hatte Anna nach dem Tode ihres dritten Ehemannes sehr schnell wieder geheiratet, den Gutsnachbarn Carl Freiherr von Teuffenbach, der ebenfalls sehr wohlhabend war. Geld kam zu Geld und Besitz zu Besitz. Auch der vierte Ehemann wurde nicht alt, mit fünfundsiebzig Jahren war Anna wieder Witwe. Als sie den um dreißig Jahre jüngeren Ferdinand, Graf zu Ortenburg-Salamanca als uralte Frau heiratete, waren ihre beiden Töchter Barbara und Elisabeth schon lange tot, es gab niemanden in der Familie, der die Herrin von Murau, deren Güter von Kärnten bis nach Niederösterreich reichten, hätte beerben können. Vielleicht war dies auch der Grund für die Eheschließung mit einem so viel jüngeren Mann, der nach dem Tode Annas noch einmal heiraten und das Vermögen eventuellen Kindern hätte vererben können.
Aber es kam ganz anders, denn auch dieser Gemahl starb schon fünf Jahre nach der Hochzeit im Jahre 1616. Er hinterließ eine einundachtzigjährige Witwe, die sich aber mit diesem Stand noch lange nicht abfand. Durch die Vermittlung eines Ratgebers des späteren Kaisers Ferdinand II. wählte sie den um fünfzig Jahre jüngeren Georg Ludwig, Reichsgraf von Schwarzenberg, zu ihrem sechsten Ehemann aus. Der junge Mann war gebildet und hatte die Welt gesehen, als er an der Seite der Greisin auf Schloss Murau einzog. Wahrscheinlich war man sich auch schon damals darüber im Klaren, dass diese Heirat einer Adoption gleichkam. Der politisch sehr aktive Georg Ludwig Schwarzenberg sollte all ihre Besitzungen erben, so verfügte Anna Neumann einen Monat nach ihrer Hochzeit.
Als Anna Neumann, die Herrin von Murau, zu Grabe getragen wurde, war man sich zunächst unschlüssig, wo man die Protestantin beisetzen sollte. Da es mit den Glaubensvorstellungen der Zeit unmöglich war, sie in einer katholischen Kirche zu begraben, kam man auf die absurde Idee, sie so beizusetzen, dass der Kopf außerhalb der Kirche zu liegen kam. Erst im 19. Jahrhundert exhumierte man die Gebeine und setzte sie neben ihrem letzten Ehemann in der Kapuzinerklosterkirche in Murau bei.
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