zum Bistum Bamberg. Die Bamberger Bischöfe prägten und förderten Herzogenaurach, das unter ihrer Herrschaft im 14. Jahrhundert zur Stadt aufstieg und wenig später ummauert wurde. Noch heute flankieren zwei markante Tortürme das Ortszentrum. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Pfarrkirche Maria Magdalena mit ihrer barocken Holztonnenwölbung erinnert an die Zeit, als Herzogenaurach ein katholischer Vorposten in ansonsten protestantischem Territorium war. Mehrere Fachwerkhäuser, der 28 Meter hohe Fehnturm, das Rathaus und das ehemalige Amtsschloss tragen zum Flair des altfränkischen Städtchens bei, das mit seinen knapp 25.000 Einwohnern einen sehr lebendigen Eindruck macht. Die Hauptstraße ist verkehrsberuhigt und wurde zur Fußgängerzone samt Wasserspielen umgewandelt. Am Kirchplatz befindet sich das Stadtmuseum, das über Zunftwesen und Handwerk, bäuerliche Gebrauchsgegenstände sowie Wohnkultur des 18. und 19. Jahr-hunderts informiert (Sa und So 14-17 Uhr, Do 17-20 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1,50 €).
Mittelaltermarkt in Herzogenaurach
Erwähnt werden sollte noch, dass Herzogenaurach seit Jahrzehnten ein beliebter Industriestandort ist. Die meisten denken vor allem an Adidas und Puma (die Factory-Outlets - auch Nike ist vertreten - befinden sich an der nördlich der Stadt vorbeiführenden Umgehungsstraße), doch Herzogenaurach ist auch der Firmensitz der INA Schaeffler AG.
Information Tourist-Information, Marktplatz 11, 91072 Herzogenaurach, Tel. 09132/901120. www.herzogenaurach.de.
Verbindungen Häufige Busverbindungen mit Erlangen.
Veranstaltungen Großer mittelalterlicher Markt am letzten Juliwochenende.
Outlets Adidas, Olympiaring 3, Mo-Fr 9-20 Uhr, Sa 9-18 Uhr. Puma, Pumaway 1, Mo-Mi 9-19 Uhr, Do und Fr 9-20 Uhr, Sa 9-18 Uhr.
Schwimmen Atlantis, Freizeitwellenbad mit 110-Meter-Wasserrutsche, Wildwasserkanal, Saunalandschaft, Dampfbad und Whirlpool. Tgl. 10-22 Uhr. Erw. ab 5 €, Kinder ab 3,50 €. Würzburger Str. 35, Tel. 09132/4446. www.atlantis-bad.de. Freibad mit 25-m-Sportbecken, 5-m-Sprungturm und Breitrutsche in der Tuchmachergasse 1. www.freibad-herzogenaurach.de.
Essen/Übernachten Gästehaus in der Engelgasse, nette Herberge mit hellen, gepflegten Zimmern. EZ 49-65 €, DZ 79-109 € (inkl. Frühstück). Engelgasse 2, Tel. 09132/78690. www.engelsschlaf.de.
Mein Tipp Hotel Impala, ein sehr modernes, hervorragend ausgestattetes Design-Hotel mit nur 18 Zimmern. Vor allem ein Tipp für Liebhaber klarer Formen und bewusst gesetzter, farbiger Akzente. Alle Zimmer haben eine komplett eingerichtete Küche. Leihfahrräder vorhanden. EZ 95 €, DZ 120 €. Hans-Sachs-Straße 2a, Tel. 09132/750320. www.hotel-impala.eu.
Osteria Fratelli, ansprechender Italiener, dessen vielfältiges Angebot durchaus gastronomische Ambitionen erkennen lässt. Günstige Mittagsgerichte (ab 6,50 €). Schöne Gartenterrasse. So Ruhetag. Marktplatz 10, Tel. 09132/8362260. www.fratelli-osteria.de.
Fränkisches Seenland und Altmühltal
Das am Reißbrett geplante Fränkische Seenland und das angrenzende Altmühltal gehören zu den attraktivsten Feriengebieten Frankens. Und mit der Reichsstadt Weißenburg und der barocken Deutsch-ordensstadt Ellingen hat die Region auch kulturelle Highlights zu bieten.
Touristeninformationen
„Das Neue Fränkische Seenland“, Hafnermarkt 13, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831/500120. www.fraenkisches-seenland.de.
„Naturpark Altmühltal“, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Tel. 08421/9876-0, www.naturpark-altmuehltal.de.
Segeln, Baden, Radeln
Das Fränkische Seenland ist sozusagen das angenehme „Nebenprodukt“ politischen Größenwahns: Im Juli 1970 beschloss der Bayerische Landtag, Teile des südlichen Mittelfrankens in eine Seenplatte zu verwandeln. Grund für diese Entscheidung war vor allem, dass dadurch dem umstrittenen Rhein-Main-Donau-Kanal auf dem Teilstück zwischen Nürnberg und Kehlheim genügend Wasser eingespeist werden konnte, gleichzeitig wurden die Gegensätze zwischen dem wasserarmen Franken und dem wasserreichen Südbayern ausgeglichen. Hierzu wurde die europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein an zwei Stellen überwunden und Altmühl- sowie Donauwasser in die neu geschaffenen Stauseen übergeleitet. Man hoffte ferner, auf diese Weise den Hochwassern der Altmühl sowie dem Niedrigstand der Rednitz entgegensteuern zu können und eine Verbesserung der Wasserqualität zu erlangen.
Mehr als 2000 Hektar Wasserfläche sind seit den 1980er-Jahren neu entstanden. Der Freizeit- und Erholungswert des Fränkischen Seenlandes ist beachtlich; sehr gelungen ist die Umsetzung einer touristischen Infrastruktur, von der die gesamte Region wirtschaftlich enorm profitiert. Bade-, Segel- und Campingplätze wurden geschaffen, zahlreiche Ferienwohnungen gebaut, 370 Kilometer Radwege angelegt.
Gleichwohl hat der Bau solcher Stauseen auch seine Schattenseiten: Wertvolle Biotope und Feuchtwiesengebiete, aber auch traditionsreiche Bauernhöfe und alte Mühlen liegen unter den Wassermassen begraben. Längst hat die Natur die landschaftlichen Wunden vernarben lassen, und man kann daher leicht denken, das Fränkische Seenland hätte es schon immer gegeben.
Gerade noch so Franken ...
Die obere Hälfte der 225 Kilometer langen Altmühl fließt durch Franken, als ihr Ursprung wird eine Quelle bei der Siedlung Erlach angesehen. Im fränkischen Teil des Naturparks Altmühltal, der mit knapp 3000 Quadratkilometern der größte Naturpark der Bundesrepublik ist, liegen jedoch nur noch die Städte Treuchtlingen und Pappenheim. Die träge fließende Altmühl ist nicht nur für gemütliche Bootswanderungen hervorragend geeignet, ihr Tal bietet sich auch für bequeme, steigungsfreie Radtouren an. Bis zu ihrer Mündung beträgt das Gefälle gerade einmal 100 Meter. Dafür strahlt die Region viel Ruhe und Gemütlichkeit aus. Die Kelten erachteten die Altmühl als heilig. Sie gaben ihr den Namen Alkmuna oder Alkmona. Der Name bedeutet entweder „stiller, heiliger Fluss“ oder leitete sich von den Wörtern alc (Elch) und mona (Fluss) ab, denn bis ins frühe Mittelalter sollen noch Elche im Altmühltal gelebt haben.
Was anschauen?
Wolframs-Eschenbach: Eine Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch samt vollkommen erhaltener Stadtmauer - Rothenburg ob der Tauber en miniature. → Link
Römische Zeugnisse in Weißenburg: Das Römerkastell Briciana, die einzigartigen Römerthermen und der faszinierende, im Römermuseum ausgestellte Schatzfund laden zu einer Zeitreise in die Antike ein. → Link
Karlsgraben: Beim Weiler Graben haben sich noch Spuren von dem ersten Versuch, eine Wasserstraße vom Main zur Donau zu errichten, erhalten. → Link
Ellingen: Der Ort besitzt ein stilreines spätbarockes Stadtbild samt einem monumentalen