Ralf Nestmeyer

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag


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Bis An­fang Okt. geöff­net! Tel. 09171/97270. www.freizeitbad-roth.de.

      Stadtführung An jedem ersten Samstag des Monats um 14 Uhr, Treffpunkt ist Schloss Rati­bor. Teil­nah­megebühr 5 €.

      Veranstaltungen Rother Bluestage (An­fang April, www.bluestage.de); Rothsee-Tri­athlon (letz­ter Sonntag im Juni, www.rothsee-triathlon.de); Schlosshofspiele (Juli/August).

      Essen & Trinken

       1 Hotel Seerose 2 Zum Goldenen Schwan 5 Ristorante Al Castello

      Nachtleben

       3 Bistro Mephisto 4 Weinhaus am Kugelbühl

      Bratwursthotel Metzgerei Böbel, in Rit­ters­bach (8 km südwestl.) gibt es jetzt ein Hotel, dessen moderne Zimmer sich liebevoll mit dem Thema Bratwurst beschäftigen. DZ ab 98 € (inkl. Frühstück). Ritterstr. 9, Tel. 09172/488. www.bratwursthotel.de.

      Camping Waldsee, ganzjährig geöffneter Platz an einem Badeweiher, ruhige Lage. Bei Wallersau, Tel. 09171/5570. www.camping-waldsee.de.

      Rothsee: Beliebte Sommerfrische

      Mit 220 Hektar Wasserfläche lässt sich der zwischen Roth, Allersberg und Hil­polt­stein gelegene Rothsee größen­mä­ßig mit dem Schliersee vergleichen. Mehr als sechs Kilometer ist das Ufer des 15 Meter tiefen Sees lang, der seit 1993 voll­ständig ge­flutet ist. Da der Roth­see hauptsächlich aus dem Do­nau­raum gespeist wird, ver­fügt er über die beste Wasserqualität der Bade­seen im Fränkischen Seen­land; das Nord­west­ufer wurde als Natur­schutz­ge­biet aus­ge­wiesen, da hier zahl­rei­che ge­schütz­te Vogelarten nisten. Drei Er­ho­lungs­zen­tren - Birkach, Gras­hof und Heu­berg - sor­gen für den nö­ti­gen Ser­vice; an hei­ßen Sommertagen kommt es rund um den See zum Ver­kehrs­chaos.

      ♦ In Birkach, Grashof und Heuberg gibt es Park­plätze, Kiosk und Sanitäranlagen. www.rothsee.de.

      Der Ort ist mehr als nur eine Ausfahrt an der Autobahn München - Nürn­berg. Die schmucken Häuser am barockisierten Marktplatz und der nahe Rothsee laden zu einem Abstecher geradezu ein.

      Auffällig am Grundriss von Allersberg sind die zwei parallel verlaufenden Stra­ßen­märk­te; um sie herum erfolgte in der ersten Hälfte des 14. Jahr­hun­derts der stadt­ähn­liche Ausbau des Ortes, wovon noch das Untere Tor beim Stadtweiher zeugt. Das ur­s­prüngliche Zentrum war rund um den Hinteren Markt angesiedelt, wo ne­ben dem ältes­ten Bauwerk von Allersberg, der Aller­heiligenkirche, auch eine Burg der Her­ren von Wolfstein vermutet wird. Im Jahre 1475 musste der stark ver­schul­de­te Georg von Wolfstein Allers­berg unter Waffengewalt an den baye­ri­schen Her­zog Lud­wig den Reichen ab­geben. Bis 1777 gehörte Allersberg zum Her­zogtum Pfalz-Neu­burg, seit­dem wie­der zu Bayern. Ende des 17. Jahr­hun­derts erfolgte ein gro­ßer wirt­schaft­licher Auf­schwung, nachdem die Familien Heckel und Gilardi sich hier inten­siv der Leo­ni­schen Draht­her­stellung wid­meten. Zeitweise waren bis zu 700 Arbeiter in den Be­trie­ben der „Draht­barone“ beschäftigt. Diesem „gol­de­nen Zeit­al­ter“ ver­dankt Allers­berg ei­ne Viel­zahl barocker Bauten am Markt­platz, so die neue Pfarr­kir­che, das Heckel­haus (Markt­p­latz 25/27) und das Gilardi­haus (Markt­platz 30). Die bei­den zuletzt ge­nann­ten wurden von dem Eich­stätter Bau­meister Gabriel de Gabrieli errichtet. Das Gilardihaus (1723-1728) ähnelt stark einem ba­ro­cken Palais - stei­ner­nes Zeug­nis des Selbst­bewusstseins ei­ner Fa­bri­kan­ten­fami­lie im 18. Jahr­hun­dert.

      Ein früher Fall von Industriespionage

      Der Aufstieg der Rother und Allersberger Drahtindustrie ist eng mit der fran­zösischen Familie Fournier, die als Hugenotten aus ihrer Heimatstadt Lyon fliehen mussten, verbunden. Vater und Sohn Fournier ließen sich zu­erst in Nürn­berg nieder, wo sie feine ver­silberte und vergoldete Kupfer­drähte, den sog. Leonischen Draht, produzierten. Nachdem beide vor den For­derungen eines Augs­burger Gläubigers geflohen waren, fand der Vater in Frey­stadt, der Sohn zunächst in Roth, später ebenfalls in Freystadt Zuf­lucht. Obwohl die Fourniers die Kunst des Gold- und Sil­ber­draht­ziehens ge­heim zu halten ver­such­ten, entstanden zahlreiche neue Werk­stätten. „In­dus­trie­spi­o­nage“ war schon damals ein flo­rie­rendes Gewerbe: So warb bei­spiels­weise der Allers­ber­ger Bür­ger­meister Johann Heckel mit Sybilla Mauer eine Arbeiterin aus den Four­nierschen Werkstätten ab, um eine ei­gene Draht­zie­he­rei eröffnen zu kön­nen. Mit dieser geglückten Abwerbung war der Grund­stock für den wirt­schaft­lichen Aufstieg Allersbergs gelegt. Sybilla Mauer hei­ra­tete Heckels Stief­sohn, nach dessen frühen Tod wurde sie die Frau eines aus Nürnberg stam­men­den Buch­hal­ters namens