Cate Stillman

Dein Körper - Dein Leben


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besondere Motivation. Als zuverlässigste Auslöser hat Fogg ermittelt:

      imageOrt

      imageZeit

      imageemotionale Verfassung

      imageandere Menschen

      imageeine unmittelbar vorangegangene Handlung

      B. J. Fogg ermuntert uns, das Geheimnis menschlicher Verhaltensänderung nicht zu vergessen: Halte sowohl die angestrebte Verhaltensweise als auch den Auslöser einfach. So eine Aussage bedeutet viel für jemanden mit Doktortitel, der ein Verhaltenslabor in Stanford leitet. Doch »Einfachheit ändert Verhalten«, wie Fogg selbst sagt.

       Auslöser, Gewohnheit, Belohnung

      Eine weitere Lektion aus der Verhaltenswissenschaft, mit der du dich befassen solltest, betrifft das Automatisieren von Gewohnheiten und stammt von Charles Duhigg, einem Journalisten, der über Gewohnheitsforschung berichtet. In seinem Bestseller, Die Macht der Gewohnheit, identifiziert er drei Kernelemente, die sich zu einem geschlossenen Kreis, einem Loop, verbinden:

      1.Ein bestimmtes Verhalten oder Auslöser (erinnere dich an Foggs fünf allgemeine Auslöser: Ort, Zeit, emotionale Verfassung, andere Menschen, unmittelbar vorangegangene Handlung)

      2.Eine Routine oder spezifische Handlung

      3.Eine Belohnung oder die Befriedigung eines Bedürfnisses4

      Duhigg räumt ein, dass die Umgestaltung unserer Gewohnheiten mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Detektivisch sind die derzeitigen unerwünschten Verhaltensweisen auf ihre Auslöser und Belohnungen hin zu untersuchen: Zur Änderung deines Verhaltens musst du den aktuellen Reiz erkennen, der das alte Verhalten und die zugehörige Belohnung markiert. Zunächst aber musst du eine bessere Belohnung finden.

      »Durch Experimente mit verschiedenen Belohnungen kannst du dein tatsächliches Verlangen ermitteln. Das ist unerlässlich für die Verhaltensänderung«, erklärt Duhigg. Ist diese Frage geklärt, mach dich auf die Suche nach deinem Auslöser und finde zu einem guten Plan. Duhigg liefert dazu einen Rahmen mit vier Schritten:

      1.Identifiziere die Routine.

      2.Experimentiere mit Belohnungen.

      3.Ermittle den Auslöser.

      4.Mache einen Plan.

      Du erkennst die Übereinstimmungen von Duhiggs und Foggs Forschung und deren Ergebnissen. Mache aus einer automatisierten, unbewussten Gewohnheit eine bewusste. Nimm deine Gewohnheiten wahr. Beginne mit einer Zeitlupen-Betrachtung, um herauszufinden, was bei deinen Entscheidungsfindungen eigentlich abläuft. Identifiziere die Gewohnheit. Je raffinierter und fortgeschrittener du wirst, umso besser erkennst du den Auslöser oder Reiz deiner Gewohnheit. Zur Überprüfung verlangsame das Geschehen, wenn du eine erwünschte oder unerwünschte Gewohnheit ausübst. Mache aus deinen unbewussten Auslösern und Routinen bewusste. Sobald du diese Zusammenhänge ermittelt hast, kannst du einen besseren Plan schmieden.

      Nach der Überzeugung von B. J. Fogg, dem Vater der »Tiny Habits« oder »Mikro-Gewohnheiten«, sollte der Plan ein sehr kleiner sein. Denke dir deinen Mikro-Plan – deinen Kaizen-Loop – als eine Serie kleiner, machbarer Experimente. So erhältst du mehr Informationen, und dieses Feedback wird deinen nächsten Plan oder Mikro-Versuch und damit dein Verhalten inspirieren.

      Die Arbeit an unseren Gewohnheiten kann Spaß machen, wenn wir unser Verhalten mithilfe von Auslösern und Belohnungen bewusst gestalten.

       »Ja, und«

      Die »Ja, und«-Idee basiert auf einer Regel des Improvisationstheaters, die die Akteure verpflichtet, mit einem »Ja« auf jede Anregung, die sie erhalten, zu reagieren und sie in die sich entwickelnde Erzählung einzubauen. »Ja, und« ist das Gegenteil von »Nein, aber«. Diese Regel ähnelt dem yogischen Prinzip, das shri zu sehen, das Gute, Wahre oder Schöne in jeder gegebenen Situation zu erkennen.

      Während du die Übungsschritte in diesem Buch durchgehst, wird deine innere Stimme manchen Gewohnheitsänderungen natürlich widersprechen wollen. Sie wird vielleicht sagen: »Also, das kann ich nicht. Ich kann nicht früher schlafen gehen, dazu habe ich zu viel zu tun.« Ein klassisches »Nein, aber«.

      Wer weiß? Vielleicht kannst du doch das eine oder andere »Nein, aber« in ein »Ja, und« verwandeln: »Ja, mehr Schlaf klingt wunderbar. Ich werde wohl diese fünf Minuten früher zu Bett gehen können.« Wenn du Kinder erziehst, erkläre ihnen, was es mit »Nein, aber« und »Ja, und« auf sich hat. Lass daraus ein Spiel werden zwischen dir und denjenigen, mit denen du dein Leben und deine Gewohnheiten teilst.

       »Schmiede« deine Möglichkeiten, gestalte deine Umgebung

      Richte deine äußere Umgebung so ein, dass sie die angehende Gewohnheit unterstützt. Die »Möglichkeiten-Schmiede« ist die sorgfältige Gestaltung der Umgebung, in der du deine Entscheidungen fällst. Du willst deine neuen Muster zum Standard machen. Du willst es den alten Mustern erschweren, wieder Oberhand zu gewinnen. Wie kannst du deine Umgebung so gestalten, dass das möglich ist? Schreibe zehn Ideen dazu auf. Dann leg los. Deine Umgebung ist formbar. Dein Zuhause sollte kontinuierlich die positiven Veränderungen deiner neuen Gewohnheiten reflektieren. Hier sind ein paar Beispiele, wie du deine Entscheidungen entwirfst, um neue Gewohnheiten zu stabilisieren:

      imageWillst du gesund essen, halte im Kühlschrank frisch aufgeschnittenes Gemüse genussfertig greifbar. Kompostiere oder verschenke alle industriell verarbeiteten Produkte.

      imageWillst du anfangen, morgens regelmäßig zu joggen, lege Sportkleidung und -schuhe schon am Abend vorher bereit.

      imageWillst du vom gewohnten Kaffee zu Kräutertees wechseln, stelle schon am Vorabend Tee und Kanne bereit. Erträgst du den Abschied vom Kaffee nicht, lagere ihn in der Garage – so verschaffst du dir genug Abstand, um zu erwägen, ob du ihn wirklich willst: Auf dem Weg, ihn zu holen, änderst du eventuell deine Meinung und entscheidest dich doch für Tee.

      imageWillst du anfangen zu meditieren, schaffe dir einen geeigneten Platz und übe dort das Sitzen zunächst nur für jeweils eine Minute. Gestalte diesen Bereich so, dass er dich zum Sitzen in Stille einlädt.

      imageWünschst du dir mehr Platz und Zeit in deinem Leben, entrümple deine Räume ein für alle Mal mit Marie Kondos berühmter Methode aus ihrem Bestseller Magic Cleaning – Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert. Dein Besitz beeinflusst deine Gewohnheiten. Zu viel Krempel hält dich leicht in überholten Verhaltensweisen gefangen. Deine Umgebung zu verbessern verschafft dir dagegen den Raum, den du brauchst, um die Person zu werden, die du zukünftig sein willst. Marie Kondos Buch zeigt dir, wie du deine Wohnung aufräumen und alles Unnötige aus Kleiderschränken, Ablagen, Bücher- und Küchengerätesammlung eliminierst, bis hin zur letzten Büroklammer. In meinem als nächstens geplanten Buch, Awake Living (Bewusst leben), steige ich tief in das Thema ein, wie man Wohn-