Haltung würden wir unsere Vorfahren verachten, die ihr Leben für das Wohl des Landes eingesetzt haben.
In dieser Advent- und Weihnachtszeit gibt Gott uns deutlich zu spüren, was in seinen Augen Familie bedeutet. Als er seinen Sohn zur Welt sandte, sorgte er nicht dafür, dass sein Sohn in einem prunkvollen Schloss geboren wurde, dass er ausgewählte Speisen bekam, sondern er sorgte dafür, dass sein Sohn auf der Welt in einer geordneten Familie aufwachsen konnte. Der Blick auf die Familie von Nazareth möge uns wachrütteln, damit wir für den Erhalt der Familie alles tun, was in unseren Kräften liegt. So wie die Familie von Nazareth durch die Flucht nach Ägypten das Kind schützte, so sind auch wir verpflichtet, um jeden Preis für die gesunde Entwicklung der Kinder zu sorgen und sie vor der gefährlichen ›Gender-Ideologie‹ zu schützen.
In fester Hoffnung, dass Sie zu diesen ernsthaften Fragen des Lebens und der Familie die richtige Stellung nehmen, erteilen wir Ihnen unseren Segen.
Die Bischöfe der Slowakei«
Diese Wahrheiten bezeugten auch die Kroaten, nicht nur ihre Bischöfe, sondern das Volk mit 750 000 Unterschriften, mit denen sie die Homo-Ehe ablehnten. Zudem entschied der Oberste Gerichtshof Kroatiens gegen die Sexualerziehung in den Schulen, durch die die Elternrechte außer Kraft gesetzt werden sollten und die Kinder im Sinne der GenderIdeologie verbildet, geradezu verdorben worden wären!
Erika Mitterer hätte sich gefreut über diesen Widerstand, diesen Mut von Bischöfen und Laien. Denn wir brauchen nicht nur Bischöfe, die Verantwortung übernehmen und laut Nein sagen. Als Zeugen Nein sagen können und sollen auch alle Menschen auf je ihre Weise. Zeugen sind gefragt, wir brauchen sie, und jeder hat diese Berufung. Wichtig ist jetzt nur: dass die Christen lernen, den Begriff Gender und das Gemeinte als neu gefärbten Pelz des Teufels, des Vaters der Lüge, zu erkennen, dass sie sich vor ihm hüten und sich als standhafte Zeugen der Wahrheit erweisen! Man könnte auch sagen: Eigentlich versucht der Teufel nicht nur uns zu verführen, er beleidigt uns auch, indem er uns zutraut, auf eine so dumme Lüge hereinzufallen. Denn, da haben die slowakischen Bischöfe wirklich recht: Eigentlich genügt der gesunde Menschenverstand, um diese Lüge zu entlarven!
Klosterreform
Die Erfahrung haben schon viele gemacht: Ein schönes altes Kloster, man fühlt sich wohl, die Mönche sind sehr gastfreundlich, brüderlich, zuvorkommend! Aber spätestens beim Frühstück kommt der Schock: Da sitzt nur noch eine Handvoll alter Männer am Tisch und das sind so ziemlich alle, die das fast leere Kloster noch bewohnen, es aber schon lange nicht mehr »füllen« können! Zu dem großen Haus, das der Glaube seinerzeit mit Leben erfüllte und erbauen konnte, gehören zwar noch andere Mitbrüder, die Aufgaben außerhalb des Hauses wahrnehmen, aber auch sie sind in die Jahre gekommen, sie kommen nur noch ab und zu zu Besuch, wahrscheinlich werden sie nie mehr ganz ins Kloster zurückkehren!
Man fragt sich beklommen: Welcher von diesen liebenswerten, verdienstvollen, aber doch alten Männern, die sich in ihrer Jugend einem hohen Ideal verpflichtet hatten und im Laufe ihres Lebens viele Opfer gebracht haben, wird der letzte sein, der dann nur noch »das Licht ausmacht«? Und was wird dann aus dem herrlichen, aber dann wirklich ganz leeren Haus werden? Darf man hoffen, dass es ein Haus im Dienst Gottes bleiben oder entsprechend neu besiedelt wird von einer neuen, jungen Gemeinschaft?
Eine ähnlich bedrückende Erfahrung gibt es genauso bei »modernen« Kongregationen, die zum Beispiel vor rund 100 Jahren mit viel Begeisterung und Anziehungskraft gegründet worden sind. Damals blickten die Novizen voll Zuversicht in die Zukunft, und die Geschichte zeigt: Sie haben tatsächlich viel, sehr viel geleistet für die Kirche, für die Menschen auf verschiedenen Kontinenten und durch verschiedene Dienste. Aber heute sind sie in die Jahre gekommen, und auch ihre Gemeinschaft kämpft mit Überalterung und fehlendem Nachwuchs. Wenn es diesen überhaupt gibt, »tröpfelt« er nur noch. Den meisten Priesterseminaren in Europa geht es nicht besser.
Man versteht gut: Ein junger Mensch, der den Ruf des Herrn zur engeren Nachfolge vernommen hat, will in eine solche Gemeinschaft nicht eintreten, sich nicht in ein religiöses Altenheim hineinbinden, in dem er weitgehend ohne Gleichaltrige lebt, buchstäblich »auf weiter Flur allein« in endlosen, hallenden Gängen oder auch in lieblosen und geschmacklosen Bauten der 70er-Jahre.
Das ist tatsächlich in vielen Häusern so. Und das alles, obwohl die Ursprungsidee dieser Gemeinschaften großartig, anziehend, biblisch war und ist. Ihre Regel würde auch heute noch die Nachfolge Christi strukturieren und helfen, sie in unserer Zeit zu leben. Das heißt, die Verfassung der Gemeinschaft bietet immer noch, was der junge Mensch ersehnt, wenn er den Ruf vernommen hat. Aber ihn annehmen kann und will er nicht unter diesen heutigen Umständen, weil er fürchtet, ein solches Leben nicht auszuhalten, fürchtet, sein Herz könnte einfrieren und seine Gottessehnsucht nicht nur nicht erfüllt werden, sondern verloren gehen.
Tatsache ist: Zu einer religiösen Gemeinschaft gehören nicht nur das ursprüngliche Charisma, ihre Spiritualität und die entsprechenden Satzungen, es gehören zu ihr das gelebte Charisma, die gelebte Spiritualität und Regeln, bei denen man merkt, dass die Mönche sich bemühen, sie im Geist der Freiheit einzuhalten, aber eben doch »wirklich«! Es braucht, einfach gesagt, die Gleichgesinnten, bei deren Anblick ein junger Mensch denkt: »Ich möchte einer von ihnen werden, mit ihnen meinen Weg zu Gott gehen!«
Aber ebendiese »Gleichgesinnten« können viele Gemeinschaften nicht mehr bieten. Ein Grund für diesen Mangel sind die spirituellen Vergiftungen, die viele Mitglieder in den 68er-Jahren erlitten haben, teilweise ohne es zu merken. Aber sie leiden immer noch an ihnen. Was war geschehen? Auf der einen Seite gab es damals das Konzil, das der Kirche so viel geschenkt hat und bis heute gute Früchte bringt. Aber auf der anderen Seite gab es das große Missverstehen ebendieses Konzils. Man war begeistert, aber in dieser Stimmungslage hielten nicht wenige die eigenen Ideen für das, was das Konzil »eigentlich« sagen wollte, auch wenn es »so wörtlich« in den Texten nicht zu finden war! Und so machte man sich an Reformen und öffnete sich »modernen Gedanken«, deren Bezeichnung als »kritisch« man für ein Qualitätssiegel hielt. »Kritisch« und »modern« wollten viele sein, überhaupt junge Menschen, und wer verstünde dies nicht.
Kein Wunder, dass das Verständnis für bestimmte Elemente der Ordensregel »ein Stück weit« verloren ging, ebenso manche Lehren der Kirche, bei denen, so hieß es, man »weiter« denken müsse! Verunstaltungen der Liturgie rechtfertigte man im Namen von »pastoraler Verständlichkeit« und »Kreativität«, ohne zu bemerken, dass man selbst die Zeichensprache der Liturgie eben nie gelernt hatte! Inzwischen kennt man das Resultat: Viele Katholiken, auch Kleriker, wissen nicht mehr genau, was sie eigentlich glauben und ob es jemanden gibt, dem man wirklich gehorchen sollte sowohl im Tun als auch im Glauben, den man oft abschätzig als unreifes »Für-wahr-Halten« abtut! Gehorsam wird verwechselt mit Unmündigkeit, als Tugend gilt die Toleranz, aufgrund derer man meint, jede »Meinung« zulassen zu sollen, sogar in theologischen Werken, im Religionsunterricht, in der Predigt und in den Kirchenzeitungen. Glaube und Überzeugungen, für die man leben und sogar sterben könnte, wie jene, um derentwillen man ins Kloster oder Priesterseminar gegangen war, gelten in einflussreichen Kreisen als altmodisch und »extrem konservativ«. Wahrheit der Lehre oder gar Dogma ist bei vielen ein Unwort geworden, während man gleichzeitig heutige Häresien leidenschaftlich, wirklich »dogmatisch« verteidigt und deren Kritiker ausgrenzt! Das gilt mittlerweise auch für kirchliche Lehren, die man bis vor Kurzem noch für absolut unumstößlich gehalten hatte wie das absolute Nein gegen Abtreibung und das ebenso nicht diskutierbare Leitbild der Ehe gemäß der Schöpfungsordnung.
Verbunden mit diesen Entwicklungen ist eine eigenartige Blindheit: Man behauptet, Heilige zu verehren, die für jene Überzeugungen, die heute als »extrem« gelten, lebten und sogar starben. Eigenartig ist auch der innere Widerspruch: Man zitiert die Lehre der Kirche von der überragenden Bedeutung der hl. Messe und will damit nebenbei auch ein Argument gefunden haben, warum die Kirche den Zölibat abschaffen müsse, handelt aber gleichzeitig ganz anders: »Lieber keine Messe als eine mit ausländischem Akzent oder gar in Latein!«
All die angesprochenen Elemente der Vergiftung haben zum Erkalten der »ersten Liebe« geführt und damit zum Verlust jener