Eva Gold

Die ewige Geliebte | Erotischer Roman


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ohne Mädelsstammtisch.

      Dennoch lädt unsere Agenturchefin uns, den festen Stamm, immer wieder zu einem gemeinsamen Essen mit Austausch über unsere Erfahrungen ein. Lästern fällt in dieser Situation selbst einer Akademikerin nicht schwer.

      In diesem Job lernt man die nettesten, verrücktesten und interessantesten Menschen kennen. Manchmal überlege ich, meinen Brotjob aufzugeben und nur noch als Escort durch die Welt zu reisen.

      Mal sehen, was das Leben so bringt. Als Reisebegleitung schaffen es manche Escorts einmal oder mehrfach um die Welt.

       Die Elite unter den Kunden

      Einer meiner ersten Gäste nannte sich Tailor, war Chinese und pendelte beruflich zwischen Hongkong und New York. Mia, meine Chefin, hatte ihn am Vorabend begleitet und nun fiel das Los auf mich. Er lud mich in eines der besten italienischen Restaurants der Stadt ein, das Luciano hinter dem Hauptbahnhof. Reserviert war der Tisch auf den Namen Sommer. Den Namen nannte Mia immer, wenn sie für uns einen Tisch reservieren wollte, der etwas abseits gelegen war, sodass uns andere schlecht beobachten oder gar belauschen konnten.

      Am Eingang bat uns der Kellner wissend, ihm zu folgen. Wir bekamen einen kleinen Zweiertisch in der hintersten Ecke des Restaurants, was jedoch nicht bedeutete, dass dieser Tisch keinen Stil hatte – ganz im Gegenteil, die Beleuchtung war durch Kerzen und gedimmte Leuchten ein sinnliches Highlight.

      Tailor war ganz das, was ich als erfolgreichen Geschäftsmann bezeichnen würde, sehr gediegen und zuvorkommend. Für einen solchen Mann ist es nicht wichtig, sich zu verstellen und so zu tun, als wüsste ich nicht, dass er verheiratet ist und ich seine Geliebte für eine Nacht bin. »Ich möchte eine schöne Nacht mit dir verbringen, ich möchte, dass du dich wohlfühlst und dich entspannst«, leitete er den Abend ein und mir wurde ein wenig wohliger ums Herz. Dennoch bemühte ich mich redlich, seinen Gedankengängen zu folgen und ihm in meinem besten Englisch zu antworten.

      Während der Weißwein serviert wurde, berichtete er mir von seinen Erfahrungen mit Frauen im Geschäftsleben, denn ich hatte ihm meine berufliche Laufbahn im wahren Leben preisgegeben. »Wer, denkst du, sind die besseren Geschäftsfrauen – Frauen mit Kindern oder Frauen ohne Kinder?«

      Ich überlegte nicht lange, denn ich wusste sofort, welcher Meinung er war. »Frauen mit Kindern, sie haben ein besseres Händchen für die Belange von Kunden und sind ausgeglichener, denke ich«, brachte ich selbstbewusst hervor. Blitzartig waren mir zuvor der Ehrgeiz und das Engagement einer kinderlosen Geschäftsfrau durch den Kopf geschossen. Dann jedoch tauchten Bilder von Frauen über dreißig ohne Kinder in meinem Kopf auf, die mit jedem Tag aggressiver und frustrierter wurden und verheiratete Paare immer mehr verachteten, weil sie ihnen vorlebten, was sie nicht hatten.

      Als ich in sein zufriedenes und freundliches Gesicht blickte, kam ich schnell zu dem Schluss, dass seine Frau eine attraktive und sehr glückliche Frau sein müsse. Er trug Anzug und Krawatte und war durch und durch Gentleman.

      Trotz des vielen Weins vergaß ich nicht, wo ich war und was wir hier taten, also achtete ich besonders drauf, dass meine Haltung und Aussprache perfekt erschienen, denn wir waren in einem piekfeinen Lokal. Ich lauschte jedem seiner Worte, um diesem intelligenten und erfahrenen Mann folgen zu können, und gab die mir am besten erscheinende Antwort.

      Er hatte für uns beide bestellt. Das sagte wiederum einiges über ihn aus. »Du könntest gut in London arbeiten!«, merkte er an. »Du hast so eine freundliche Art, die perfekt dorthin passen würde«, schmeichelte er mir. »Kennst du den Finanzbezirk in London?«

      »Ja, in …?« Richtige Antwort, die ich zum Glück kurz zuvor in einem Roman gelesen hatte. Er grinste und wusste, dass ich kompetent war. Volltreffer! Das Spiel ging weiter. Zur Hauptspeise wurde Fisch gereicht. Gesund und doch ein Hochgenuss, wie er mir nur selten zuteilwird. Er erzählte von seinen vielen, vielen Reisen und dass er aus einer Familie komme, die seit Generationen im Geschäft mit New York sei. Ich war stark beeindruckt. Doch ich begriff auch schnell die Kehrseite dieses Lebens, als er mir von einem Abend erzählte, an dem er nach Hause kam und seine Kinder ihre Mutter fragten, wer er denn sei.

      An diesem Abend wurde mir klar, dass man nicht alles im Leben haben kann. Er meinte zu diesem Thema: »Als Frau muss man sich mit dreißig entscheiden, was man will.«

      Wir nahmen das Dessert ein: Mandelparfait an glasierter Schokosoße. Ein kulinarischer Traum!

      Gespannt auf die nächsten Stunden gingen wir schließlich als fiktives Paar aus dem Restaurant, nachdem er mit seiner schwarzen American Express gezahlt hatte. Der Chef des Restaurants und seine erste Kellnerin verabschiedeten uns mit »Ciao. Schönen Abend noch!« Auch für sie hatte sich der Abend gelohnt.

      Mit dem bestellten Taxi fuhren wir schnurstracks in sein Hotel, denn Zeit ist Geld, auch oder gerade in unserem Job. Er hatte das traditionellste Hotel am Dom gebucht. Es ist ein sehr kultiviertes Haus. Ein Zimmer ist hier nicht nur ein Zimmer, dazu gehört ein Wohnzimmer mit Couch und ein Bad, das vor Helligkeit erstrahlt.

      Wir nahmen einen Champagner rosé mit aufs Zimmer und machten es uns auf der grünen Couch bequem. Ich trug ein elastisches Kleid, das schnell über die Kante der Strumpfspitze gezogen war. Als ich mich auf seinem Schoß platzierte, um ihn zu küssen, merkte ich einmal mehr, wie sehr ihm doch bewusst war, was er wollte. Sein Kuss war fordernd und zufriedenstellend zugleich. Seine breite Zunge verlangte einen echten Kuss. »Ich will, dass du dich so verhältst, als wärst du meine Frau, nur für diese Nacht. In Ordnung?« Ich stimmte zu und gab mich ihm hin.

      Nach einem anschmiegenden Hin und Her unserer Körper landeten wir im weichen Bett und wälzten uns von einer Seite zur anderen, bis keiner mehr ein Kleidungsstück trug. Entgegen meiner Erwartungen – bisher war ich der Meinung gewesen, Chinesen hätten niedlich kleine Schwänze – war er doch ganz ansehnlich bestückt und als er das erste Mal in mich eindrang, freute ich in mich kindlicher Weise darüber, den ersten Sex mit einem Asiaten zu haben. Um ihn nicht zu vergessen, schaute ich ihm tief in seine fast schwarzen Augen. Seine Haut war samtig und glatt. Die Zeit, in der er mich mit seinen Stößen beglückte, macht es mir Spaß. Doch ich wusste auch genau, dass man bei so einem Mann nie die Kontrolle verlieren sollte.

      Nur kurz darauf wurde meine Einschätzung Gewissheit. »Du sollst meine Frau sein!«, meinte er bestimmt und versuchte es ganz ohne Verhütung.

      Sofort schnellte meine Hand vor mein frauliches Türchen und verbot ihm den Eintritt. »Das geht nicht«, versuchte ich ihn zu besänftigen, denn ich war mir sicher, dass er in seinem sonstigen Leben immer alles bekam, was er wollte. Noch zwei-, dreimal wiederholte sich die Szene, bis er sich damit zufriedengab.

      Es ist oft nur ein kurzer Moment, in dem Gäste die Grenze zwischen Fantasie und Realität überschreiten und dennoch ist es meine Aufgabe, in genau diesem Moment zu reagieren.

      Er wollte noch zwei Mal mit mir schlafen, dann war er müde. Die Zeit war auch fast um. Charmant, mit durchwühlten Haaren und einem frechen Grinsen verabschiedete er mich.

      Zwei Tage später las ich diese nette und aufbauende Bewertung unter meinem Profil im Internet.

      Hi,

      I just wanted to say what a fantastic time I had with (…) last night. When we first met I was struck by her beauty and her girl next door appeal. And when we reached my bedroom she metamorphosed into the most incredible, passionate lover. This probably won’t surprise you, as I extended our time together.

      Many thanks for your matchmaking and your reassurances in the days before the meeting. I truly met a fantastic girlfriend for one special evening, which I will remember happily for some time to come.

      Please pass on my warmest wishes and thanks to (…).

      Das bestätigte mich endgültig in meiner Entscheidung. Ich war ein Escortgirl und ich war gut darin.

       Männerfantasie pur– Leidenschaft zu dritt

      Ab und an ist es im Escortgeschäft notwendig, dass sich zwei Mädchen zusammentun, um einem Herrn ein unvergleichliches Erlebnis zu bescheren. In meinem Fall ist die Partnerin der Wahl Destiny. Sie ist