aus.
St. Martin
Die Jesuitenkirche der Brüder Dientzenhofer am Grünen Markt, zugleich die einzige barocke Kirche der Stadt. Da sich der arme Orden keine Kuppel leisten konnte, malte Giovanni Francesco Marchini 1714 eine originelle Illusion. Beachtenswert ist die Pietà im rechten Seitenaltar aus dem frühen 14. Jh.
Jakobskirche
Die Säulenbasilika mit ihrem hellgelben Sandstein auf dem Domberg ist Anlaufpunkt für den Fränkischen Jakobsweg von Kronach nach Nürnberg. Beachtenswert sind das große barocke Deckenfresko im Tiepolo-Stil des Würzburgers Christoph Fesel und die kleinen spätgotischen Wandfresken.
Altenburg
Die wuchtige Burg mit ihrer hohen Ringmauer wird bereits 1108 urkundlich erwähnt und war knapp 150 Jahre später Wohnsitz der Bischöfe. Der 33 Meter hohe Burgturm auf dem höchsten der sieben Hügel der Stadt ist von überall zu sehen. Seine markante Lage wurde einst zum Zweck der schnelleren Kommunikation genutzt: Der am Turm hängende Eisenkorb diente der Übermittlung von Feuersignalen an die 20 km entfernte Giechburg bei Scheßlitz. 1553 wurde die Altenburg im sog. Markgrafenkrieg schwer beschädigt. Restaurierungsarbeiten gab es im 19. und 20. Jh.; dabei entstanden auch eine Kapelle (1843) und ein weiteres Gebäude, in dem heute ein stimmungsvolles Restaurant untergebracht ist.
♦ Unterhalb der Burg befindet sich ein großer Parkplatz, mit dem 6-Hügel-Bus vom Domplatz ist sie in ca. 15 Min. erreichbar. Infos zur Besichtigung unter Tel. 0951-53387.
Museen
E.T.A.-Hoffmann-Haus
Zwei Jahre war er arbeitslos, dann trat er die Stelle als Theaterkapellmeister in Bamberg an. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822), der Jurist aus Königsberg, wurde allerdings bald das Opfer intriganter Ensemblemitglieder, sodass er das damals 17.000 Einwohner zählende Städtchen nach fünfjährigem Aufenthalt 1813 wieder verließ. Bis dahin wirkte er als Musikkritiker, Bühnenbildner, Regisseur und nicht zuletzt auch als Komponist. In Bamberg entstanden u. a. die romantische Oper „Aurora“, das „Miserere“ und die „Duetti“ für die Musikschülerin Julia Mark. Der Bamberger Wein- und Buchhändler Friedrich Karl Kunz avancierte schließlich zum ersten Verleger Hoffmanns. Am Schillerplatz (!) steht das kleine, schmalbrüstige Häuschen, in dem der Poet mit seiner Frau lebte. Die Räume seiner ehemaligen Wohnung in dem 1762 erbauten Haus können besichtigt werden. Im Erdgeschoss wurde ein fantasievoll-verwirrendes „Spiegelkabinett“ eingerichtet, wie es Hoffmann wohl selbst geliebt hätte. Hier kann der Besucher in Lichtkästen das Multitalent Hoffmann kennenlernen: Manuskripte, Partituren, Tagebücher usw. Im Obergeschoss sind u. a. Bücher ausgestellt. Neuerdings kann man sich Hoffmann hier auch interaktiv am Bildschirm nähern. Übrigens hat die Stadt dem Dichter auch künstlerisch ihre Referenz erwiesen, indem sie ihn zusammen mit dem Kater Murr in Bronze gießen ließ. Das Denkmal steht schräg gegenüber vom Museum.
♦ Mai-Okt. Di-So 13-17 Uhr, Eintritt 2 €, Schüler/Stud. 1 €. Schillerplatz 26. Führungen unter Tel. 0951-2976200.
Gärtner- und Häckermuseum
Bamberg war einst eine bedeutende Gärtnerstadt mit bis zu 550 Meistern. Im 16. Jh. notierte ein Chronist: „Keine Landschaft Deutschlands erzeugt mehr und größere Zwiebeln, keine größeren Rüben und Kohlköpfe. Füg hierzu die Süßwurzel, die im Bamberger Land in solcher Menge ausgegraben wird, dass man hochgetürmte Wagen damit beladen sieht.“ Dieses Süßholz, besonders wichtig als Arznei und für die Lakritzproduktion, wurde bis nach Prag, Wien und Ungarn exportiert. Daneben lieferten die Gärtner ihren Gemüsesamen bis nach England. Das 1979 als Museum eröffnete Gärtnerhaus von 1767 vermittelt mit dem Hausgarten einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt um 1900. Anlässlich der Landesgartenschau 2012 wurde das Museum renoviert und neu gestaltet. Trotz der überaus gelungenen (auch interaktiven) Ausstellung über die Arbeits- und Alltagswelt der Gärtner und Häcker ist das eigentliche Highlight des Museums der Sortengarten dahinter: eine lebendige, blühende Gartenbaukultur. Gärtner- und Häckerfest ist am dritten Sonntag im Juli.
♦ Mitte April bis Anfang Nov. Di-So 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €, Kind/Jugendl. 1 €, Audioguide im Eintritt enthalten. Mittelstraße 34, Tel. 0951-30179455, www.ghm-bamberg.de.
Naturkundemuseum
Schon das Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs, das auf Pläne von Leonhard Dientzenhofer zurückgeht, ist sehenswert. Im Westflügel ließ 1795 Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal den „Vogelsaal“ einrichten. Er gilt - weltweit - als der schönste historische Naturkundesaal dieses Stils und hat mehr als 200 Jahre wechselvoller Geschichte in nahezu originalem Zustand überlebt. Die Wandvertäfelungen, die umlaufende Galerie und die reich verzierten Vitrinen machen den Saal selbst, nach einer aufwendigen Renovierung, zu einem glänzenden Ausstellungsstück. Die klassizistische Raumschöpfung vermittelt mit Tausenden bunter Tierpräparate (hauptsächlich Vögel) naturkundliche Kenntnisse mit oft regionalem Bezug. Die interessant aufbereitete Dauerausstellung erzählt die Geschichte der Erde und des Lebens mit Hilfe moderner Medien.
♦ April-Sept. Di-So 9-17 Uhr, Okt.-März 10-16 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 2 €, unter 18 J. 1 €, unter 6 J. frei. Fleischstraße 2. Tel. 8631249, www.naturkundemuseum-bamberg.de.
Fränkisches Brauereimuseum
Die Fresken am Alten Rathaus sind Sinnbild barocker Lebensfreude
„Das Bier hier ist gut“, lobte schon der Philosoph Hegel vor fast 200 Jahren. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Verarbeitung von Hopfen und Malz hat in Bamberg eine lange Tradition. 1979 gründete sich ein Förderverein, der in den historischen Gewölben der ehemaligen Benediktinerbraustätte auf dem Michelsberg das kleine Museum einrichtete, das viele Besucher anlockt. Historische Geräte und hunderte weitere Exponate dokumentieren den Produktionsprozess von der Herstellung des Malzes bis zum trinkfertigen Bier. In eintägigen Seminaren kann man sich zum zertifizierten „Bierkieser“ (Fachberater des Bieres) ausbilden lassen.
♦ April-Okt. Mi-Fr 13-17, Sa/So/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €. Michelsberg 10 f. Besichtigungen unter Tel. 0951-53016, www.brauereimuseum.de.
Staatsbibliothek: Allein wegen des prachtvollen Lesesaals lohnt ein Besuch der Staatsbibliothek in der Neuen Residenz. Die Bestände stammen aus den 1803 säkularisierten Klöstern des Bistums. Heute verwahrt die Forschungsbibliothek 370.000 Bände, darunter 5500 Handschriften und 3400 Bücher aus der Frühzeit des Buchdrucks. Zu den Glanzlichtern gehören die sog. „Bamberger Apokalypse“ aus dem 11. Jh. und der „Bamberger Psalter“ aus den Jahren 1230/40. Wechselausstellungen geben vertiefte Einblicke in die Schätze.
♦ Mo-Fr 9-17, Sa 9-12 Uhr, im Aug. Sa geschlossen. Eintritt frei. Neue Residenz, Domplatz 8,