Anne Dreesbach

Lost & Dark Places Oberbayern


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       Eine geisterhafte Beifahrerin treibt ihr Unwesen

       An der Staatsstraße 2080 soll eine unheimliche Frauengestalt auf ihrem Rachefeldzug unbescholtene Autofahrer in Angst und Schrecken versetzen.

      Staatsstraße 2080, Ebersberger Forst, Landkreis Ebersberg, Oberbayern Ort 85661 Ebersberger Forst GPS 48.127358, 11.944312 Anfahrt Mit der Bahn nach Hörkofen, weiter mit dem Bus nach Hohenlinden (Neustockach) und dann zu Fuß durch den Ebersberger Forst; mit dem Auto auf der A94 nach Forstinning, dann auf die Staatsstraße 2080 Richtung Ebersberg

      Urbane Legende oder Wirklichkeit? Was man früher noch Schauergeschichte oder Ammenmärchen nannte, heißt heute »Urban Legend« – die moderne Sage. Die neue Bezeichnung macht den Inhalt allerdings nicht weniger gruselig. So versetzt die urbane Legende um die Weiße Frau vom Ebersberger Forst schon lange jeden Hörer in Gänsehautstimmung.

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       Tagsüber mag es hier beschaulich sein …

      Rache per Anhalter Nur 20 bis 30 Kilometer östlich von München liegt der Ebersberger Forst. Tagsüber lädt das ausgedehnte Waldgebiet zu Wanderungen und Spaziergängen ein. Sobald die Sonne jedoch hinter den Baumwipfeln verschwindet, schlägt die friedliche Stimmung um und es wird richtig unheimlich. Eine Nachtwanderung durch den Wald ist hier also nur etwas für richtig mutige Explorer, doch selbst die Autofahrt durch den Forst ist nichts für schwache Nerven! Fährt man im Dunkeln auf der Staatsstraße, die durch den Ebersberger Forst führt, sollte man sich auf der Höhe der Hubertuskapelle besonders in Acht nehmen. Hier soll in den 1940er-Jahren bei einem Unfall eine junge Frau samt ihren beiden Kindern umgekommen sein, weil der Unfallverursacher Fahrerflucht beging. Seitdem geistert die Weiße Frau an der angeblichen Unfallstelle umher und verfolgt nur ein Ziel: Rache an rücksichtslosen Autofahrern. Die Geisterdame erscheint als nächtliche Anhalterin am Straßenrand. Hält man an und lässt sie einsteigen, wird sie nach kurzer Strecke einfach wieder vom Beifahrersitz verschwinden, als wäre sie nie dagewesen, und der Fahrer darf ungehindert weiterfahren. Fährt man jedoch unbeirrt weiter, ohne die arme Anhalterin einsteigen zu lassen, wird man nicht mehr sehr weit kommen: Die Weiße Frau wird plötzlich auf dem Rücksitz des Wagens auftauchen und wer da nicht schon vor lauter Schreck das Lenkrad herumgerissen hat, dem greift sie hinein und verursacht auf diese Weise schreckliche Unfälle, bei denen schon etliche Menschen zu Tode gekommen sein sollen.

      Die Weiße Frau ist nicht allein In der Tat kam es früher auf besagter Staatsstraße auf Höhe der Kapelle vermehrt zu schlimmen Verkehrsunfällen. Deshalb wurde in den 1980er-Jahren auch der Straßenverlauf verlegt und die Kurve somit entschärft. Seitdem geschehen an dieser Stelle auch nicht mehr Unfälle als andernorts. Trotzdem reißen die Berichterstattungen über die Weiße Frau vom Ebersberger Forst nicht ab. Vor allem im Internet wird das Phänomen in einschlägigen Foren und Blogs heftig diskutiert und durch Videoaufzeichnungen belegt. Ob diese Aufnahmen echt sind, vermag man – mit Blick auf die heutigen technischen Möglichkeiten – wohl kaum zu sagen. Was man allerdings mit Sicherheit behaupten kann, ist, dass die Weiße Frau nicht nur im Ebersberger Forst für Faszination sorgt: Zahlreiche »Schwestern« geistern durch ganz Deutschland. Bevorzugte Spukstätten sind alte Schlösser und Burgen wie die Starkenburg in Heppenheim, Burg Bentheim oder Schloss Neuenburg. All diesen Geistern in weißer Frauengestalt liegt die Geschichte einer bestimmten Weißen Frau zugrunde: Kunigunde von Orlamünde, die Mutter aller schaurigen Weißen Frauen!

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       … doch sobald die Dämmerung über dem Ebersberger Forst hereinbricht, wird es richtig schaurig.

      Eine Mutter opfert ihre Kinder Kunigunde von Orlamünde war Burgherrin der Plassenburg bei Kulmbach in Franken und Witwe des Grafen Otto von Orlamünde. Als sich Kunigunde neu verliebte, war es um sie geschehen und Albrecht der Schöne war ihr neuer Lebensmittelpunkt. Dieser war ihr auch nicht abgeneigt und wollte sie gern heiraten, jedoch stünden seiner Aussage nach vier Augen ihrer Liebe im Weg. Damit meinte er seine Eltern, denen die Verbindung mit Kunigunde ein Dorn im Auge war. Es kam allerdings zu einem Missverständnis mit furchtbaren Folgen: Kunigunde bezog die Worte Albrechts auf ihre beiden Kinder und beschloss kurzerhand, ihre Nachkommen zu töten, indem sie ihnen mit einer Nadel in den Kopf stach. Nach dieser grausamen Tat wandte sich ihr Geliebter endgültig von ihr ab und Kunigunde trat zur Buße ins Kloster ein, wo sie später starb. Fortan erschien auf der Plassenburg eine Weiße Frau und warnte vor Unglücks- und Todesfällen – ihr zu begegnen brachte demnach nie etwas Gutes mit sich. Kein Wunder also, dass Geschichten um Weiße Frauen auch heute noch eine so große Anziehungskraft auf die Menschen ausüben. Seit dem 16. Jahrhundert waren die Gruselgeschichten um sie immer wieder Thema und das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und über die Grenzen des Kontinents hinaus. So besuchte sogar ein japanisches Fernsehteam die Kapelle im Ebersberger Forst, um dem Mythos über die Phantom-Anhalterin auf den Grund zu gehen. Zu neuen Erkenntnissen kam es allerdings auch nicht.

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       In diesem Waldstück sollen Wanderer von Irrlichtern gejagt werden.

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       Das Heim der Weißen Frau: die Hubertuskapelle

      Von Irrlichtern verfolgt Die Angelegenheit bleibt also höchst mysteriös, denn obwohl es niemals auch nur einen einzigen stichhaltigen Hinweis darauf gab, dass es die Weiße Frau wirklich gibt, reißen die Gerüchte um angebliche Augenzeugenberichte »vom Cousin des Vaters der Nachbarin« einfach nicht ab. Verstärkt werden diese durch das Vorkommen unerklärlicher visueller Erscheinungen im Forst: Tanzende Lichter und Irrlichter verfolgen Spaziergänger des nachts durch den Wald. Alles in allem sehr rätselhaft, also bleibt uns nichts anderes übrig, als dem Ort des Geschehens selbst einen Besuch abzustatten – selbstverständlich bei Nacht!

       Das besondere Erlebnis

      Wer sich also traut, die 1859 erbaute Kapelle in der Nacht aufzusuchen, der sollte sich gleich richtig darauf einstimmen. Wie wäre es also, vor dem Ausflug einen Filmabend zu veranstalten und sich die Mini-Horrorserie »Ebersberg« auf YouTube anzuschauen?

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