und düstersten Orte Oberbayerns zusammentragen!
Die Idee dazu lag eigentlich auf der Hand: Wir reisen unheimlich gern durch unsere Heimat und als Historikerinnen interessiert uns natürlich auch brennend die Geschichte der jeweiligen Orte, die wir besuchen. Die Erkenntnis, dass diese nicht nur immer äußerst spannend, sondern oftmals auch sehr schaurig ist, wollen wir hier gern mit den abenteuerlustigen Leserinnen und Lesern teilen.
Wir nehmen Sie mit auf eine Reise, die nicht nur die friedlichen Seiten des wunderschönen Oberbayerns erkundet. So führt sie uns beispielsweise ganz in den Norden des Regierungsbezirks, wo wir in Eichstätt einen Ort grausamer Hinrichtungen besuchen. Oder an den Starnberger See, der nicht nur die perfekte Kulisse für romantische Sommerabende bildet, sondern auch zahlreiche Geschichten über Tod, Verfall und Spuk zu erzählen weiß.
Mit bestem Wissen und Gewissen haben wir 33 Orte recherchiert, die Ihnen hoffentlich die Inspiration zu vielen aufregenden Ausflügen liefern, sodass Sie entweder eine ganz neue Seite Ihrer atemberaubenden Heimat erforschen oder Ihrem Urlaub in Oberbayern eine extra Portion Nervenkitzel verleihen können. Für tatkräftige Unterstützung und zahlreiche Tipps danken wir Eva, Isabel und Kathi von ganzem Herzen!
Drei der hier aufgeführten Orte liegen streng genommen in benachbarten Regierungsbezirken, aber wahre Entdecker lassen sich von ein paar Kilometern extra ja nicht aufhalten und wir versprechen: Es wird sich lohnen!
Jetzt bleibt uns nur noch, Ihnen viel Spaß beim Entdecken und Gruseln zu wünschen – mindestens so viel, wie wir beim Schreiben dieses Buchs hatten!
Anne Dreesbach und Laura Bachmann
Verhaltensregeln im Lost Place
1. Behandeln Sie die Orte mit Respekt
Jedes Bauwerk und jedes Gebäude erzählen eine Geschichte aus vergangenen Tagen. Dies gilt es zu schützen. Und auch wenn es teilweise nicht so aussieht, so hat doch jeder dieser Lost & Dark Places einen Eigentümer. Das sollte respektiert werden. Das beinhaltet vor allen Dingen, dass nichts zerstört oder gewaltsam geöffnet wird. Sind Fenster oder Türen verschlossen, sollte das auch so bleiben. Gehen Sie respektvoll mit dem Ort um – sei es eine Kultstätte im tiefsten Wald, eine baufällige Ruine oder eine prachtvolle Kirche.
2. Nehmen Sie nichts mit, lassen Sie nichts da
Wenn Sie etwas von einem Lost oder Dark Place mitnehmen, und sei es noch so klein, ist das Diebstahl. Wie bereits in Punkt 1 gesagt, alle diese Orte haben einen Eigentümer. Daher gilt die Regel: Alles bleibt, wie es ist – Sie möchten ja auch, dass andere Entdecker den Ort genauso schön vorfinden, wie Sie! Belassen Sie es bei den schönen Einblicken und Fotos, die Sie an dem Ort machen. Gleiches gilt auch umgekehrt: Lassen Sie nichts liegen. Keine Essensreste, keine Kaugummis, keine Kippenstummel.
3. Rauchen verboten
Das bringt uns zum nächsten Punkt: Rauchen verboten. Zollen Sie dem ehrwürdigen Ort Respekt und verzichten Sie für die Zeit, die Sie da sind, aufs Rauchen. Kippenstummel brauchen nicht nur 15 Jahre zum Verrotten (sie sollten übrigens nirgends achtlos weggeworfen werden), sondern können schnell ein Feuer verursachen.
4. Keine Graffitis
Dass Sie nichts hinterlassen sollen, gilt auch für Kunstwerke an den Wänden. Man sprüht einfach nicht auf fremdes Eigentum, sei es noch so schön. Lassen Sie die Wände, wie sie sind, sodass auch noch Menschen nach Ihnen den Ort so erleben können, wie er früher einmal war.
5. Seien Sie vorsichtig
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Das gilt vor allem bei Lost Places oder Orten, die von rauer Natur umgeben sind. Marodes Holz, verrostete Geländer, einsturzgefährdete Decken, lockere Böden (teilweise befinden sich noch Kellergeschosse darunter), eingeschlagene Fenster – die Liste der Gefahren an solchen Orten ist lang. Auch Schluchten, Steilhänge im Wald oder die Tiefe eines Sees können gefährlich werden. Seien Sie daher immer wachsam. Begeben Sie sich niemals in Gefahr für das eine Foto. Das ist es nicht wert. Treppen und obere Etagen sind eine gängige Gefahrenquelle. Schauen Sie sich deshalb den Zustand der Treppe und der Decke in Gebäuden genau an. Nehmen Sie auch eine Taschenlampe für dunkle Räume und Keller mit.
6. Gehen Sie nicht allein
Es ist ratsam, immer mindestens zu zweit, besser noch zu dritt einen Lost Place zu besuchen. Da gilt die alte Regel: Ist eine Person verletzt, bleibt die zweite vor Ort und die dritte holt Hilfe. Zudem weiß man nie, wen man vor Ort trifft. Plünderer, Spinner und besoffene Jugendliche sind auch oft in Lost Places anzutreffen. Da ist es beruhigender, nicht allein unterwegs zu sein.
7. Erregen Sie kein Aufsehen
Da die Lost Places in Privatbesitz sind, gilt auch hier »Betreten verboten«. Auch, wenn das Tor angelweit aufsteht oder ein riesiges Loch im Zaun klafft. Ebenso ist es ratsam, sein Auto nicht direkt vor dem Gelände zu parken. Schauen Sie beim Betreten des Geländes auch immer, dass niemand Sie sieht.
Ausrüstung
Wir empfehlen Folgendes:
•Festes Schuhwerk, hohe Socken (Schutz vor Zecken)
•Reißfeste Kleidung, ggf. leichte Regenjacke
•Kamera inkl. Zusatzakku, Speicherkarten, Stativ
•Proviant und Getränke (nehmen Sie aber alles wieder mit)
•Kopf- oder Stirnlampe für freie Hände
•Taschenlampe mit weitem Winkel für Keller und dunkle Räume
•Taschenmesser
•Aufgeladenes Handy (ggf. Powerbank)
•Notizblock und Stift
•Pflaster und Taschentücher für Verletzungen
•Mücken- und Zeckenspray
Kapitel 10: Ein düsterer Morgen am sonst so idyllisch wirkenden Hintersee
Kapitel 28 Sind es Nebelschwaden oder vielleicht doch Geister, die auf dem Alatsee schweben?
1 Am Ort eines rätselhaften Verbrechens
Ein brutaler Sechsfachmord bleibt bis heute unaufgeklärt
Vor 100 Jahren befand sich hier nicht nur landwirtschaftliche Nutzfläche, sondern auch ein Hof, auf dem sich eine furchtbare Bluttat ereignete.
Gröbern, Waidhofen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Oberbayern Ort 86579 Waidhofen GPS 48.593215, 11.319441 Anfahrt Mit dem Auto auf der A9, Ausfahrt Langenbruck, dann weiter auf der B300 bis Waidhofen
Ein grauenerregendes Verbrechen kündigt sich an Auf den Feldern südwestlich des beschaulichen Örtchens Gröbern (Waidhofen) im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erinnert heute nur noch ein Marterl daran, dass hier einst ein Einödhof stand. Der offiziell namenlose Hof befand sich hinter dem Hof »Kaifeck«, weshalb er im Volksmund bis heute den Namen »Hinterkaifeck« trägt. Traurige Bekanntheit erlangte das 1863 errichtete Gehöft durch einen brutalen Mord, der sich dort in einer eisigen Frühjahrsnacht im Jahr 1922 ereignete und eine ganze Familie auslöschte. Auf dem Hof wohnten das Bauernehepaar Andreas und Cäzilia Gruber, deren verwitwete Tochter Viktoria Gabriel, ihre