Werner Neumann

Wir hatten ja nüscht - aber was wir daraus gemacht haben!


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Bodeta Oschersleben, deren Vorläufer war die Firma Becker&Schmidt für Schokolade und Pralinen von 1892. Die Marke „Bodeta“ gab es ab 1923. Im Jahr 1945 wurde die Firma enteignet und danach VEB-Betrieb. Im Jahr 1980 gehörte sie zum VEB Süßwarenkombinat Halle. Im Jahr 1990 wurde der Betrieb geschlossen, 1991 kam dann die Bonbonlinie und 1992 die Übernahme von Indawisa Holding AG Schweiz.

      – Milch Ecken Henri vom VEB Bonbon Spezial Fabrik Eilenburg für 0,74 M.

      – Liebesperlen – Verpackt in Babyflaschen mit Schnullerverschluss ein Genuss. Sie wurden vom Süßwarenfabrikant Rudolf Hoinks (er gründet 1896 in Görlitz seine Fabrik) in Görlitz erfunden. Den Namen und auch die Babyflaschen sollen angeblich seine Frau Elfriede erfunden haben. Eine Flasche kostete 1,00 M.

      – Malz-Bonbon – Sie kamen aus Teltow vom VEB Biomalz Walter Schütz. Davor gab es schon seit 1911 eine Fabrik der Gebrüder Petermann, welche nach 1945 enteignet wurde. Malzbonbon 150 g für 0,60 M kamen auch von der VEB Zuckerfabrik Elbdom 825 Meißen.

      – Toffa mit Fruchtgeschmack 60 g für 0,36 M vom VEB Leipziger Süßwarenbetrieb 7026 Leipzig Betriebsteil Empor „Betrieb der ausgezeichneten Qualität“.

      – Kokkus Sahne Toffe „Henri“ 150 g für 1,30 M von 1980 bis 1991 vom VEB Vereinigte Süßwarenwerke Delitzsch/Eilenburg.

      – Rostocker Bonbons und feinste Bonbon vom VEB Dresdner Süßwaren Fabriken Elbflorenz.

      Blühende Landschaften – In seiner Fernsehansprache vom 01.07.1990 sprach Helmut Kohl anlässlich der Bundestagswahlen von: „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“ Vielleicht glaubte er aber selber nicht daran! Er kannte doch die wahren Verhältnisse aber sagen wollte er sie nicht, um nicht die bevorstehenden Bundestagswahlen zu gefährden.

      BPO – Die Abkürzung für Betriebsparteiorganisation der SED.

      Brettsegler – Das war die Bezeichnung in der DDR für das Windsurfen (ab 1974), dafür war eine Zusatzprüfung zu absolvieren. Man baute sich alles selber, später wurden die Surfbretter im VEB Waggonbau Ammendorf hergestellt. Man durfte nur auf dem Binnengewässer surfen und musste dem „Bund Deutscher Segler“ beitreten.

      Brigade – Mehrere Arbeiter, welche die gleichen Aufgaben zu erfüllen hatten. Der Brigadier leitete die Brigade und alle Leistungen. Verpflichtungen und kulturelle Sachen wurden in das Brigadebuch eingetragen.

      Brigade derdeutsch-sowjetischen Freundschaft“ – Ein Ehrentitel einer Arbeitsbrigade.

      Brillant – Der Name für ein Gebrauchsgeschirr vom VEB Porzellankombinat Colditz ab 1958. Vorher war es die Firma Zschau AG und nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert. Nach vier Jahren Karenzzeit (es gab keine Investitionen), wurde die gesamte Technik nach Mexiko verkauft. Dort wird heute noch produziert. Das übrig gebliebene Schmelzfarbenwerk (welches zum Porzellankombinat gehörte) wurde an die amerikanische Firma „Ferro“ verkauft und produziert heute noch im Ort. Damals wurde hier das gesamte Gebrauchsporzella hergestellt. „Funktionstüchtig, anmutig und zweckmäßig, bald überall im Fachhandel!

      Braunkohle –Der wichtigste Rohstoff, welcher aus den Tagebauen gewonnen und zur Gewinnung von Energie genutzt wurde. Braunkohletagebaue gab es unter anderen in: Goitsche, Nachterstedt, Mansfeld-Südharz, Wulfersdorf und Espenhain.

      An Brikettfabriken gab es unter anderen in: Schwarze Pumpe, Lausitz und Espenhain.

      Brikett – 18 Zentner Brikett kosteten 35,10 M, 52 Zentner HO-Brikett kosteten 195,00 M.

      Brocken – Das war der höchste Berg (1142 m) in der DDR. Seit 1899 fuhr eine Bahn auf den Brocken. In der DDR-Zeit war er von 1948 bis 1959 öffentlich zugänglich, auch mit der Brockenbahn. Ab 1959 war der Brocken militärisches Sperrgebiet. Hier standen Abhöhrstationen vom sowjetischen und vom DDR-Geheimdienst.

      Nach der Wende war der Brocken wieder öffentlich zugängig.

      Brotdose – Aus Metall

      Brüsewitz – Im Jahr 1976 verbranntes sich der Pfarrer Oskar Brüsewitz öffentlich vor seiner St. Moritzkirche in Zeitz. Er wollte damit gegen die angeblichen Missstände in der DDR auftreten.

      Bückware – So wurde im Volksmund sehr knappe aber beliebte Ware bezeichnet, welche unterm Ladentisch lag. Um sie an gute Kunden zu verkaufen, mussten sich die Verkäuferinnen bücken.

      Berufswettbewerb der DDR-Jugend – Vorgänger der MMM-Bewegung wurde 1949 durch den FDGB und der FDJ ins Leben gerufen. Es gab eine Medaille „Für gute Leistungen im Berufswettbewerb“.

      Buch der Freundschaft – Darin wurden alle Begegnungen mit den sowjetischen Genossen festgehalten.

      Butterbrotpapier – Ein Pergamentpapier mit 24 Blatt, kosteten 0,65 M und kam vom VEB Papierverarbeitung Paul-Gehrhardt-Straße 37 4600 Lutherstadt Wittenberg. „Sauber, hygienisch, praktisch!

      Buchverlage – Es gab in der DDR sehr viele Buchverlage, deshalb hier nur einen kleinen Teil davon:

      – Aufbau Verlag, seit 1945 durch den Kulturbund, im Jahr 1990 dann eine GmbH & Co KG.

      – Berliner Verlag, seit 1945, ein Zeitung- und Zeitschriftenverlag im Besitz der SED, 1990 privatisiert und 2005 an die BV Deutsche Zeitungsholding verkauft.

      – Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, ein VEB-Betrieb vom 1960 bis zum 1990.

      – Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, seit 1960 ein Fachbuchverlag in Leipzig, wurde 1990 eine GmbH, kam zum Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, der Sitz wurde nach Stuttgart verlegt.

      – Karl Dietz Verlag Berlin Franz- Mehrring-Platz 1 wurde 1946 im Auftrag der SED gegründet und kam zur 1999 zum Karl-Dietz-Verlag Berlin GmbH.

      – Domowina Verlag, für alle Sorben ab 1958 als GmbH in Bautzen gegründet und 1990 privatisiert.

      – Edition Leipzig Karlstraße 20, wurde 1960 gegründet und stellte Bücher für den ausländischen Markt her und gehörte ab 1990 der Verlagsgruppe Seemann Hentschel an.

      – Eulenspiegel Verlag, gegründet 1954 in Berlin für den Satire Bereich, ging 1993 in Konkurs, danach Neugründung Eulenspiegelverlagsgruppe. „Nur echt mit der Eule!

      – Verlag für die Frau, war für Mode- und Ratgeberverlag gedacht, wurde 1946 in Leipzig gegründet und gehörte ab 1948 zur Vereinigung VVB Druck und Verlag Leipzig, nach 1990 kaufte der Gong-Verlag alles auf.

      – Greifenverlag, er wurde schon 1919 in Rudolstadt gegründet, war auch nach 1945 noch privat und wurde 1965 an den Staat verkauft, dann 1993 Insolvenz.

      – Gustav Kiepenheuer Verlag, Gustav Kiepenheuer gründete ihn 1909 in Weimar. Nora Kiepenheuer führte ihn in der DDR bis 1977, danach kaufte die SED diesen Verlag, nach 1990 wurde er privatisiert, 2003 wurde der Sitz nach Berlin verlegt und 2010 wurde der Verlag eingestellt.

      – Harth Musik Verlag, er wurde 1946 in Leipzig gegründet für Tanz- und Unterhaltungsmusik, ab 1960 mit staatlicher Beteiligung, 1990 privatisiert und kurze Zeit später geschlossen.

      – Kinderbuchverlag Berlin, er wurde 1949 in Berlin Behrenstraße 40/41 gegründet und gehörte den Jungen Pionieren, Privatisierungen durch die Treuhand nach 1990 schlugen fehl, gehört heute zur Münchener Meisinger Verlagsgruppe.

      – Militärverlag der DDR, war für die Militärbücher zuständig, er bestand ab 1955 bei der KVP und ab 1956 als Militärverlag Berlin (Betrieb der NVA), 1990 aufgelöst und ab 1993 zur Verlagsgruppe Dornier.

      – Das Neue Berlin, wurde 1946 in Berlin zur Verlegung von Science gegründet, 1990 Insolvenz und 1993 neu gegründet.

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