Paul Rießler

Diverse apokryphe Schriften, Band 1


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Sag diesem Volk:

      Weswegen häuft ihr Sünd auf Sünde an?

      Erbittert Gott, den Herrn, der euch geschaffen?

      2

      Liebt nicht die Welt,

      noch das, was in der Welt!

      Der Ruhm der Welt ist ja des Teufels,

      wie ihre Auflösung.

      3

      Bedenket, daß der Herr der Herrlichkeit,

      der alles schuf,

      voll Mitleid mit euch ist!

      Er will uns aus dem Kerker dieser Zeit erlösen.

      4

      Oft wünschte ja der Teufel,

      es möcht die Sonne nicht mehr auf die Erde scheinen,

      auch sollt die Erde keine Frucht mehr bringen.

      5

      Er wollte einer Flamme gleich die Menschen fressen,

      und brüllend lief er hin und her,

      sie wie ein Löwe zu verschlingen.

       20. Kapitel: Gottes Sohn

      1

      Deshalb erbarmte sich der Gott der Herrlichkeit auch unser

      und sandte seinen Sohn in diese Welt,

      daß er aus der Gefangenschaft uns rette.

      2

      Und als er zu uns kam,

      tat er es keinem Engel kund,

      noch einem Erzengel, noch irgendeiner Macht;

      er wandelte sich vielmehr wie in einen Menschen um,

      um uns zu retten.

      3

      Drum seid ihm Kinder,

      dieweil er euch ein Vater ist!

      Bedenkt, daß er euch in dem Himmel

      schon Throne hält bereit

      und Kronen, mit den Worten:

      „Sie all, die auf mich hören,

      empfangen diese Throne und die Kronen“.

      4

      Es spricht der Herr:

      Ich schreibe meinen Namen bei den Meinigen auf ihre Stirne

      und ich besiegle ihre rechte Hand.

       21. Kapitel: Der Frommen und der Frevler Endgeschick

      1

      Sie hungern dann nicht mehr,

      noch dürsten sie.

      Der Sohn der Sünde wird nichts gegen sie vermögen;

      noch werden sie die Throne hindern;

      sie ziehen vielmehr mit den Engeln bis zu meiner Stadt.

      2

      Die Sünder aber werden dann bestürzt;

      sie kommen an den Thronen nicht vorüber.

      3

      Vielmehr die Throne werden sie ergreifen

      und ihrer sich bemächtigen,

      dieweil die Engel nicht mit ihnen übereinstimmen

      und weil sie ihrer Wohnstatt sich entfremdet.

      4

      Hört, ihr Verständigen der Erde, von den Irrlehrern,

      die an der Zeiten Ende zahlreich werden!

      Sie geben ihnen Lehren, die nicht Gottes sind:

      sie schaffen göttliche Gesetze ab,

       22. Kapitel: Die Fastenden

      1

      sie, die die Nacht zum Tage machen,

      indem sie sprechen:

      „Es gibt kein Fasten.

      Gott hat es nicht geheißen.“

      2

      Und sie entfremden sich dem Bund

      und sie berauben sich der herrlichen Verheißungen.

      3

      Doch diese ruhen für alle Zeiten in dem festen Glauben.

      Laßt jene also euch nicht irreführen!

      4

      Gedenket, daß der Herr

      er, der die Himmel schuf,

      das Fasten angeordnet,

      zum Wohl der Menschen wegen ihrer Leidenschaften und Begierden,

      die in dem Kampfe mit euch liegen,

      daß euch der Böse doch nicht überwinde!

      5

      Ein reines Fasten habe ich geschaffen, spricht der Herr.

       23. Kapitel: Das rechte Fasten

      1

      Wer allzeit fastet, sündigt nicht:

      in ihm gibt’s keine Eifersucht noch Streit.

      2

      Der Reine möge fasten!

      3

      Wer aber fastet, ohne rein zu sein,

      erzürnt den Herrn

      und auch die Engel

      und fügt so seiner Seele Schmerzen zu,

      dieweil er Zorn sich für den Tag des Zornes sammelt.

      4

      Ein reines Fasten ordnete ich an

      bei reinem Herzen, reinen Händen.

      5

      Und dies tilgt Sünden,

      heilt Krankheiten,

      treibt Geister aus,

      hat bis zum Throne Gottes Macht.

      6

      Es werden Sünden außerdem

      durch ein Gebet, das rein, vergeben.

      Wer geht von euch denn auf das Feld hinaus

      und wird ob seiner Arbeit hoch gepriesen,

      wenn er kein Werkzeug bei sich hat?

       24. Kapitel: Gegen den Zweifel

      1

      Wer zieht denn in den Krieg zum Kämpfen,

      wenn er nicht einen Panzer hat?

      2

      Wird der, der auf ihn stößt, ihn nicht erschlagen?

      Er hat ja seines Königs Amt vernachlässigt.

      3

      So darf sich niemand an den heiligen Ort begeben,

      wenn er in seinem Herzen