Nicola Kuhrt

Fakten-Check Impfen


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Zoster

Kinder – Erwachsene
KinderJugendlicheErwachsene
U7/8U9U10U11/12J2
Impfun-gen2–4 J.5–6 J.7–8 J.9–14 J.15–16 J.17 J.Ab 18 J.Ab 60 J.
Tetanus, Diph-therieAuffri-schen 1Auffri-schen 2Alle 10 Jahre auffri-schen
Pertus-sisAuffri-schen 1Auffri-schen 2Auffri-schen 3
Poliomy-elitisAuffri-schen 1
Hib (Haemo-philus influ-enzae Typ b)
Hepa-titis B
Pneumo-kokkenEin-malig
Rota-viren
Meningo-kokken (Serotyp C)
MasernEin-malig, wenn nicht geimpft oder unklar
Vari-zellen (V)
Influ-enzaJähr-lich
HPV (Humane Papillom-viren) 1. & 2.
Herpes Zoster1. & 2.

      Ab sechs Wochen

      Ihr Baby kann ab jetzt gegen Rotaviren geimpft werden. Gegen Rotaviren gibt es eine Schluckimpfung.

      Ab zwei Monaten

      Die zweite Impfung gegen Rotaviren steht an. Außerdem kann Ihr Kind nun gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B und Pneumokokken geimpft werden. Gegen all diese Krankheiten kann mit nur einer Impfung geimpft werden. Näheres zu Kombinationsimpfungen finden Sie auf > .

      Ab zwölf Monaten

      Ihr Kleinkind kann jetzt gegen Meningokokken geimpft werden. Außerdem steht die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken an (auch MMR-V genannt, für Masern- Mumps-Röteln-Varizellen). Die MMR-V-Impfung wird im Alter von 15 bis 23 Monaten nochmals wiederholt. Die zweite Impfung ist wichtig für den vollen Schutz.

      Ab fünf Jahren

      Die Auffrischimpfung von Tetanus, Diphterie und Keuchhusten steht auf dem Impfplan. Auch hier handelt es sich um eine Kombinationsimpfung: eine Impfung – Schutz vor drei Krankheiten.

      Ab neun Jahren

      Die HPV-Impfung, die vor Gebärmutterhalskrebs schützt, ist ab jetzt empfohlen – für Jungen und Mädchen, denn zum einen schützen geimpfte Jungen auch Mädchen (Gemeinschaftsschutz), zum anderen schützt die Impfung auch Jungen vor denselben Viren, die Hautwucherungen im Genitalbereich sowie Penis- und Analkrebs verursachen. Diese Impfung sollte im Alter von neun bis 14 Jahren erfolgen. Es sind zwei Impfdosen empfohlen, der Abstand zwischen den Impfungen sollte fünf Monate betragen. Wichtig ist die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Neun Jahre erscheinen da zwar etwas jung, aber es hat sich herausgestellt, dass man nur zwei statt früher drei Impfdosen braucht, wenn man früher mit dem Impfen beginnt – für denselben Schutz. Außerdem steht ab neun Jahren die zweite Auffrischimpfung (Kombinationsimpfung) von Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten auf dem Plan.

      Ab 18 Jahren

      Die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten sollten nun alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Seit 2020 ist die Impfung gegen COVID-19 empfohlen.

      Ab 60 Jahren

      60 ist das neue 50 – wer gerade seinen Sechzigsten gefeiert hat, steht oft mitten im Leben und im Beruf. Trotzdem soll man sich jetzt impfen lassen, gegen Dinge »für Ältere«? Klingt wenig attraktiv. Doch weil das Immunsystem nachlässt, kommt es ab 60 weniger gut mit schweren Infektionen zurecht, zum Beispiel mit einer Grippe oder Lungenentzündung. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO, siehe > ff.) allen Menschen über 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken. Diese und die Grippe-Impfung kann man an einem Termin bekommen. Die Grippe-Impfung steht jährlich an, die Impfung gegen Pneumokokken nur alle fünf Jahre oder seltener, je nach Gesundheitszustand.

      Ab 60 ist auch die Impfung gegen Herpes Zoster empfohlen, die schmerzhafte Gürtel- oder Gesichtsrosen verhindern soll.

      Außerdem sollten Menschen über 60 Jahren ihren Impfstatus kontrollieren und sich gegen Tetanus impfen lassen, wenn sie bisher nicht oder nur unzureichend geimpft sind oder die letzte Auffrischimpfung länger als zehn Jahre zurückliegt.

      In einem Zecken-Risikogebiet

      Wenn man in einem Zecken-Risikogebiet wohnt oder in einem Risikogebiet Urlaub machen will und sich viel im Freien aufhält, empfiehlt sich eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine von Zecken übertragene Viruserkrankung.

      Achtung: Gegen Borreliose, eine ebenfalls von Zecken übertragene, bakterielle Erkrankung, kann man sich nicht impfen lassen.

      Bei chronischen Grunderkrankungen

      Chronische Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder chronische Bronchitis sollten kein Grund sein, auf einen Impfschutz zu verzichten. Meistens gilt das Gegenteil und der Impfschutz ist besonders wichtig. Trotzdem empfiehlt sich eine Beratung durch die Ärztin oder den Arzt. Bei bestimmten Krankheiten ist es zum Beispiel sinnvoll, die Impfung nicht während eines akuten Krankheitsschubs durchzuführen. Hier ist es sinnvoll, die Impfung zu verschieben oder sie in eine Pause der jeweiligen Therapie zu legen.

      Medizinisches Personal

      Für alle, die in Krankenhäusern oder Pflegeheimen arbeiten, sind folgende Impfungen empfohlen: Diphtherie, Hepatitis A, Hepatitis B, Influenza, Mumps, Pertussis, Poliomyelitis, Röteln, Tetanus und Varizellen. Masern ist seit 2020 eine Pflichtimpfung.

      Weitere Berufe

      Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gemeinschaftlichen Unterkünften von Asylbewerbern, Ausreisepflichtigen, Flüchtlingen und Spätaussiedlern ist die Impfung gegen Masern Pflicht. Zusätzlich empfehlen die Impfexperten der Ständigen Impfkommission (STIKO) die MMR-Impfung für alle, die an Fach-, Berufs- und Hochschulen tätig sind. Wer viel Kontakt mit anderen Menschen hat, sollte sich im Herbst auch gegen Grippe impfen lassen.

      Spezial: Reiseimpfungen

      Endlich mit dem Rucksack durch Thailand? Oder die Elternzeit nutzen und lange gemeinsam auf Achse sein? Die Krankheiten, gegen die bei uns geimpft wird, treten in anderen Ländern ebenso – oder sogar häufiger – auf. Manchmal sind noch ganz andere Krankheiten relevant. In manchen afrikanischen Ländern ist es zum Beispiel Pflicht, sich gegen Gelbfieber impfen zu lassen. Zu den Reiseimpfungen befragen Sie am besten die dafür zuständige Impfstelle im Gesundheitsamt, manchmal auch unter der Bezeichnung Gelbfieberimpfstelle oder Tropeninstitut im Internet oder in den Gelben Seiten zu finden.

      Wichtig ist in jedem Fall erst einmal der von der Ständigen Impfkommission empfohlene Standard-Impfschutz, also Impfungen »gegen das Übliche«, wie in diesem Kapitel beschrieben, denn die Erreger, gegen die in Deutschland geimpft wird, kommen in quasi jedem anderen Land auch vor.

      Wer nun aber in Länder außerhalb Europas reist, sollte sich unbedingt über empfohlene Impfungen für diese Länder informieren. Infektionen und damit verbundene Krankheiten könnten sonst zu einer ernsthaften Bedrohung