Paul Rießler

Diverse apokryphe Schriften, Band 2


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      und alles, was die Jungfrauen zuerst gebären,

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      die Knäblein, die der Mütter Schoß eröffnen!

      [Noch einmal spricht über das gleiche Fest, noch genauer vorschreibend]

       Gott:

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      An dieses Monats zehntem Tag empfange du

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      nach der hebräischen Familien Zahl die Schafe.

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      sowie des Stiers untadlig reine Jungen!

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      Bewahre sie,

      bis nach dem zehnten Tag der vierte kommt!

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      Am Abend opfert das Gebratne ganz mitsamt den Eingeweiden!

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      So sollt ihr es verzehren, wohlumgürtet,

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      die Schuhe an den Fuß gebunden

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      und in der Hand den Wanderstab!

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      Der König läßt in Eile nämlich alle aus dem Land verweisen.

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      Es wird ein jeder aufgerufen werden.

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      Wenn ihr dann opfert,

      müßt ihr in Händen einen Ysopbüschel halten.

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      Taucht ihn ins Blut!

      Besprenget beide Pfosten,

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      damit der Tod an den Hebräern wohl vorübergehe!

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      Und feiert dieses Fest dem Herrn beständig,

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      der ungesäuerten Brote sieben Tage,

      wo nichts Gesäuertes genossen wird!

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      Denn die Erlösung von den Übeln ist jetzt da.

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      Und Gott verleiht in diesem Monat freien Auszug.

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      Drum ist er auch der Monate und Zeiten Anbeginn.

      [Über den Zustand der Hebräer und den Untergang der Ägypter redend

      wird eingeführt]

       Ein Bote

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      Wie mit dem Volk den Wohnungen enteilte

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      der König Pharao mit großer Kriegerschar,

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      mit jeder Art von Reiterei und vierbespannten Wagen,

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      mit Anführern und Kampfgehilfen allzumal,

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      da dünkte allen diese Schar der Aufgebotenen gar unheimlich.

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      Die Lanzenträger und die anderen zu Fuße standen in der Mitte.

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      Doch ließen sie den Wagen Raum zum schnellen Lauf.

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      Zur Linken stellte er den einen Teil der Reiterei,

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      zur Rechten andere aus dem Ägypterheer.

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      Ich selber überschaute diese ganze Zahl.

      203

      Das Heer umfaßte hundert Myriaden tapfern Volkes

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      Als der Hebräer Heer uns gegenüber stand,

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      da lagen einige an des Roten Meeres Strand

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      in dichten Haufen nahe beieinander;

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      die andern reichten ihren kleinen Kindern Speise dar

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      sowie den Weibern, ganz ermüdet von dem Marsch.

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      Da war viel Zugvieh und viel häusliches Geräte.

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      Sie selber allesamt zum Streite unbewaffnet,

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      erhoben ein gar jämmerlich Geschrei, als sie uns sahen.

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      Sie wandten sich in großen Scharen

      zum väterlichen Gott gen Himmel.

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      Der Männer Zahl war groß.

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      Darob durchdrang uns insgesamt Triumpheslust.

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      Nun schlugen gegen sie wir unser Lager auf

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      bei Beelzephon, wie man den Flecken heißt.

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      Als sich zum Untergang der Sonnenriese neigte,

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      da ruhten wir, den frohen Kampf am Morgen wünschend,

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      ganz auf der Völker Zahl und starker Waffen Macht vertrauend.

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      Da fing man an, erhabene Gotteswunder zu erblicken;

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      denn eine Wolkensäule stand

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      urplötzlich groß und mächtig von der Erde auf,

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      gerade zwischen unserm Lagerplatz und dem hebräischen.

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      Alsdann ergriff ihr Führer Moses jenen Gottesstab,

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      womit er vorher schon Ägypten viele Schrecken

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      und Wunder zugefügt.

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      Er schlug nun auf des Roten Meeres Rücken

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      und teilte dieses Meeres Tiefe mitten durch.

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      Da stürzten alle schnell

      auf diesem Meersalzwasserpfad mit allen Kräften weiter.

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      Wir aber schritten auch auf diesem Pfade bündig hinterher.

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      Wir schritten in der Nacht

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      in ihren Fußtapfen mit lautem Lärm dahin.

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      Da wandten plötzlich sich der Wagen Räder nimmer mehr;