historischen Text über Ayurveda, der Charaka Samhita, lesen wir: »Gesundheit, Glück und ein langes Leben sind die natürliche Folge von sama agni, dem ausgeglichenen Agni. Ist der Agni einer Person jedoch beeinträchtigt, ruft der gestörte Stoffwechsel schlechte Gesundheit und Leid hervor. Daher heißt es, dass Agni die Grundlage (mool) des Lebens ist.«5
Wenn du also bedenkst, dass Agni der Ursprung deines Wohlergehens ist, solltest du deinen Tagesablauf doch so gestalten, dass du mittags eine vollwertige Mahlzeit zu dir nimmst und dich später am Tag mit einer Suppe oder einem Salat begnügst.
Und was gibt’s zum Abendessen?
Wenn du ein vollständiges Mittagessen hattest, brauchst du abends nicht mehr als eine Suppe und/ oder einen Salat. Diese sind schnell zubereitet und aufgrund ihres hohen Wasser- und Gemüseanteils leicht verdaulich. Salate und Suppen verbinden unterschiedliche Nahrungsmittel nicht erst im Körper, sodass deren Verdauung weniger Energie kostet.
Die meisten meiner Gerichte für den Abend erfordern weniger als 20 Minuten Vorbereitungszeit und auch nur 20 Minuten, um sie zu essen. Ich nenne das Abendessen »das größte Nicht-Event« meines Haushalts. Gemüse aus unserem Garten oder von lokalen Produzenten sind die wichtigste Zutat unserer Salate und Suppen. Weil unsere Abendmahlzeit mit wenig Energieaufwand verdaut ist, sind wir anschließend unternehmungslustig und verbrennen sogar noch ein paar Kalorien, bevor es ins Bett geht.
Statt nach der Arbeit noch eine aufwändige Mahlzeit vorzubereiten und einzunehmen, die mein Darm gar nicht angemessen verdauen kann, habe ich lieber Zeit zum Spielen, für Aufgaben im Haushalt oder um sie entspannt mit Freunden und Familie zu verbringen. Wir gehen spazieren, drehen mit den Rädern eine Runde durch unser Viertel oder treffen uns für Gemeinschaftsaufgaben in Haus und Garten.
Nach einer Abendmahlzeit fühlt sich leichte Bewegung großartig an, unterstützt die Verdauung und hilft unserem Organismus, in den abendlichen Entspannungsmodus zu wechseln. Unser Sonntagsessen bildet die Ausnahme von dieser Regel. Einmal in der Woche bereite ich ein aufwändigeres Essen zu. Wir tafeln entspannt und genießen unser Beisammensein. Wir räumen zusammen auf, bis 17 Uhr sind wir mit allem fertig. Dies sind einige Beispiel aus unseren Menüs:
Also Suppen und Salate, wie du siehst. Das Abendessen sollte einfach zuzubereiten und leicht verdaulich sein. Wenn du nicht gern kochst, iss mittags außer Haus. Auf diese Weise bist du am Abend mit einem schlichten grünen Blattsalat oder einer Suppe zufrieden. Lerne die Rezepte für ein paar einfache Suppen, dann bist du bestens gerüstet. Anregungen findest du auch im kostenfreien Workbook auf bodythrive.com/workbook.
Wochenplaner für die Küche
Wenn man Gewohnheiten ändert, ist es normal, durch Phasen höherer und auch geringerer Motivation zu gehen. Vielleicht bist du jetzt gerade inspiriert. Du bist begeistert. Du willst Ergebnisse sehen. Du bis hoch motiviert und bereit zum Gefecht. Nutze diese Motivation und lege einen Speiseplan an.
Der Wochenspeiseplan ist zunächst eine leere Tabelle, die dir hilft, die Mahlzeiten der aktuellen Woche zu planen. (Du findest eine Vorlage im Body-Thrive-Workbook zum Download auf bodythrive.com/workbook.) Mit dem Wochenspeiseplan konkretisierst du dein sankalpa, deine Willensentscheidung über deine Nahrung. Planung ebnet den Weg für gerichtetes Handeln.
Geh dabei vor wie bei jeder Gewohnheitsänderung: Beginne mit einem konkret formulierten Eintrag auf deiner Zeitachse oder im Kalender. Lege eine Stunde für die Erstellung deines Speiseplans fest. Wenn es so weit ist, steigst du in die neun Schritte zum Wochenspeiseplan ein:
1.Drucke die Vorlage viermal aus. Halte die Vordrucke in einem Schnellhefter in der Küche bereit, z. B. bei deinen Kochbüchern. Auch schon umgesetzte Pläne solltest du hier zur wiederholten Verwendung aufbewahren.
2.Kontrolliere deine Vorräte, auch den Kühlschrank, den Garten, alles, wo du Essen lagerst, und stelle fest, was schon griffbereit ist.
3.Nimm ein paar Kochbücher aus dem Regal, was immer dich anspricht, oder öffne deinen Laptop und starte eine Suche entsprechend deiner Vorlieben, ob Ayurveda, Paleo, Rohkost, vegan, regional oder was auch immer du sonst kochen möchtest. Lege in deinem Browser einen Lesezeichen-Ordner nur für Rezepte an.
4.Nimm deinen Kalender zur Hand. Passt die tägliche Essenszubereitung in deinen bereits bestehenden Tagesablauf? Nimm gegebenenfalls Anpassungen vor.
5.Fülle deinen Wochenspeiseplan für die aktuelle Woche aus. Unterfordere dich. Alles soll einfach zu handhaben sein. Falls du außer Haus isst, trage ein, was du bestellen möchtest, um nicht vom Weg zu deinem Wunschkörper abzukommen. Du kannst dir deine Bestellung zur Übung vorab auch laut vorsprechen.
6.Aktualisiere deine Tagesplanung. Notiere dir für deine tägliche Essensvorbereitung konkrete Handlungen. Trage ein, wann du einkaufst oder ernten wirst.
7.Lege eine Einkaufsliste an.
8.Hefte deinen Speiseplan an die Kühlschranktür. Die ist schon übervoll? Räum auf.
9.Schau täglich auf deinen Plan.
Der Anfang ist bei jeder neuen Gewohnheit schwer, es wird aber mühelos, sobald sie sich automatisiert hat. Du kannst zum Rationalisierungsprofi