Группа авторов

Fachbewusstsein der Romanistik


Скачать книгу

Überlegungen zu einem neuen Konzept sprachlicher Standardisierung“, in: Mattheier, Klaus (ed.): Norm und Variation. Beiträge zur 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik, Erfurt, 26.–29.09.1996, Frankfurt a.M., Peter Lang, 37–52.

      Hoinkes, Ulrich (2003): „Prinzipien der genealogischen Klassifikation der romanischen Sprachen“, in: Ernst, Gerhard/Gleßgen, Martin-Dietrich/Schmitt, Christian/Schweickard, Wolfgang (eds.): Romanische Sprachgeschichte. Ein internationales Handbuch zur Geschichte der romanischen Sprachen, Berlin/New York, De Gruyter, 124–137.

      Hoinkes, Ulrich (2012): „‚Das kommt mir spanisch vor…‘ – Über die leichtfertige Zuordnung romanischer Sprachen und Dialekte“, in: Anderwald, Lieselotte (ed.): Sprachmythen – Fiktion oder Wirklichkeit?, Frankfurt a.M. et al., Peter Lang, 83–100.

      Hoinkes, Ulrich (2013): „Vulgärlatein und Strata – unverzichtbare Konzepte für die Romanistik?“, in: Hillen, Bianca/Jansen, Silke/Klump, André (eds.): Variatio verborum: Strukturen, Innovationen und Entwicklungen im Wortschatz romanischer Sprachen. Festschrift für Bruno Staib zum 65. Geburtstag, Stuttgart, Ibidem, 339–357.

      Hoinkes, Ulrich (2016): „Zur Rolle der gesprochenen Sprache bei der historischen Herausbildung und Standardisierung der romanischen Sprachen“, in: Eggert, Elmar/Kilian, Jörg (eds.): Historische Mündlichkeit. Beiträge zur Geschichte der gesprochenen Sprache, Frankfurt a.M. et al., Peter Lang, 55–76.

      Kabatek, Johannes (2003): „Oralität, Prozess und Struktur“, in: Linguistik Online 13, 1, https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/878/1530 [26.08.2020].

      Kaiser, Georg A. (2014): Romanische Sprachgeschichte, Paderborn, Fink.

      Kausen, Ernst (2012): Die indogermanischen Sprachen. Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, Hamburg, Buske.

      Kiesler, Reinhard (2006): Einführung in die Problematik des Vulgärlateins, Tübingen, Niemeyer.

      Koch, Peter/Oesterreicher, Wulf (1985): „Sprache der Nähe – Sprache der Distanz. Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte“, in: Romanistisches Jahrbuch 36, 15–43.

      Krefeld, Thomas (1988): „Italienisch: Periodisierung“, in: Holtus, Günter/Metzeltin, Michael/Schmitt, Christian (eds.): Lexikon der Romanistischen Linguistik, vol. 4, Tübingen, Niemeyer, 748–762.

      Krefeld, Thomas (2004): Einführung in die Migrationslinguistik. Von der Germania italiana in die Romania multipla, Tübingen, Narr.

      Kremnitz, Georg (ed.) (2013): Histoire sociale des langues de France, Rennes, Presses universitaires de Rennes.

      Lüdtke, Helmut (2005): Der Ursprung der romanischen Sprachen. Eine Geschichte der sprachlichen Kommunikation, Kiel, Westensee.

      Lüdtke, Helmut (2012): „Vom Mythos des Vulgärlatein“, in: Anderwald, Lieselotte (ed.): Sprachmythen – Fiktion oder Wirklichkeit?, Frankfurt a.M. et al., Peter Lang, 67–81.

      Michel, Andreas (1997): Einführung in das Altitalienische, Tübingen, Narr.

      Müller-Lancé, Johannes (22012): Latein für Romanisten. Ein Lehr- und Arbeitsbuch, Tübingen, Narr.

      Pirazzini, Daniela (2013): Theorien und Methoden der romanischen Sprachwissenschaft, Berlin/Boston, de Gruyter.

      Polzin-Haumann, Claudia (2006): Sprachreflexion und Sprachbewußtsein. Beitrag zu einer integrativen Sprachgeschichte des Spanischen im 18. Jahrhundert, Frankfurt a.M. et al., Peter Lang.

      Raynouard, François Just Marie (1966/1967): Choix de poésies originales des troubadours (Erstauflage 1816–1821), Osnabrück, Biblio.

      Rohlfs, Gerhard (1971): Romanische Sprachgeographie: Geschichte und Grundlagen, Aspekte und Probleme mit dem Versuch eines Sprachatlas der romanischen Sprachen, München, Beck.

      Sinner, Carsten (2014): Varietätenlinguistik. Eine Einführung, Tübingen, Narr.

      Tagliavini, Carlo (21998): Einführung in die romanische Philologie, Tübingen/Basel, Francke.

      Maiden, Martin/Smith, John Charles/Ledgeway, Adam (eds.) (2010/2013): The Cambridge History of the Romance Languages, vol. 1: Structures (2010), vol. 2: Contexts (2013), Cambridge et al., Cambridge University Press.

      Wartburg, Walther von (1936): „Die Ausgliederung der romanischen Sprachräume“, in: Zeitschrift für romanische Philologie 56, 1–48.

      Weichhart, Peter (2008): Entwicklungslinien der Sozialgeographie. Von Hans Bobek bis Benno Werlen, Stuttgart, Steiner.

      Wüest, Jacob (1985): „‚Le patois de Paris‘ et l’histoire du français“, in: Vox Romanica 44, 233–258.

      Wüest, Jacob (1993): „Latin vulgaire et créolisation“, in: Hilty, Gerold et al. (ed.): La fragmentation linguistique de la Romania. XXe Congrès International de Linguistique et Philologie Romanes, vol. 2, section 3, Tübingen/Basel, Francke, 656–661.

      Von sprachlich korrekt zu politically correct

      Normkonzepte im Wandel und Implikationen für die italienische und französische Sprachdiskussion

      Antje Lobin

      1 Einleitung

      Der vorliegende Beitrag ist dem Wandel im Bereich sprachlicher Normen und den Auswirkungen, die bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen auf länderspezifische Normdiskussionen haben, gewidmet. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf Italien und Frankreich, die beide auf eine lange Tradition sprachnormerischer Aktivitäten zurückblicken, in deren Zentrum die Etablierung und Durchsetzung einer überregional gültigen Sprachform für die mündliche und schriftliche Kommunikation stand und steht.1

      Über unterschiedliche Disziplinen hinweg, aber auch innerhalb der Linguistik besteht eine Vielfalt an Normauffassungen. Im vorliegenden Kontext wird Norm nach Gloy (2004, 392) definiert, der unter Norm im engeren Sinne den intentionalen Sachverhalt einer Verpflichtung (Obligation) versteht. Hierbei verkörpert eine Norm zwar häufig ein Richtigkeits- bzw. Korrektheitsurteil, der Verpflichtungscharakter kann sich aber auch auf das Zweckmäßige oder das Angemessene beziehen. Für die Existenz einer Norm ist ihre Formuliertheit nicht ausschlaggebend. Von dieser Norm im engeren Sinne ist die Norm im weiteren Sinne abzugrenzen, die statistisch-strukturelle Sachverhalte wie Häufigkeiten oder Distributionen umfasst.

      Seit dem ausgehenden 20. Jh. ist eine Tendenz zu beobachten, die darin besteht, dass sich vor die innerlinguistische Perspektive der präskriptiven oder deskriptiven Norm gleichsam eine soziolinguistische Norm schiebt. Das Phänomen, um das es hier gehen soll, ist die sog. political correctness,2 die sich in unterschiedlichen Ausprägungen zeigt und sich zunehmend verbreitet. Marazzini (2009, 222–223) erläutert diesbezüglich:

      […] si traduce […] nel tentativo di imporre una norma (nuova rispetto alla tradizione), condannando (a volte con durezza) coloro che non si adeguano. […] Recentemente i problemi legati al linguaggio ‚politicamente corretto‘ si sono allargati, e si sono moltiplicati i tentativi di censurare parole ed espressioni […].

      Im Jahr 1995 stellte Lampert (1995, 247) fest, dass sich die Sprachwissenschaftler bislang praktisch nicht zur PC-Problematik geäußert hatten. Dies wird auch von Schmitt (2001, 464) belegt, der bezüglich der LRL-Bände beobachtet hat, dass bestimmte, moderne Formen der Normdiskussion im Italienischen bei Erscheinen des ersten LRL-Bandes (IV, 1988) noch nicht bekannt waren. Ebenfalls für das Italienische stellt Canobbio (2009, 35) fest: „L’evoluzione del fenomeno dell’interdizione linguistica sembra in realità un po’ trascurata nelle analisi delle trasformazioni (etno- e socio-)linguistiche in atto nel nostro paese.“

      Die