr gut vortragen. Das hört sich sehr schön an. Tatsächlich gibt es nur den einen Koran in arabischer Sprache, anhand unterschiedlich wunderschöner Arten, ihn zu lesen. Inhaltlich unterscheiden sich diese „Versionen“ aber nicht voneinander, so dass der Heilige Koran nun das einzige himmlische Buch, das weder gefälscht noch von einer Menschenhand bis dato abgeändert wurde. Darin liegt auch seine alleinige Stärke, als Wort des einzigen Gottes seit 1441 Jahren zu überstehen.

      Im Alter von 40 Jahren hatte der Mohamad alle Offenbarungen binnen 23 Jahre von Gott bis zu seinem Tod mit 63 Jahren empfangen und somit er war zum letzten Propheten Gotts auf Erden berufen worden. Er predigte eine neue und letzte Religion, den Islam, der auf einem strikten Monotheismus beruhte. Die heidnischen Mekkaner (Bewohner seiner Heimatstadt Mekka in der damaligen arabischen Halbinsel und heutigem KSA) waren darüber empört und begannen Mohamad anzufeinden. Obwohl sie es inzwischen von den Juden erfahren hatten, die davon wussten. Nun glaubten gar viele Juden an Mohamad als letzter Prophet Gottes und sind zum Islam