in dieser Stadt regiert und spricht das Recht ein Priester;
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er ist mir Vater, wie auch diesen da.
[Es wird über Sepphoras Heirat redend eingeführt]
Chus:
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Du mußt mir dies, Sepphora, auch erzählen.
Sepphora:
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Es gab der Vater diesem Fremdling mich zur Gattin.
[Über den von Moses geschauten Traum redend, werden eingeführt]:
Moses:
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Auf einer Bergesspitze sah ich einen großen Thron,
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der bis zum Himmel reichte.
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Drauf saß ein Mann,
dem edelsten Geschlecht entsprossen.
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Ein Diadem auf seinem Haupt
und in der Linken ein gewaltig Zepter,
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so winkt er mir mit seiner Rechten.
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Ich stellte mich vor seinen Thron.
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Da reicht er mir das Zepter dar
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und hieß mich seinen großen Thron besteigen.
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Auch gab er mir sein königliches Diadem;
er selber stieg herab.
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Darauf erblickte ich der Erde ganze Rundung,
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zugleich der Erde Tiefen und des Himmels Höhen.
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Da fiel der Sterne Schar mir vor die Füße
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und alle zählt ich sie
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und mich umgab es, wie von Sterblichen, ein Kriegerlager.
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Und so erwacht ich aus dem Schlaf,
die Brust von Furcht bewegt.
Raguel
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Es zeigte Gott dir, Fremdling, Herrliches.
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Möcht ich noch leben, wenn ein solches Los dich trifft!
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Denn einen großen Thron wirst du einst stürzen
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und selber Kampfespreise austeilen
und Volkesführer sein.
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Du schautest die bewohnte Erde ganz,
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was unter Gottes Himmel weilt und über ihm
das heißt:
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Du wirst erschauen,
was ist, was war und werden wird.
Moses:
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Sieh da!
Was soll das Zeichen aus dem Dornbusch mir?
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Gar wundersam und Sterblichen unglaublich ist es.
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Denn plötzlich brennt der Strauch in hohen Flammen auf
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und doch bleibt jedes Zweigchen unversehrt.
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Was nun?
Ich gehe hin und schau der Wunder größtes an;
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es weckt ja keinen Glauben bei den Menschen.
Gott:
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Halt, Bester!
Komm nicht näher, Moses,
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bevor der Füße Binden du gelöst!
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Denn sieh!
Das Land, worauf du stehst, ist heilig
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und dir erglänzt aus diesem Strauche Gottes Geist.
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Faß Mut, mein Sohn!
Hör meine Worte!
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Denn dir, dem Sterblichen ist’s unmöglich,
mein Angesicht zu schauen.
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Doch meine Worte kannst du wohl verstehen.
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Deshalb kam ich hieher.
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Denn ich bin deiner Ahnväter, wie du sie nennest, Gott
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Des Abraham, des Isaak und des Jakob Gott bin ich.
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Und jener eingedenk
sowie auch meiner eigenen Verheißungen,
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bin ich bereit,
mein eigenes Hebräervolk zu retten;
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ich sehe ja die Mühsal,
das Leiden meiner Diener.
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Eil fort
und meld mit diesen meinen Worten
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zuerst dem ganzen Volke der Hebräer,
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sodann dem König, wie’s von mir befohlen ward:
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„Du sollst mein Volk aus dem Ägypterlande führen!“
Moses:
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Ich bin nicht guter Rede fähig;
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die Zunge stockt mir oft und stammelt,
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daß ich mit meiner Sprache
in Gegenwart des Königs nicht bestehen kann.
Gott:
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So sende schleunigst deinen Bruder Aaron
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und künd ihm alles, was ich dir befahl!
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Er selbst kann vor dem Könige die