Eva Gold

Die ewige Geliebte | Erotischer Roman


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verbindet? Wir sind auf derselben Wellenlänge, verfügen über dasselbe schauspielerische Talent und stammen ursprünglich aus derselben Gegend am Niederrhein – wie wir bei unserem ersten Treffen feststellten. Heiß sind wir beide mehr aufeinander als auf den Mann, aber das stört die Herren kaum, denn sie lieben es, unsere geilen Spiele zu beobachten.

      Um den perfekten Auftritt hinzulegen, sprechen wir uns vor dem Termin auf unterschiedliche Dessousfarben ab. Nach der Begrüßung nehmen wir den zu Begeisternden in unsere Mitte. Sobald die sonst so harten und starken Männer es mit zwei Ladys zu tun bekommen, verlieren sie die Beherrschung. Ein Kuss von rechts, ein Kuss von links, eine Hand um die Hüfte, zwei Münder am Glied sorgen regelmäßig zu vorschnellen und übermäßigen Erregungen.

      Im Schlagabtausch geben wir uns ein Zeichen und beschäftigen uns mit uns selbst. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man für sein eigenes Vergnügen bezahlt wird, und das auf hohem Niveau. Ihre zärtlichen Lippen liebkosen meine und während sie zu meinen Nippeln hinuntergleitet, nehme ich ihren strammen und großen Busen in die Hand. Es erregt mich so, dass ich regelmäßig auslaufe. Dann fasse ich zwischen ihre Beine. Ihre Scham ist nur durch einen kleinen Streifen Haare bedeckt. Den fahre ich langsam mit meinem Zeigefinger ab, bis ich ihren langen Kitzler erfühle. Ich befriedige sie mit kreisenden Bewegungen, mal in die eine, mal in die andere Richtung.

      Dann legt sie sich hin und ich schaue über die Schulter, ob der Gast unser Treiben auch verfolgt. In der Regel tut er dies mit seinem Schwanz in der Hand. Destiny rollt sich auf den Rücken und gibt sich mir hin. Ihre Fotze liegt nun wie auf einem Tablett serviert vor mir und ich fange an, sie zu lecken – erst mit meiner Zungenspitze, dann mit der ganzen Zunge. Sie stöhnt, nimmt ihre Beine noch weiter auseinander und gewährt mir Zugang zu ihrer heißen Grotte. Ich liebe es, ihr meinen Finger einzuführen. Es fühlt sich so anders an als bei mir, das macht mich unheimlich an.

      Der Gast fühlt sich nach einer gewissen Zeit vernachlässigt und macht in irgendeiner Weise auf sich aufmerksam. Dann rücken wir näher zu ihm, streicheln ihn und er wird wieder von zwei Frauen geküsst. Er leckt zuerst die eine Muschi, dann die andere. Viele fingern uns auch gleichzeitig, um das Gefühl zu bekommen, zwei Frauen befriedigen zu können. Natürlich tun wir ihm den Gefallen und kommen nacheinander, jede auf ihre Art. Bei mir ist es ein lautes Stöhnen, Destiny kommt eher leise und dezent, vibriert aber sehr stark mit dem Unterkörper. Erst jetzt sind wir reif und streifen unserem Gast ein Kondom über. Während er eine von uns fickt, küsst die andere seinen Rücken oder massiert seine Eier von hinten. Er kommt sicher nicht beim ersten Mal, nein, er will die zweite auch spüren. Dann ist es extrem wichtig, dass ein neues Kondom aufgezogen wird, um Infektionen zu verhindern. Nicht selten liegen wir in diesem Stadium völlig verschlungen miteinander im Bett. Keiner weiß, welches Körperteil zu wem gehört, aber wir sind alle drei so erregt, dass keiner zu kurz kommt. Nur selten bevorzugt ein Gast eine von uns, sodass wir es deutlich merken.

      Das Ende der Wollust läutet in der Regel der Samenerguss des Gastes ein. Erschöpft, zufrieden und glücklich gehen wir aus einem solchen Termin heraus. Wir nehmen uns alle in den Arm, denn wir haben etwas ganz Besonderes miteinander geteilt.

       Nach dem Date ist vor dem Date

      Nach einem Termin gehe ich beschwingt von dem erfolgreichen Date zu meinem Auto, melde mich bei Mia ab und fahre auf direktem Weg nach Hause.

      Ich lebe meistens allein. Das ist praktisch und muss auch so sein, denn ansonsten müsste ich mich ständig rechtfertigen. Sobald die Tür hinter mir ins Schloss fällt, gibt es nur noch eins: die High Heels fliegen in die Ecke, ebenso die Strümpfe. Ich streife die gemütlichste Unterwäsche, die mein Kleiderschrank hergibt, über und krabbele unter meine Decke. Dann fällt mir noch ein, dass ich mein Bargeld besser wegräumen sollte. Ich steige erschöpft wieder aus dem Bett, tripple auf Zehenspitzen barfuß zu meiner Handtasche und zähle erneut meine Belohnung. Dann verstecke ich das Bündel, das meist aus Fünfziger-Noten besteht, zwischen meinen T-Shirts im Kleiderschrank. Denselben Weg tapse ich im Eiltempo zurück, rolle mich in die Bettdecke ein und schlafe zufrieden ein. Seitdem mein Freund öfter bei mir ist, ist alles komplizierter geworden.

      Am nächsten Morgen wartet in der Regel mein Brotjob auf mich. Ich gehe die Dinge durch, die ich an diesem Tag auf jeden Fall erledigen muss. Ich bemühe mich, die Schminke der letzten Nacht komplett zu entfernen, ebenso die Farbe auf meinen Fingernägeln. Das Einzige, was noch an »Annett« erinnert, ist dann noch der Nagellack auf meinen Fußnägeln, den im Büro aber niemand vermutet.

      In ruhigen Momenten während des Tages erinnere ich mich gern an nette Gäste, was meinem Arbeitsfluss einen Schuss Extraschwung verleiht. Ich bin aber korrekt genug, mich durch die Gedanken nicht von meiner Arbeit abhalten zu lassen. Auffallen könnte nur manchmal mein grundloses Grinsen, das aber von meinen Kollegen als meine freundliche Art gewertet wird.

      Etwa alle zwei Stunden schaue ich in meinen privaten E-Mail-Account. Das geht natürlich nur über mein Handy, denn wer weiß, welche Nachrichten im Intranet eingesehen werden. Ich habe nicht jeden Tag einen Termin, aber ich schaue trotzdem jeden Tag regelmäßig in meine Mails. Nach einem Tag mit einem Termin folgt am nächsten Morgen direkt Mias Abrechnung. Dabei fordert sie ihre Vermittlungsprovision plus Vergnügungssteuer ein, da unsere Agentur sehr professionell und sauber arbeitet.

      Falls schon ein neuer Termin ansteht, bekomme ich das in derselben Mail mitgeteilt. Ort, Zeit und Dauer sowie eine erste Einschätzung des Gastes reichen, um mich mental auf den Abend vorzubereiten. Ein Termin, der im Voraus geplant ist, ist mir lieber, denn dann kann ich mich gut darauf vorbereiten. Oft gibt es aber spontane Dates, die am selben Tag vereinbart werden. Dann bekomme ich eine SMS mit der Bitte um Rückruf, damit Mia mir Einzelheiten weitergeben kann.

      In der Mittagspause oder nach Büroschluss muss ich einkaufen und zur Bank, das zählt für mich zur Nachbereitung. Kondome, neue halterlose Strümpfe in Schwarz, Lippenstift, Mascara, Schnäppchen, Lipgloss, Rouge und Nagellack sind immer in meiner Handtasche und müssen regelmäßig aufgefüllt werden. Es stört mich nicht, in die Drogerie um die Ecke zu gehen und drei Packungen Durex-Kondome zu kaufen. Mich interessiert es nicht, was die Verkäuferin denkt. Da bin ich schmerzfrei. Das Bargeld wird bei der Bank eingezahlt, damit die Überweisung an Mia so schnell wie möglich rauskann. Erst dann kann ich den Termin mental abschließen. An Tagen, an denen keine SMS oder kein Anruf kommt, verbringe ich den Abend am Computer oder im Bett, mein Handy bis etwa 22.30 Uhr stets griffbereit.

       Woran Frau erkennt, dass der eigene Mann ein Escort bucht…

      Geschäftsmänner, Politiker und Banker – alle tun es. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Außerdem glaube ich, dass ich es nach meinen gesammelten Erfahrungen spüren würde, wenn mein Partner mich betrügt. Da gibt es die offensichtlichen Hinweise, die zu einer solchen Annahme führen können – beispielsweise ein Zweithandy, das er angeblich für geschäftliche Zwecke nutzt, um Privates von Geschäftlichem trennen zu können. Und selbst, wenn eine Frau dieses Handy entdecken sollte, schützen sich die Männer, indem sie Namen von Bekannten, Verwandten oder Mitarbeitern als Nummer abspeichern und eine SMS oder ein Anruf ist auch schnell wieder gelöscht. Und ja, wenn ein Mann mal nicht ans Telefon geht, obwohl er eigentlich im Büro sitzen sollte, hat er eben etwas anderes zu tun. Das Gleiche gilt für die Aussage: »Schatz, ich habe heute keine Lust auf Sex.« In diesem Fall habe ich das Bedürfnis, ihm an die Eier zu fassen und zu überprüfen, wie voll bzw. leer sie sind.

      Ich habe Männer erlebt, die ans Telefon gegangen sind und ihrer Frau versichert haben, sie zu lieben, während sie mit mir im Bett lagen. Nie habe ich in einem solchen Moment die Fassung verloren oder ein Wort gesagt, denn sonst hätte ich seine Illusion zerstört. Ich glaube sogar, dass diese Männer ihre Frauen über alles lieben. Ich bin in ihrem Leben nur zuständig für ihre Triebe, und deshalb verspüre ich niemals einen Funken Eifersucht.

      Wenn ich meinem Mann am Esstisch gegenübersitzen und ihm in die Augen sehen würde, würde ich es sofort erkennen. Dafür brauche ich nur fünf Sekunden, in denen ich ihn frage, wie sein Meeting war. Hält er meinem Blick stand und schweift nicht ab, ist er entweder sehr abgebrüht oder aber sagt die Wahrheit. Verengen sich dabei für einen Wimpernschlag seine Pupillen, ist es schon vorbei, denn er hat mir eiskalt ins Gesicht gelogen.