schließlich die Grenzen überschreitende Skandal hatte die katholische Amtskirche dazu bewegt, die Kapelle zu schließen. Sofort erhob sich machtvoller Protest unterm Kirchenvolk. Es kam zu Boykottmaßnahmen in verschiedenen dörflichen Gemeinden. Die Tiroler seien ein raues und trotziges Volk, sagte Josef Kerschbaumer, sie pflegten und bewahrten eifersüchtig ihre Eigenart als selbstherrliche Gemeinschaft.
Die Causa Waldheim, sagte er noch, der vom Anderl in seiner Herkunft gleich zwiefach betroffen war, als Kind der Kerschbaumers und der Mayers, habe die Affäre aus dem allgemeinen Bewusstsein erst einmal wieder entfernt, obwohl sie doch Fleisch von dem eben gleichen Fleisch sei. Kersting erfuhr, dass die Causa Waldheim sich auch ökonomisch zu einer Belastung entwickle, weswegen selbst traditionsbewehrte Männer der österreichischen Privatwirtschaft über eine behutsame Veränderung grübelten.
Kersting gewöhnte sich an, ständig einige Literflaschen niederösterreichischen Wein im Kühlschrank zu haben. Er kaufte sie in einem Supermarkt schräg gegenüber dem Studentenhotel. Josef Kerschbaumer trank auf eine ruhige und stete Manier. Niemals erlebte Kersting ihn alkoholisiert. Niemals wurde Kerschbaumer heftig. Nur seine bleiche Gesichtshaut begann manchmal ungesund zu glänzen, und es sickerte ihm etwas Blut über die Zähne.
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