noch aktiv gezeigt werden. Da darf natürlich auch das Optik Industrie Museum Rathenow nicht fehlen, aus deren Werken das erste Weitwinkelobjektiv der Welt stammt. Auch das Optische Museum Jena, das mit Mikroskopen, Ferngläsern und -rohren sowie Kameraobjektiven Ernst Abbés Erbe weiterführt. In Königs Wusterhausen zeigt das Sender- und Funktechnikmuseum die Wiege des Rundfunks in Deutschland.
Tüftler im Süden
Die Arbeit von Glasmachern ist auch in der Glashütte Eisch in Frauenau erlebbar, während die Fraunhofer-Glashütte in Benediktbeuern und der Optikparcours in der Leica-Stadt Wetzlar auf optische Instrumente setzen. Das Deutsche Uhrenmuseum steht in Furtwangen und das Uhren-industriemuseum in Villingen-Schwenningen. Und das Elztalmuseum Waldkirch bietet 200 Jahre Orgelbau- und Orgelspieltradition.
Einzelne Tüftler waren so herausragend, dass sie ihr eigenes Museum bekamen, allen voran das Konrad-Zuse-Haus in Hünfeld, dem Konstrukteur des 1938 ersten Computers Z1 gewidmet. Das Liebig-Museum in Gießen ehrt den Vater der modernen Chemie in seinem Originallabor, das Carl-Bosch-Museum in Heidelberg den Chemie-Nobelpreisträger und das Philipp-Reis-Haus in Friedrichsdorf den Telefonie-Erfinder.
Verschiedene Bergbaumuseen oder Stollen hat auch der Süden zu bieten, etwa in Solms-Oberbiel, Heringen, Aalen-Wasseralfingen, Schriesheim und Berchtesgaden. Und selbstverständlich geben auch hier die Autobauer Einblicke in Werk und Geschichte: im Mercedes-Benz-Museum Stuttgart, im Porsche-Museum Stuttgart-Zuffenhausen und in der BMW Welt München – ergänzt vom Auto- und Technik-Museum in Sinsheim.
Persönlicher Tipp
GROSSE PÖTTE FÜR DIE WELT
Das Trockendock der Papenburger Meyer Werft – Geburtsort vieler Kreuzfahrtschiffe
Mitten im platten Emsland weiden Kühe auf saftig grünen Wiesen, Vögel zwitschern, idyllisches Landleben – während sich hinter ihnen plötzlich langsam ein riesiges weißes Kreuzfahrtschiff durch die Landschaft schiebt. Keine Fata Morgana, sondern eine Erfolgsgeschichte »Made in Germany«: Die Schiffe der Meyer-Werft im niedersächsischen Papenburg sind so begehrt in der Welt, dass sie mit denen großer Schiffsbaukonzerne in Asien mithalten können. Immer größer werden sie dabei: Mehr als 300 Meter Länge und 120 000 Bruttoregistertonnen sind keine Seltenheit. Bei einer Werftführung hinter die Kulissen lässt sich anschaulich erleben, wie solch eine »schwimmende Stadt« entsteht und Formen annimmt. Und auf den Deichen entlang der Ems ist alle paar Monate Spektakel angesagt, Volksfeststimmung mit Schaulustigen und Currywurst: Dann verlässt wieder ein großer Pott das Werk – da das aber 36 Kilometer im Inland liegt, ist Millimeterarbeit gefragt. Über die Ems ans Meer, mitten durch grüne Wiesen.
Wer sich nun in die Luft erheben möchte, sollte an den Bodensee fahren, zu Werft und Museum der Zeppeline. In der Flugwerft Schleißheim in Oberschleißheim dreht sich alles um Flieger: von Lilienthals Segler bis zu Überschalljets. Wenigstens etwas über die Erde geht es mit den Heidelberger Bergbahnen, ebenfalls im Rahmen der Technikstraße. Und noch rasanter, vielleicht zum Abschluss, sind im Europa-Park Rust hautnah zu erleben: die technischen Leistungen der Achterbahnkonstrukteure.
Deutsche Technik »erfahren«
Infos und Adressen
REISEROUTE
beliebige Route
BESTE REISEZEIT
ganzjährig
SEHENSWERT
Freudenthaler Sensenhammer, Leverkusen. Industriemuseum rund um Sensenfabrik aus dem 19. Jh., mit Wasserkraft und Schmiede-Show.
Schwebebahn Wuppertal. Fast 14 km über der Wupper hängend, seit 1901 ein Erlebnis – nicht nur für Elefanten.
Schiffshebewerk Henrichenburg. Frachter bis 750 Tonnen hievte das Bauwerk seit 1899 problemlos empor, am Dortmund-Ems-Kanal.
Heinz Nixdorf Forum, Paderborn. Fünf Jahrtausende Informations- und Kommunikationstechnik im weltgrößten Computermuseum.
Radioteleskop Effelsberg, Bad Münstereifel-Effelsberg. Den Klängen des Alls lauschen, mit einem der größten vollbeweglichen Radioteleskope überhaupt.
Talentarium, Bielefeld. Das Berufserlebnishaus lässt »normale« und unbekannte Jobs fühlen, testen, begreifen.
Dynamikum, Pirmasens. Selber experimentieren an 160 Stationen rund um Bewegung in Natur und Technik.
Luftfahrtmuseum Laatzen. Zu Ehren des hannoverschen Flugpioniers Karl Jatho sind hier 36 Flieger und fast 700 Modelle zu sehen.
Autostadt Wolfsburg. Autos, nichts als Autos … Künstlerisch und spielerisch lässt sich hier ihre Bedeutung erleben.
Wind- und Wassermühlen-Museum Gifhorn. Mit 15 originalen Mühlen aus zwölf Ländern, rund um die Müllerei.
Deutsches Technikmuseum, Berlin. Raumfahrt oder Textilindustrie, Druck-, Bier und Filmtechnik oder Schifffahrt – anschaulich.
Museumsdorf Baruther Glashütte. Ein Glasmacher-ort, originalgetreu erhalten, zeigt Technikgeschichte – und den Erfinder der Thermoskanne.
Feengrotten Saalfeld. Einst thüringisches Bergwerk, heute voller Tropfsteine und farbiger Sedimente.
Technologiezentrum Garage, Leipzig. Verdeutlicht Kindern die Zusammenhänge zwischen Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft.
Mathematikum Gießen. Knobeln, Algorithmen zum Anfassen und spielerische Mathematik zuhauf.
Viseum Wetzlar. Ein Laserstrahl führt Raum für Raum durch die Welt des Lichts.
Siemens-Forum München. Innovationen im Hause Siemens verbreitet das Forum schon seit 1816.
ESSEN UND TRINKEN
Aqua, Wolfsburg. Gourmettempel mit Ausblick, raffinierte Küche direkt an der Autostadt, www.restaurant-aqua.com
Blick über die Elbe, von Hamburg-Blankenese auf das Airbus-Werk am anderen Ufer
Haveli, Berlin. Vielfältige indische Küche in herzlichem Ambiente, im Sommer mit Biergarten, www.haveliberlin.de
Schmidt’s, Dresden. Slow Food und Fusion-Ideen auf hohem Niveau in frisch-mediterranem Lokal, auch mit Kochkursen, www.koenig-albert.de
Das Dog, Dortmund. Hotdogs für Genussesser im Stehlokal – bis zu zwölf Varianten der heißen Würstchen, auch vegetarisch.
Kreuzblume, Freiburg. Frische Kreativküche, spannende Kombinationen für den Gaumen, www.hotel-kreuzblume.de
red – die grüne küche, Heidelberg. Vegetarisch und vegan auf hohem Niveau, natürlich mit regionalen Biozutaten. Gaumenfreuden mit Stil,