Peter W. Atkins

Physikalische Chemie


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konstantem Druck (und außerdem konstanter Temperatur) wird der letzte Term null und wir erhalten einfach dG = dwe,rev. Da der Prozess reversibel verlaufen soll, muss dies gleichzeitig die maximal mögliche Arbeit sein; es folgt also Gl. (3-41).

      Beispiel 3-5 Die maximale Nichtvolumenarbeit einer chemischen Reaktion

      Wie viel Energie kann der menschliche Körper durch Verbrennung von 1.00 mol Glucose für die Aufrechterhaltung von Nerven- und Muskelfunktionen gewinnen? Es gelten Standardbedingungen sowie θ = 37 °C (Körpertemperatur). Die molare Standardreaktionsentropie beträgt +259.1 J K–1 mol–1.

      Vorgehen Die maximal nutzbare Nichtvolumenarbeit entspricht der (weiter unten noch ausführlicher zu besprechenden) Freien Reaktionsenthalpie ΔRG. Zu ihrer Bestimmung können wir in guter Näherung die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsenthalpie vernachlässigen; ΔRH entnehmen wir Tabelle 2-6 bzw. 2-8. Anschließend setzen wir die Zahlenwerte in die Gleichung image ein.

image

      Die maximale Nichtvolumenarbeit, die man aus der Verbrennung von einem Mol Glucose gewinnen kann, ist somit we,max = 2888 kJ. Um dieses Resultat einordnen zu können, überlegen Sie sich, dass ein 70 kg schwerer Mensch eine Energie von 2.1 kJ verbraucht, um 3 m in die Höhe zu steigen; dazu müssen durch Stoffwechselvorgänge theoretisch mindestens 0.13 g Glucose oxidiert werden (praktisch sogar wesentlich mehr).

      Übung 3-8

      Wie viel Nichtvolumenarbeit kann man aus der Verbrennung von 1.00 mol CH4(g) unter Standardbedingungen bei 298 K gewinnen? Gegeben ist ΔRS = –243 J K–1 mol–1. [818kJ]

      ■ Das Wichtigste in Kürze: Aus den Standardbildungsenthalpien aller an einer Reaktion beteiligten Stoffe kann man die Freie Standardreaktionsenthalpie berechnen. Die Standardbildungsenthalpien von Ionen werden mithilfe eines thermodynamischen Kreisprozesses aus der bornschen Gleichung berechnet.

      Durch Kombination von Standardreaktionsentropie und -enthalpie gelangt man zur Freien Standardreaktionsenthalpie ΔRG,

      [3-42]image

ΔB G⦵((kj mol–1)
Diamant, C(s) +2.9
Benzol, C6H6(l) +124.3
Methan, CH4(g) –50.7
Kohlendioxid, CO2(g) –394.4
Wasser, H2O(l) –237.1
Ammoniak, NH3(g) –16.5
Natriumchlorid, NaCl(s) –384.1

      (3-43a)image

      wobei jeder Term mit dem zugehörigen stöchiometrischen Faktor v gewichtet ist. In der Schreibweise aus Abschnitt 2.2.2 lautet diese Beziehung

      (3-43b)image

      Ein praktisches Beispiel

      Um die Freie Standardenthalpie für die Reaktion image bei 25 °C zu berechnen, schreiben wir

image

      Übung 3-9

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      Wenn Ionen in Lösung betrachtet werden sollen, gehen wir wieder vor wie in Abschnitt 2.2.2. Dort hatten wir festgestellt, dass sich reine Lösungen von Kationen ohne von Anionen (oder umgekehrt) nicht herstellen lassen; deshalb setzen wir wieder die Standardbildungsenthalpie eines willkürlich gewählten Ions – bequemerweise wieder des Wasserstoffions – bei allen Temperaturen gleich null:

      [3-44]image

      Auf diese Weise werden die tatsächlichen Werte der Standardbildungsenthalpien von Ionen um jeweils den gleichen festen Betrag so verschoben, dass sich für die Standardbildungsenthalpie des Wasserstoffions in wässriger Lösung null ergibt.

      Ein praktisches Beispiel

      Für