Woche. Das größte Segelsportevent der Welt, im Juni
Heidelberger Schlossfestspiele. Theater, Oper und Konzerte von Juni bis August
UFA Filmnächte. Stummfilmszenen unterm Sternenhimmel, mit Live-Klaviermusik, im August mitten in Berlin
Oktoberfest. Ende September bis Anfang Oktober in München
Tief unterm Harz geht’s im Besucherbergwerk Rammelsberg an mächtigen Rädern vorbei.
Innovation und Achterbahn
Autostadt oder Zeppeline? Seifenblase oder freundlicher Algorithmus? Schnittige Segelschiffe, riesige Bergbaubagger oder Mini-Modellbahnwelt? Es gibt eigentlich nur zwei Empfehlungen für Besucher der »Deutschen Technikstraße«: erstens hinfahren, zweitens mitmachen. Im Uhrzeigersinn startet der Überblick im Westen.
»Tief im Westen, wo die Sonne versinkt«, sang Herbert Grönemeyer über Bochum. Genau dort zeigt das Deutsche Bergbau-Museum, wie die Arbeit der Kumpels unter Tage ihr Leben und die ganze Region prägte. Die Zeche Zollverein in Essen ist heute gar Kulturzentrum und ebenso Teil des UNESCO-Welterbes wie die Völklinger Hütte. Mit Helm und Lampe können Besucher mancherorts selbst Stollen erforschen, etwa in Witten in der Zeche Nachtigall, in der Bergbau-Erlebniswelt in Imsbach, im Besucherbergwerk Rischbachstollen in St. Ingbert oder im Saarländischen Bergbaumuseum in Bexbach. Für Kinder besonders spannend ist die »Zeche Knirps« in der Bochumer Zeche Hannover.
Um Elektrizität im Alltag geht es beim ersten Elektrizitätswerk Deutschlands in Engelskirchen und im Museum Strom und Leben in Recklinghausen. Transportgeschichte spiegelt sich im Deutschen Straßenmuseum Germersheim und dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen wider.
Der Norden in Bewegung
Wasser, Schiffe, mehr? Tatsächlich lockt marine Technik in den Norden der Republik, allen voran das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven. Varianten zeigen die Maritimen oder Schiffsmuseen in Hamburg, Lauenburg, Husum und Kiel – während in den Nordseewerken Emden und der Meyer Werft Papenburg tatsächlich noch gebaut wird.
In und um die Luft geht es vielmehr bei Airbus und bei Lufthansa in Hamburg, hier wird Technik konstruiert und gewartet. Historisches zeigen das Hubschraubermuseum Bückeburg, das Luftfahrtmuseum Laatzen – und nicht zuletzt Henrich Fockes erstaunlicher Windkanal in Bremen. Schiffe, Flieger, Bahnen und Autos kombiniert grandios das Miniatur-Wunderland Hamburg, die weltgrößte Modelleisenbahnanlage der Welt.
Naturwissenschaft allgemein? Interaktive Antworten liefern die Science Centers Universum in Bremen, Phänomenta in Flensburg und Phaeno in Wolfsburg, während das Elektromuseum in Rendsburg, das Historische Sägewerk in Kappeln und das Landwirtschaftsmuseum in Meldorf voll auf handfeste historische Technik setzen. Rund ums weiße Körnige geht es etwa im Deutschen Salzmuseum an der Lüneburger Saline und am Museum für Kali- und Salzbergbau in Ronnenberg, während es bei Nordwolle in Delmenhorst flauschiger wird. Und schließlich bieten das Besucherbergwerk Rammelsberg als UNESCO-Welterbe in Goslar und das Oberharzer Bergwerkmuseum in Clausthal-Zellerfeld Einblicke in den Bergbau im Harz.
Persönlicher Tipp
GRÖSSTES TECHNIKMUSEUM DER WELT
Das altehrwürdige Gebäude des Deutschen Museums steht mitten auf einer Isarinsel.
Gaaaanz langsam schwingt es, mehrere Stockwerke höher an der Decke befestigt, das Foucaultsche Pendel. Mit Umberto Eco ist es auch in die Literaturgeschichte eingezogen, eigentlich zeigt es aber ganz anschaulich, dass sich die Erde dreht. Unter der Spitze des riesigen Pendels hinweg. Kinder stehen meist mit offenem Mund davor – Erwachsene ebenso. Und dies ist nur eins der vielen Exponate im Deutschen Museum in München. Hier sind die real gewordenen Träume von Tüftlern und Forschern ausgestellt, vom mittelalterlichen Alchimistenlabor bis zum Teilchenbeschleuniger. Künstliche Blitze kann man erleben, ein enges kaiserliches U-Boot durchklettern oder tief in den künstlichen Bergbaustollen unter dem Museum eintauchen. Aber auch DNA-Technik, Raumfahrt oder Neue Energien kommen nicht zu kurz, Sonderausstellungen liefern zusätzliche Aspekte – sodass ein Tag den meisten Besuchern hier zu kurz ist. Selbst den Kleinen: Die vergnügen sich bei Spiel und Experiment im »Kinderreich«.
Der Osten brummte
Wassertransporte dokumentiert das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum, ebenso das Schiffshebewerk Niederfinow und das Wasserstraßenkreuz Magdeburg, das größte Europas. Das Historisch-Technische Informationszentrum Peenemünde informiert derweil über Raketentechnik. Auch Schienentechnik bietet der Osten, vom Eisenbahn- und Technikmuseum in Schwerin bis zum Berliner S-Bahn-Museum in Potsdam. Luftfahrt hingegen zeigen das Technikmuseum Hugo Junkers Dessau-Roßlau und das Otto-Lilienthal-Museum Anklam. In Zwickau locken das August Horch Museum und auf Schloss Augustusburg das Motorrad-Museum.
Während das Feuerwehr- und Technikmuseum Eisenhüttenstadt sich auf historische Löschtechnik konzentriert, lässt das Ferropolis in Gräfenhainichen gigantische Schaufelrad- und Eimerkettenbagger bestaunen. Und auch im Museum Eisenhüttenwerk in Peitz gibt es Schwerindustrie zum Berühren.
Tagebau war nicht selten in Sachsen und Thüringen, wie auch die Brikettfabrik Louise in Domsdorf und das Museum Saigerhütte in Olbernhau zeigen. In Großräschen jedoch wurden Tagebaugruben wieder geflutet und beherbergen jetzt schwimmende Häuser, Jachthäfen und eine neue alte Burganlage der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land.
Persönlicher Tipp
KLIMAHAUS BREMERHAVEN
Das Bremerhavener Klimahaus, abends schön erleuchtet, gehört zum erneuerten Hafen.
Wüste, Eismeer, Trockensteppe: Immer am 8. Längengrad entlang führt das Haus spielerisch und eindrucksvoll einmal rund um die Welt. Mitten hindurch durch die verschiedensten Klimazonen. Auf fast 19 000 m2 sind viele detaillierte Szenerien möglich, die Besucher queren fast lebensechte Naturlandschaften – in der »Antarktis« ist es wirklich unter 0 °C, in »Afrika« tropisch heiß. Natürlich stehen dabei auch Probleme im Fokus: aufgehängt an vergangenen Klimaveränderungen der Erdgeschichte, die Tiere und später auch Menschen auf dem Erdball umherziehen ließen. Vulkane können ausbrechen, Gewitterstürme loslegen bei den Besucherexperimenten im Klimahaus. Moderne Erkenntnisse der Klimaforschung unterfüttern die Erlebnisse anschaulich, zusammen mit Ideen zum Umgang mit Energie und Klimawandel. Wer tiefer in die Materie eindringen will, findet hier Material für Tage. Doch auch das schnelle Herumspielen im Bereich Chancen könnte den CO2-Ausstoß senken helfen.
In Volkswagens Gläserner Manufaktur Dresden ist fast jeder Produktionsschritt mitzuerleben.
Berühmt ist der Osten Deutschlands aber wohl für seine Feinindustrie – von der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen