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How Not To Die


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Form von Darmkrebs die Zahl und Größe der Polypen mehr als halbieren. Und wieder wurden praktisch keine Nebenwirkungen berichtet.17

      Und wenn die Polypen sich bereits in Krebsgeschwüre verwandelt haben? Bei einem letzten verzweifelten Versuch, das Leben von fünfzehn Patienten im fortgeschrittenen Darmkrebsstadium, die weder auf die standardmäßige Chemotherapie noch auf Bestrahlung ansprachen, zu retten, verabreichten Onkologen ihnen Kurkuma-Extrakt. Während zwei der vier Behandlungsmonate schien es die Krankheiten bei einem Drittel der Patienten, also fünf von fünfzehn, aufzuhalten.18

      Würden wir über ein neues Chemotherapeutikum sprechen, das nur einem von drei Menschen helfen könne, müssten wir dessen Einsatz gegenüber ernsten Nebenwirkungen abwägen. Wenn es sich aber nur um ein pflanzliches Präparat handelt, das bewiesenermaßen erstaunlich sicher in der Anwendung ist, sollte man dieses, auch wenn es nur einem von hundert Patienten helfen könnte, auf jeden Fall in Betracht ziehen. Ein Vorteil, der immerhin über 30 Prozent der Patienten im Darmkrebsendstadium helfen kann und keine ernst zu nehmenden Begleiterscheinungen im Gepäck hat, scheint es doch wert zu sein, besser erforscht zu werden, oder nicht? Aber wer bezahlt schon für etwas, das sich nicht patentieren lässt?19

      Die niedrigere Krebsrate in Indien mag mit den dort verwendeten Gewürzen zusammenhängen, aber auch damit, wie diese Gewürze mit Lebensmitteln kombiniert werden. Indien ist einer der weltgrößten Obst- und Gemüseproduzenten. Nur 7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung essen täglich Fleisch. Was aber täglich gegessen wird, sind dunkelgrüne Blattgemüse und Hülsenfrüchte,20 z. B. Bohnen, Spalterbsen, Kichererbsen und Linsen, die voller Phytate stecken – ein weitere Art von krebsbekämpfenden Inhaltsstoffen.

      Warum die Größe des Stuhls relevant ist

      Je öfter Sie Stuhlgang haben und je größer das Ergebnis ist, umso gesünder sind Sie wahrscheinlich. Eine Untersuchung von dreiundzwanzig Bevölkerungsgruppen aus über einem Dutzend verschiedener Länder legt nahe, dass die Häufigkeit von Darmkrebs immens ansteigt, sobald das durchschnittliche Gewicht des täglichen Stuhls unter 230 g sinkt. Die Bevölkerungsgruppen, die sich „leichter erleichtern“, scheinen eine dreimal höhere Darmkrebsrate zu haben. Sie können das Gewicht Ihres Stuhls übrigens mit einer einfachen Badezimmerwaage wiegen. Nein, nicht so! Indem Sie sich wiegen, bevor und nachdem Sie auf dem stillen Örtchen waren.

      Der Zusammenhang zwischen der Stuhlgröße und Darmkrebs hängt vermutlich mit der „Darmtransitzeit“ zusammen, d. h. der Anzahl der Stunden, die es dauert, bis das Essen vom Mund durch den Körper bis in die Toilette wandert. Je größer der Stuhlgang, umso kürzer ist die Transitzeit, da es dann leichter für Ihren Darm ist, den Inhalt zu transportieren.21 Viele Menschen wissen nicht, dass sie zwar täglich Stuhlgang haben und trotzdem verstopft sein können. Was Sie heute wegspülen, haben Sie vielleicht schon letzte Woche gegessen.

      Wie schnell das Essen von einem zum anderen Ende transportiert wird, kann vom Geschlecht und den Essgewohnheiten abhängen. Bei Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, dauert dies nur ein bis zwei Tage. Wer sich allerdings mehr nach einem konventionellen Modell ernährt, muss manchmal fünf Tage oder sogar länger warten, bis der „Transit“ abgeschlossen ist. Frauen, die sich pflanzenbasiert ernähren, haben ebenfalls eine Transitzeit von einem bis zwei Tagen, wohingegen die, die einer konventionellen Ernährungsweise folgen, eine Transitzeit von durchschnittlich vier Tagen haben.22 Sie können also regelmäßig Stuhlgang haben, doch Ihr Darm liegt trotzdem vier Tage mit der Verdauung zurück. Sie können Ihre eigene Darmtransitzeit leicht selbst herausfinden, indem Sie einmal reichlich Rote Bete essen und dann darauf achten, wann sich Ihr Stuhl rötlich färbt. Wenn dies weniger als vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden dauert, erreichen Sie wahrscheinlich das 230-Gramm-Ziel.23

      Verstopfung ist die häufigste gastrointestinale Beschwerde in den USA, die jedes Jahr zu Millionen Arztbesuchen führt.24 Neben dem Unwohlsein, das eine Verstopfung auslöst, wird die Anstrengung des Darms dabei, kleine und harte Stuhlteile zu transportieren, mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie bspw. Zwerchfellbruch, Krampfadern, Hämorrhoiden25 und schmerzhaften Beschwerden mit Namen wie Afterriss in Zusammenhang gebracht.26

      Verstopfung kann auch als eine Nährstoffmangelerkrankung angesehen werden, denn es fehlen die Ballaststoffe.27 So wie Ihre Haut trocken und schuppig werden kann, wenn Sie nicht genügend Vitamin C aufnehmen, können Sie bei einem Mangel an Ballaststoffen an Verstopfung leiden. Da Ballaststoffe nur in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, ist es keine große Überraschung, dass die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungen immer geringer wird, je mehr pflanzliche Lebensmittel Sie essen. So hat z. B. eine Untersuchung, die Omnivoren, Vegetarier und Veganer miteinander verglich, herausgefunden, dass diejenigen, die sich ausschließlich pflanzlich ernährten, mit einer dreimal so hohen Wahrscheinlichkeit täglichen Stuhlgang hatten.28 Es sieht ganz so aus, als seien Veganer auch nur Menschen.

       Phytate

      Darmkrebs liegt auf Platz zwei der häufigsten krebsbedingten Todesfälle in den USA.29 Gleichzeitig gibt es auf der Welt Regionen, in denen man praktisch noch nie etwas davon gehört hat. Die höchsten Raten wurden in Connecticut, USA, und die niedrigsten in Kampala, Uganda verzeichnet.30 Warum tritt Darmkrebs so viel häufiger in westlichen Kulturen auf? Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage verbrachte der angesehene Chirurg Denis Burkitt vierundzwanzig Jahre in Uganda. Viele der ugandischen Krankenhäuser, die Dr. Burkitt besuchte, hatten es noch nie mit einem Darmkrebsfall zu tun gehabt.31 Er kam letztendlich zu dem Schluss, dass dies an der Ballaststoffaufnahme lag,32 da die meisten Ugander sich größtenteils von vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln ernährten.33

      Darauf folgende Untersuchungen legen nahe, dass es zur Krebsvorbeugung mit einer bestimmten Ernährungsweise nicht allein auf die Ballaststoffe, sondern auch noch auf etwas anderes ankommt. So sind die Darmkrebsraten in Dänemark bspw. höher als in Finnland,34 obwohl die Dänen etwas mehr Ballaststoffe als die Finnen zu sich nehmen.35 Welche anderen schützenden Inhaltsstoffe können dann die niedrigen Krebsraten bei den Bevölkerungsgruppen erklären, die sich pflanzenbasiert ernähren? Nun, Ballaststoffe sind nicht das Einzige, was in vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln, aber nicht in tierischen Produkten vorkommt.

      Die Antwort hat wahrscheinlich mit Phytaten zu tun – natürlichen Inhaltsstoffen, die in den Samen von Pflanzen vorkommen, bzw. in allen Vollkorngetreidesorten sowie in Bohnen, Nüssen und Samen. Phytate können das Blut nachweislich von überschüssigem Eisen befreien, das andernfalls zur Bildung einer äußerst schädlichen Form freier Radikale namens Hydroxyl-Radikale führen kann.36 Die durchschnittliche amerikanische bzw. westliche Ernährungsweise ist daher gleich doppelt schädlich, wenn es um Darmkrebs geht: Erstens enthält Fleisch den Eisentyp (Häm), der besonders mit Darmkrebs in Verbindung gebracht wird,37 und zweitens mangelt es an Phytaten, die auch bei stark verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln fehlen, um diese gefährlichen, durch das Eisen gebildeten freien Radikale unschädlich zu machen.

      Viele Jahre lang wurden Phytate als Hemmer der Mineralstoffaufnahme verteufelt, weshalb Sie vielleicht auch schon den Rat gehört haben, Nüsse zu rösten, einzuweichen oder zu keimen, um sie davon zu befreien. Theoretisch könnten Sie dadurch mehr Mineralien wie bspw. Kalzium aufnehmen. Diese Annahmen gehen auf eine Serie von Laborexperimenten an Welpen aus dem Jahr 1949 zurück, die darauf hindeuteten, dass Phytate eine knochenerweichende, kalkentziehende Wirkung haben könnten.38 Auch eine nachfolgende Untersuchung mit Ratten kam zu ähnlichen Ergebnissen.39 Doch mittlerweile, nachdem es Humandaten dazu gibt, erscheinen Phytate in einem völlig anderen Licht.40 Diejenigen, die Lebensmittel mit einer höheren Phytatdichte essen, scheinen tatsächlich eine höhere Knochenmineraldichte,41 einen geringeren Knochenschwund und weniger Hüftfrakturen zu haben.42 Phytate scheinen die Knochen in ähnlicher Weise zu schützen wie das Anti-Osteoporose-Medikament Fosamax,43 doch ohne das Risiko einer Kieferosteonekrose, einer seltenen, potenziell zur Entstellung führenden Nebenwirkung, die mit diesem Medikament in Zusammenhang gebracht wird.44

      Phytate scheinen auch gegen Darmkrebs zu helfen. Eine sechsjährige