Gene Stone

How Not To Die


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abschneiden, indem Sie diesen Link aufrufen: http://bit.ly/antioxidantfoods. Sie müssen sich die 138 Seiten starke Liste aber nicht gleich an Ihren Kühlschrank hängen. Es gibt eine einfache Faustregel: Pflanzliche Lebensmittel enthalten durchschnittlich vierundsechzig Mal mehr Antioxidantien als tierische Lebensmittel. Die Wissenschaftler formulierten es so: „[A]ntioxidantienreiche Lebensmittel stammen aus dem Pflanzenreich, während Fleisch, Fisch und andere Lebensmittel aus dem Tierreich wenig Antioxidantien enthalten.“48 Sogar das am wenigsten gesunde pflanzliche Lebensmittel, das mir einfällt, nämlich der gute alte US-amerikanische Eisbergsalat, der zu 96 Prozent aus Wasser besteht49, enthält 17 Einheiten (daμmol, unter Anwendung eines modifizierten FRAP-Assays, ein Verfahren zur Feststellung der antioxidativen Kapazität) antioxidativer Energie. Einige Beeren enthalten über 1.000 Einheiten, was den Eisbergsalat ziemlich erbärmlich aussehen lässt. Aber vergleichen Sie die 17 Einheiten unseres Eisbergssalats einmal mit denen von frischem Lachs, der gerade einmal 3 enthält. Hühnchen vielleicht? Auch nur 5 Einheiten antioxidativer Energie. Entrahmte Milch oder ein hart gekochtes Ei? Nur 4 Einheiten, und das eigelblose Eiersatzprodukt der Firma Egg Beaters enthält ganze … 0 Einheiten. „Eine Ernährung, die hauptsächlich aus Lebensmitteln tierischen Ursprungs besteht, hat daher einen niedrigen Antioxidantiengehalt,“ schlussfolgerte das Team, „während eine Ernährung, die hauptsächlich auf pflanzlichen Lebensmitteln basiert, reich an Antioxidantien ist, was den Tausenden bioaktiven, antioxidativen Phytochemikalien geschuldet ist, die in Pflanzen vorkommen und in vielen Lebensmitteln und Getränken konserviert werden.“50

      Sie müssen sich nicht wie ein Vögelchen ganz bestimmte Nahrungsmittel herauspicken, um ihre Antioxidantienaufnahme zu steigern, auch wenn z. B. Kirschen bis zu 714 Einheiten enthalten. Versuchen Sie einfach zu jeder Mahlzeit eine Auswahl an verschiedenem Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen zu essen. Auf diese Weise können Sie Ihren Körper kontinuierlich mit Antioxidantien versorgen und dabei Schlaganfällen und anderen altersbedingten Krankheiten vorbeugen.

       Eine Prise Antioxidantien

      Die Lebensmittelkategorie mit dem höchsten Antioxidantiengehalt sind Kräuter und Gewürze.

      Nehmen wir an, Sie kochen eine schöne Portion gesunder Vollkornpasta mit Marinara-Soße. Zusammen enthält dieses Gericht wahrscheinlich etwa 80 Einheiten antioxidativer Energie; etwa 20 von der Pasta und 60 von der Soße. Wenn Sie noch eine Handvoll Brokkoliröschen einrühren, haben Sie ein köstliches Gericht mit etwa 150 Einheiten. Nicht schlecht. Streuen Sie jetzt noch etwa einen Teelöffel getrockneten Oregano oder Majoran, den süßeren und milderen Verwandten von Oregano, darüber. Das allein kann den Antioxidantiengehalt Ihrer Mahlzeit auf über 300 Einheiten verdoppeln.51

      Wie wäre es mit einer Schüssel Haferbrei zum Frühstück? Mit nur einem halben Teelöffel Zimt können Sie den Antioxidantiengehalt dieser Mahlzeit von 20 auf 120 Einheiten erhöhen. Wenn Sie den Geschmack mögen, können Sie noch eine Prise Nelken hinzufügen und mit Ihrem unprätentiösen Frühstück bis zu 160 Einheiten antioxidativer Energie abräumen.

      Pflanzenbasierte Gerichte sind bereits von sich aus reich an Antioxidantien, ein paar Kräuter und Gewürze aber können daraus noch gesündere Mahlzeiten werden lassen.

      Eine antioxidantienreiche Ernährung scheint gegen Schlaganfälle zu helfen, indem sie das Zirkulieren oxidierter Fette im Blutkreislauf verhindert, die die empfindlichen Wände kleinerer Blutgefäße im Gehirn beschädigen können.52 Sie hilft auch dabei, das Verhärten von Arterien zu bekämpfen,53 der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen,54 den Blutdruck zu senken55 und Entzündungen zu vermeiden. Freie Radikale können Eiweiße in unseren Körpern in solch einem Maß beschädigen, dass unser Immunsystem sie nicht mehr erkennt.56 Die Entzündungsreaktion, die dadurch ausgelöst wird, kann verhindert werden, wenn wir unserem Körper genug Antioxidantien zuführen. Zwar wirken alle vollwertigen pflanzlichen Lebensmittel entzündungshemmend,57 doch gibt es einige, die eine stärkere Wirkung als die meisten anderen haben. Antioxidantienreiches Obst und Gemüse wie Beeren und dunkelgrünes Blattgemüse bekämpfen systemische Entzündungen deutlich besser als die gleiche Menge an Obst und Gemüse, das weniger Antioxidantien enthält, wie bspw. Bananen und Kopfsalat.58

      Die Lebensmittel, die wir wählen, bewirken durchaus einen Unterschied.

       ALZHEIMER

      Während meiner klinischen Laufbahn war die einzige Krankheit, deren Diagnose ich meinen Patienten noch weniger als die von Krebs eröffnen mochte, Alzheimer. Dies hing nicht nur mit der großen emotionalen Last zusammen, die so eine Diagnose für den oder die Patientin bedeutete, sondern auch mit der für die Angehörigen und Nahestehenden der Person. Die Alzheimer’s Foundation schätzt, dass etwa fünfzehn Millionen Familienangehörige und Freunde in den USA über fünfzehn Milliarden unbezahlte Stunden damit verbringen, sich um ihre Lieben zu kümmern; die Menschen, die oftmals nicht einmal mehr in der Lage sind, sie zu erkennen.59

      Trotz der Milliarden Dollar, die in die Forschung fließen, gibt es für diese Krankheit, die unweigerlich zum Tode führt, weder eine Heilung noch eine effektive Behandlung. Kurz gesagt gleicht Alzheimer dem Erreichen eines furchtbaren Krisenzustands – emotional, finanziell und auch wissenschaftlich gesehen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden mehr als dreiundsiebzigtausend Artikel über diese Krankheit veröffentlicht. Das entspricht etwa hundert Arbeiten pro Tag. Dennoch wurde, was die Behandlung der Krankheit oder auch nur ihr Verstehen anbelangt, nur ein sehr geringer klinischer Fortschritt erzielt. Eine vollständige Heilung scheint unmöglich zu sein, da die verlorenen kognitiven Funktionen bei Alzheimer-Patienten aufgrund völlig zerstörter neuronaler Netze nicht wiederherstellbar sind. Tote Nervenzellen lassen sich nicht wiederbeleben. Auch wenn Pharmakonzerne herausfinden, wie sich das Fortschreiten der Krankheit aufhalten lässt, ist der Schaden bei vielen Patienten bereits irreversibel, und die Persönlichkeit wahrscheinlich bereits für immer verloren.60

      Doch es gibt eine gute Nachricht. Ein leitender Wissenschaftler des Center for Alzheimer’s Research drückte diese mit dem Titel seines Übersichtsartikels folgendermaßen aus: „Alzheimer ist unheilbar, aber vermeidbar.“61 Änderungen der Ernährungs- und Lebensweise könnten potenziell jedes Jahr Millionen neuer Fälle vermeiden.62 Wie? Es gibt zunehmenden Konsens darüber, dass „das, was unserem Herzen guttut, auch gut für unser Gehirn ist,“63 da davon ausgegangen wird, dass durch atherosklerotische Plaque verursachte wachsende Verstopfungen von Arterien im Gehirn eine Schlüsselrolle beim Entstehen von Alzheimer spielen.64 Das überrascht nicht, da das auf die Ernährung abzielende Herzstück der 2014 in der Fachzeitschrift Neurobiology of Aging erschienenen „Dietary and Lifestyle Guidelines for the Prevention of Alzheimer’s Disease“ (Richtlinien zu Ernährung und Lebensweise für die Vermeidung von Alzheimer) verlauten ließ: „Gemüse, Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen und Linsen), Obst und Vollkornprodukte sollten Fleisch- und Milchprodukte als Hauptbestandteile der Ernährung ablösen.“65

       Ist Alzheimer eine Gefäßerkrankung?

      Im Jahr 1901 wurde eine Frau namens Auguste von ihrem Ehemann in eine Irrenanstalt in Frankfurt am Main gebracht. Sie wurde als wahnhafte, vergessliche und verwirrte Frau beschrieben, die „ihre häuslichen Pflichten nicht mehr ausführen konnte.“66 Ein Dr. Alzheimer untersuchte sie, und ihr Fall führte dazu, dass Alzheimer weltweit zu einem Begriff wurde.

      Nach der Autopsie beschrieb Alzheimer die Plaque und Neurofibrillenbündel in ihrem Gehirn, die typisch für die Krankheit wurden. Doch bei der Begeisterung, eine neue Krankheit entdeckt zu haben, wurde ein wichtiges Anzeichen vermutlich übersehen. Alzheimer schrieb: „Die größeren Hirngefäße sind arteriosklerotisch verändert.“ Er beschrieb also die Verhärtungen der Arterien im Gehirn seiner Patientin.67

      Wir halten Atherosklerose in der Regel für eine Herzerkrankung, doch wurde sie bereits als „omnipräsente Pathologie, die nahezu den gesamten menschlichen Organismus betrifft“68 beschrieben. Jedes einzelne Ihrer Organe ist von Blutgefäßen durchzogen, auch Ihr Gehirn.