der allerdings 1941 eingestellt wurde.
Sehenswertes
Evangelische Pfarrkirche: Der heutige Kirchenbau entstand Ende des 14. Jahrhunderts, nachdem Nürnberger Truppen den Ort zerstört hatten und die alte Kirche in Flammen aufgegangen war. Im Jahr 1409 stiftete Burggraf Johann Friedrich VI. ein Augustinerchorherrenstift. Zur wertvollen Ausstattung der dreischiffigen basilikaähnlichen Anlage zählen mehrere spätgotische Altäre sowie ein Sakramentshäuschen; dessen neugotisch überarbeitetes Verkündungsrelief (1513) ziert das Meisterzeichen von Veit Stoß. Die farbigen Wandmalereien tragen zur gelungenen Raumwirkung bei. An die Nordseite der Kirche grenzt direkt die vierflügelige Klosteranlage an. Beeindruckend ist der weitläufige gotische Kreuzgang mit seinem Kreuzrippengewölbe. In den Sommermonaten geben hier die Laienspieler der Klosterhofspiele ihr Können zum Besten.
Praktische Infos
Information Verkehrsamt, Klaushofer Weg, 90579 Langenzenn, Tel. 09101/70317. www.langenzenn.de.
Kinderspielplatz Direkt am Nordufer der Zenn gibt es einen traumhaften Kinderspielplatz mit zahlreichen Attraktionen.
Klosterhofspiele Seit 1981 bringen Laienspieler jedes Jahr im Juni und Juli ein ausgesuchtes Schauspiel ca. 15-mal zur Aufführung. Kartenvorverkauf: Friedrich-Ebert-Straße 7b, Tel. 09101/6321. www.klosterhofspiele.de.
Essen & Trinken Keidenzeller Hof, in den sehr ansprechenden Räumlichkeiten wird eine ambitionierte Gastronomie gepflegt (ein Michelin-Stern, 15 Gault-Millau-Punkte). Vorzüglich war die Gelbflossenmakrele mit Kohlrabi sowie Rinderzunge mit Sellerie. Das 5-Gang-Menü kostet 89 €. Samstag- und Sonntagmittag gibt es bodenständigere fränkische Kost, Hauptgerichte 17-25 €, Drei-Gang-Menü 45 bzw. 59 €. Schöne Terrasse! Do-So ab 18 Uhr, Sa und So auch mittags geöffnet. Im Ortsteil Keidenzell (3 km südwestl.), Fürther Str. 11, Tel. 09101/901226. www.keidenzeller-hof.de.
Cadolzburg11.250 Einw.
Majestätisch thront die Cadolzburg über dem gleichnamigen Ort und dem Farrnbach. Einst wurden von hier aus große Teile Frankens beherrscht. Mit seinen ausgedehnten Wäldern ist Cadolzburg heute ein beliebter Ausflugsort der Nürnberger und Fürther mit vielen Wandermöglichkeiten.
Schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts ist eine Befestigung des felsigen Bergsporns nachweisbar. Rund hundert Jahre später erbten die hohenzollernschen Nürnberger Burggrafen die Burg von den Abenberger Rangaugrafen. Bis zur Verlegung der Hofhaltung nach Ansbach diente die Cadolzburg über 50 Jahre als burg- bzw. markgräfliche Residenz. Ursprünglich lag der Ort im Tal zu Füßen der Burg, dort, wo heute noch die architektonisch durch den Markgrafenbarock geprägte Cäcilienkirche steht. Erst im 15. Jahrhundert begann man, den Marktort im Bereich der Vorburg anzulegen und zu befestigen. Die beiden Ortsteile sind über Treppen miteinander verbunden. Rund um den lang gestreckten Marktplatz sind einige schöne Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten. Erstaunlicherweise findet man hier gleich mehrere schicke, moderne Architekturbüros, die man in dieser Kleinstadt-Kulisse eigentlich nicht erwartet. Sie erinnern daran, dass Cadolzburg nicht weit von den Großstädten Nürnberg und Fürth entfernt ist.
Mächtige Burganlage
Sehenswertes
Die Cadolzburg: Angesichts der abgeschlossenen Sanierungsarbeiten fällt es heute schwer, sich vorzustellen, dass 1945 nur noch die Außenmauern der wuchtigen Anlage aufrecht standen. Die Cadolzburg wird von einem Verteidigungssystem aus Gräben und hoch aufragenden Mauern geschützt. Ein Turm mit Barbakane (dieser ehemalige Bergfried gehört zu den ältesten Teilen der Burg) und ein weiterer breiter Graben trennen die Haupt- von der Vorburg. Als die hohenzollernschen Markgrafen hier Hof hielten, nächtigten zahlreiche Fürsten und Könige in dem rechter Hand gelegenen Palas. Der Zugang zum äußeren Burghof ist jederzeit möglich, hier befindet sich der Burggarten. Das 2017 eröffnete Burgmuseum ist als Erlebnismuseum konzipiert und lädt auf rund 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und vier Etagen zu einer interaktiven Zeitreise ins Spätmittelalter ein. Eine interessante Möglichkeit in das Leben einer Herrschaftsburg einzutauchen.
♦ April bis Sept. tgl. außer Mo 9-18 Uhr, Okt. bis März tgl. außer Mo 10-16 Uhr. Eintritt 7 €, erm. 6 €. www.burg-cadolzburg.de.
Aussichtsturm: Anlässlich der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Fürth-Cadolzburg wurde 1893 ein Aussichtsturm errichtet. Er kann besichtigt werden, den Schlüssel erhält man werktags im Rathaus (Tel. 09103/5090, Mo-Fr 8-12 Uhr, Do 14-18 Uhr).
Praktische Infos
Essen & Trinken Weinländer, alteingesessenes Lokal mit guter Küche. Terrasse neben dem Haus. Viele Stammgäste, Sa und So geschlossen. Es werden auch Zimmer vermietet. Marktplatz 13, Tel. 09103/8840. www.gasthof-weinlaender.de.
Der Pleikershof - vom „Streicher-Hof“ zum Kibbuz
Südlich von Cadolzburg befindet sich der Pleikershof, ein einsames, von Wäldern umgebenes Landgut, das der berüchtigte Frankenführer und Gauleiter Julius Streicher 1936 für 300.000 Reichsmark erworben hatte und seither auch als Streicher-Hof bekannt war. Streicher, der den Hof nach seinen Vorstellungen komplett umbauen ließ, wurde im Februar 1940 von Hitler wegen Korruption auf den Pleikershof verbannt; er behielt zwar den Titel „Frankenführer“, durfte Nürnberg aber nicht betreten.
Nach Kriegsende lebten kurzzeitig ukrainische und russische Staatsangehörige auf dem Landgut, dann diente der Pleikershof ab Dezember 1945 auf Betreiben der Alliierten als Auffanglager für „jüdische DP“ (displaced persons), die auf dem 80 Hektar großen Landgut den „Kibbuz Nili“ gründeten. Bis Ende 1948 bereiteten sich bis zu 150 Juden mit landwirtschaftlicher Arbeit auf die Auswanderung nach Palästina vor. Die Amerikaner hatten den Pleikershof in seinem Zustand belassen, so dass die jüdischen Auswanderer nicht nur ein Schild mit der Aufschrift „Ohne Lösung der Judenfrage gibt es keine Lösung der Weltfrage“, sondern auch Ausgaben des „Stürmers“ und sogar ein Exemplar von Hitlers „Mein Kampf“ fanden.
Mein Tipp Gaststätte Bauhof, ein paar Hundert Meter unterhalb der Cadolzburg wird anspruchsvolle fränkische Küche sowie ein paar italienische Gerichte geboten. Lecker ist Schnitzel Wiener Art mit lauwarmem Bratkartoffelsalat. Für spezielle Feierlichkeiten steht eine umgebaute Scheune zur Verfügung. Mo und Di Ruhetag. Bauhof 1, Tel. 09103/7909850. www.bauhof-restaurant.de.
Zur alten Schmiede, die beliebte Speisegaststätte im Weiler Roßendorf zieht wegen ihrer preiswerten fränkischen Küche scharenweise Gäste aus der näheren Umgebung an. Bei nur kleinem Hunger kann man auch halbe Portionen ordern. Cordon Bleu mit Kartoffelsalat 12,90 €. Große Straßenterrasse. Mo und Do geschlossen, Mitte Juli bis Anf. Aug. Betriebsferien. Tel. 09103/797325. www.gasthaus-zur-alten-schmiede.de.
Herzogenaurach23.000 Einw.
Die Stadt ist weltweit wegen der beiden hier beheimateten Sportartikelhersteller