finden sich in diesem Buch – zugegebenermaßen nur eine Auswahl, aber immerhin.
Und auch sonst lohnt sich ein Besuch bei uns. Ob es nun die Bruchhauser Steine sind, die auf den Höhen im Herzen des Hochsauerlandes majestätisch aufragen, die Golddörfer Assinghausen und Gevelinghausen, die Atta-Höhle in Attendorn, das Hemeraner Felsenmeer, der Jüdische Friedhof in Rüthen oder die »Großstädte« des Sauerlandes, Soest und Arnsberg – zu sehen, zu bestaunen, zu genießen gibt es vieles. Nicht zuletzt unsere Talsperren. Sie prägen das Sauerland wie nichts anderes. Sorpe, Möhne und Bigge sind nur die größten Stauseen. Doch auch ihre kleineren Geschwister haben ihre Reize – und den Vorteil, dass sie bei nur einem Spaziergang umrundet werden können.
Das andere prägende Element unserer Region ist das Metall. Kernig, erdig, handfest – hier wird seit Jahrhunderten mit dem gearbeitet, was später auch das Ruhrgebiet groß machte. Wer auf dem Drahthandelsweg von Lüdenscheid über Altena nach Iserlohn wandert, der unternimmt eine Zeitreise und kann erahnen, wie schwer Leben und Arbeit in früheren Zeiten hier im Sauerland waren. Lebendig werden die alten Handwerke bei einem Besuch des Bremecker Hammers in Lüdenscheid, in der Besteckfirma Hesse in Schmallenberg, der Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn oder dem Handwerkerdorf in Rüthen. Wer dann zum Abschluss noch das Altenaer Drahtmuseum besucht, der ist, buchstäblich, »auf Draht«!
Sie merken: Ein Besuch lohnt sich – oder auch zwei, drei oder vier! Bei einem Ihrer Ausflüge zu meinen Lieblingsplätzen sollten Sie versuchen, mit Einheimischen eine interessante Frage zu klären: Was ist das Sauerland? Wo fängt es an? Wo hört es auf? Sie werden überrascht sein, wie vielfältig die Antworten sind, die Sie erhalten. Viel Spaß also beim Fragen und beim Nachdenken über die Antworten! Und natürlich beim Besuch Olpes, Drolshagens, Attendorns …
Maike Förster
Olpe und Umgebung
Geschichtsbrunnen vor der St.-Martinus-Kirche in Olpe
1 Stelldichein mit der Hexe
Olpe: Rund um den Geschichtsbrunnen
Der erste Eindruck ist nicht für jeden einladend. Die Luftangriffe in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges haben bleibende Spuren hinterlassen. Wie in vielen anderen Städten in Westfalen begann der Wiederaufbau in Olpe mit viel Elan und nicht mit dem Schwerpunkt auf städtebaulicher Ästhetik. Aber wer den Weg zum Kurkölner Platz gefunden hat, der kann ein anderes Olpe entdecken.
Einen Schnellrundgang durch die Geschichte sollte jeder Besucher machen. Und nichts ist einfacher zu bewerkstelligen. Steht doch am Kurkölner Platz im Schatten der Pfarrkirche St. Martinus ein Brunnen, der nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch Hobbyhistoriker beglückt. Der Bildhauer Karl-Heinz Klein schuf aus Bronze einen Reigen, der seinen Anfang mit der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1311 nimmt, die Feuersbrunst im April 1795 zeigt und mit einem Bild des heutigen Olpe endet. Vier Wappen und sechs Tafeln mit berühmten Olper Persönlichkeiten komplettieren den Geschichtsbrunnen.
Geschichte atmet auch die Stadtmauer, an der Sie entlangwandern sollten. Erhalten sind leider nur Überreste der Befestigungsanlage – dafür aber der Engels- und der Hexenturm. Letzterer kann für Versammlungen gemietet werden. Ob die Hexe je auftauchte, ist nicht bekannt. Weiter geht es vorbei an der Gedenkstätte für die Kriegsopfer und einem Mahnmal für die Lebenden. Und auch dem Jagdhund zollt Olpe seinen Tribut – 1996 wurde das Brackendenkmal errichtet.
Zum Verweilen laden die Bänke rund um das Wasserrad ein, das im Weierhohl am Fuße der Stadtmauer zu finden ist. Wer weitergeht, kommt auf die Bleichwiese. Im Jahr 2002 setzte die Stadt den Waschfrauen ein Denkmal. Die Finnentroper Künstlerin Anneliese Schmidt-Schöttler schuf vier Frauen, die ihrer Arbeit nachgehen. Das, was früher Schwerstarbeit war, kommt heute in Bronze leicht und fröhlich daher.
Gaumenfreuden und Cocktailspaß bietet die Cosmo:Lounge am Markt. Hier treffen sich die Olper und Besucher der Stadt zum Schlemmen und Plauschen.
1
Gegenüber der Kirche St. Martinus finden Sie den
Geschichtsbrunnen
Kurkölnerplatz
57462 Olpe
Cosmo:Lounge
Am Markt 6
57462 Olpe
02761 8367346
2 Dauerfehde rund ums Gotteshaus
Drolshagen: Pfarrkirche St. Clemens
Eine alte Stadtmauer, hübsche Fachwerkhäuser, nostalgische Straßenlaternen, ein Zisterzienserinnenkloster und mittendrin eine romanische Basilika – das ist Drolshagens altes Zentrum. Und tatsächlich kann ich den Charme des mittelalterlichen Stadtkerns noch spüren, wenn ich durch die Gassen rund um die St.-Clemens-Pfarrkirche flaniere.
Beschaulich ist das Wort, das mir als erstes einfällt, wenn ich an Drolshagen denke. Eingebettet in den Naturpark Ebbegebirge wirkt die Stadt mit ihren 57 Ortschaften herrlich unaufgeregt. Das war nicht immer so. Die Stadtchronik erzählt von Dauerfehden zwischen der Stadt und dem von dem Grafenpaar von Sayn gestifteten Zisterzienserinnenkloster, regem Handel in Zeiten der Hanse und einem verheerenden Brand im Mai des Jahres 1838. Er legte die Stadt fast gänzlich in Schutt und Asche. Das Wahrzeichen der Stadt, der große, wuchtige Kirchturm stand und steht noch heute unbeeindruckt von den Zeichen der Zeit da. In früheren, bewegteren Zeiten diente er als Wach- und Wehrturm.
Es heißt, dass Erzbischof Anno von Köln die St.-Clemens-Pfarrkirche im 11. Jahrhundert gründete – urkundlich belegen lässt sich dies jedoch nicht. Der Fund einer alten Silbermünze mit der Umschrift »Otto Imperator Augustus« sorgte bei Restaurierungsarbeiten für Aufruhr. Offenbar bezieht sich die Münze auf Kaiser Otto III. – damit liegt es nahe, die Entstehungszeit des Gotteshauses rund um das Jahr 1000 anzusiedeln.
Kenner wissen eines sicher: Der Betonglockenstuhl, der sich seit 1993 in der Kirche befindet, bietet nach Soest und Minden das musikalisch anspruchsvollste Geläut in ganz Westfalen. Mit 18 Tonnen und der größten Stahlglocke im Erzbistum Paderborn, der Christus-König-Glocke, ist das Geläut mehr als imposant.
Im Gewölbekeller des alten Klostergebäudes finden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Das Dachgeschoss des Hauses dient als Musiksaal.
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St.-Clemens-Pfarrkirche
Kirchplatz
57489 Drolshagen
02761 71124
3 Geduldsspiel mit Hecke
Drolshagen: Labyrinth
Was haben die Städte Drolshagen, Siena und Chartres gemeinsam? Richtige Antwort: ein Labyrinth! Seit die Mitglieder des Heimatvereins im April 2007 mehr als 2.000 Rotbuchenheckenpflanzen auf einem Hügel im Ortsteil Stupperhof in