Jochen Till

Luzifer junior - Ein Geschenk der Hölle


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… offenbar entkommen.«

      »Bist du dir wirklich sicher, dass es Azrael ist?«, frage ich, weil ich es kaum glauben kann.

      »Abso…lut«, keucht Auribus. »Ich habe ihn … mit eigenen Augen … gesehen. … Er hat höchstpersönlich … fast meinen Kopf … abgefackelt.«

      »Jetzt setz dich doch erst mal«, sagt Lilly besorgt. »Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten.«

      »Keine … Zeit …«, keucht Auribus. »Wir müssen … sofort runter.«

      »Runter?«, frage ich. »Das klingt jetzt gerade nicht danach, als wäre es eine gute Idee, runterzugehen. Und wen genau meinst du mit wir?«

      »Euch … alle … vier«, antwortet Auribus. »Ihr seid die Einzigen … die ihn besiegen können. Das habt ihr ja … schon mal geschafft.«

      »Moment mal, immer langsam«, sagt Herr Rosenberg. »Ihr geht nirgendwo hin. Das ist viel zu gefährlich. Euer Vater wird das schon regeln.«

      »Wird er … leider nicht«, ächzt Auribus. »Azrael hat ihn bereits überwältigt … Und Gabriel und Steven auch … Er hält sie gefangen. Ich fürchte, er wird sie nicht mehr lang … am Leben lassen.«

      »Okay, dann los!«, sagt Lilly entschlossen. »Das bedeutet, jede Minute zählt. Wir gehen.«

      Wie, wir gehen? Jetzt?

      »Äh … aber ich habe doch Geburtstag«, sage ich.

      »Darauf scheint Azrael keine Rücksicht zu nehmen«, erwidert Lilly. »Tut mir echt leid, Bruderherz, aber das ist ja wohl wichtiger als dein Geburtstag.«

      Na ja, ich dachte eigentlich, mein Geburtstag sei schon sehr wichtig. Und Papa hat bereits jede Menge Angriffe auf die Hölle überstanden. So leicht ist er nicht unterzukriegen, da ist bis jetzt jeder gescheitert. Es könnte also sehr gut sein, dass sich das alles schon wieder erledigt hat, wenn wir unten ankommen. Und dann hätten wir meinen Geburtstag ganz umsonst ausfallen lassen, das wäre doch sehr ärgerlich.

      »Wir könnten doch gleich morgen früh runtergehen«, schlage ich vor. »Papa bringt so schnell nichts um, er ist schließlich unsterblich. Vielleicht hat es sich bis dahin sogar erledigt, dann können wir uns den Weg sparen.«

      »Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass ich hier oben fröhlich Geburtstag feiere, während unser Vater da unten in Gefahr ist«, erwidert Lilly. »Wir gehen runter. Jetzt.«

      Okay, ich merke deutlich an Lillys Tonfall, dass da nichts zu machen ist. Sie will runter, also gehen wir runter.

      »Na gut«, sage ich seufzend. »Kann ich denn wenigstens vorher noch schnell mein Geschenk auspacken?«

      »Nein, kannst du nicht«, sagt Lilly. »Du hast es doch gehört: Jede Minute zählt. Und dein Geschenk kannst du immer noch auspacken, wenn wir zurück sind.«

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      »Also, ich halte das für keine gute Idee. Luzie hat recht. Ihr solltet erst mal hierbleiben und abwarten, bevor ihr euch unnötig in Gefahr begebt«, sagt Herr Rosenberg und wendet sich an Aaron und Gustav. »Oder wie seht ihr das, Jungs? Euch hat ja noch gar niemand gefragt.«

      »Also, ich würde mitkommen«, sagt Aaron. »Wenn es darum geht, jemandem zu helfen, bin ich immer gern dabei. Dabei.«

      »Na ja«, sagt Gustav und kratzt sich am Hinterkopf. »Grundsätzlich würde ich auch lieber Geburtstag feiern, als in die Hölle zu gehen und einen Irren zu bekämpfen. Aber wenn alle gehen, komme ich natürlich mit.«

      »Gut, dann ist ja alles klar«, sagt Lilly. »Lasst uns keine Zeit mehr verlieren, wir brechen auf.«

      »Dann komme ich aber mit!«, sagt Herr Rosenberg. »Ich lasse euch auf keinen Fall allein da runtergehen!«

      »Es ist wirklich sehr lieb von dir, dass du mitkommen willst, Onkel Wolfram«, sagt Lilly. »Aber du kennst dich da unten überhaupt nicht aus und ich würde mir ständig Sorgen um dich machen. Es wäre besser, wenn du hierbleibst.«

      »Auf keinen Fall!«, erwidert Herr Rosenberg. »Wenn ich diesmal schon weiß, dass ihr da runtergeht, komme ich …«

      »Wir können Sie sowieso nicht mitnehmen«, unterbricht ihn Auribus, der sich ein bisschen erholt hat. »Ich habe Stevens Ei-Boot genommen, um hierherzukommen. Und das ist auch die schnellste Möglichkeit für den Weg nach unten. Wir haben aber nicht genug Platz für sechs Personen, das wird so schon sehr eng.«

      »Glaub mir, es ist besser so«, sagt Lilly. »Ich verspreche dir, dass wir gut auf uns aufpassen. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Luzie und ich sind zusammen unschlagbar.«

      »Keine Sorgen machen?«, seufzt Herr Rosenberg. »Das sagst du so leicht. Seit ich weiß, dass du die Tochter des Teufels bist, mache ich mir rund um die Uhr Sorgen. Und wenn du da unten gegen irgendwelche verrückten Verwandten kämpfst, werden die Sorgen nicht gerade kleiner.«

      »Ich weiß«, sagt Lilly. »Und das tut mir auch sehr leid und ich wünschte, ich könnte etwas dagegen tun. Aber wir müssen jetzt echt los.«

      Sie umarmt ihn kurz, drückt ihm einen Kuss auf die Wange und wendet sich an uns.

      »Seid ihr bereit?«, fragt sie.

      Nicht wirklich. Ich war den ganzen Tag lang bereit für meinen Geburtstag. Aber den kann ich ja wohl jetzt vergessen.

      »Wenn’s sein muss«, sage ich brummelnd. »Von mir aus kann’s losgehen.«

      »Augenklick!«, sagt Cornibus. »Cornibus Popoviant mitnehmen! Schlotzolade-Torte! Wichtig!«

      »Das heißt Proviant«, verbessere ich ihn. »Du kannst die Torte nicht mitnehmen, Cornibus. Sie würde schmelzen, bevor wir ankommen. Du weißt doch ganz genau, dass es unten keine Schokolade gibt, weil es zu heiß ist.«

      »Cornibus vergessen. Aber kein Problem.«

      Er verwandelt sich in einen übergroßen Pelikan, stopft sich die komplette Torte in den Schnabel und fliegt an uns vorbei aus dem Wohnzimmer.

      Na super. Jetzt muss ich mich auch noch von meiner Torte verabschieden, ohne wenigstens ein Stück davon probiert zu haben. Jede Wette, das ist der wahrscheinlich mieseste Geburtstag, den jemals jemand nicht feiern konnte.

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