Essen richtig verdaut oder steckt es im Kanal fest und verstopft ihn aufgrund von schwerem Essen oder schlechter Verdauung?
Auf der zweiten Ebene kann man die Schwingung von Rakta (Blutgewebe) spüren. Welche Arten von Toxinen befinden sich dort? Wie ist der Fluss? Ist das Blut warm oder kühl?
Auf der dritten Ebene fühlt man alle Unausgeglichenheiten im Mamsa (Muskelgewebe). Sind Toxine vorhanden, die zu Fibromyalgie führen könnten? Hat der Patient ein Statinmedikament genommen, das ins Muskelgewebe übergegangen ist und dessen normale Funktion schwächt und beeinträchtigt?
Auf der vierten Pulsebene kann man die Qualität des Meda (Fettgewebes) feststellen. Isst der Patient qualitativ minderwertiges Pflanzenöl, wie genmanipuliertes Rapsöl, und setzen sich freie Radikale im Fettgewebe fest? Befolgt der Patient eine fettarme Diät und erhält dieses Gewebe dadurch nicht die richtige Nahrung?
Auf der fünften Ebene kann man die Gesundheit und Stärke vom Asthi (Knochengewebe) erkennen. Hat der Patient gesunde Fette vermieden und dadurch dieses Gewebe erschöpft und möglicherweise Osteopenie oder Osteoporose hervorgerufen?
Auf der sechsten Ebene kann man die Integrität des Majja (Knochenmarks) spüren. Hat der Patient Toxine von Luftverschmutzung, Pestiziden, Schwermetallen oder Pharmazeutika abgelagert, die jetzt in seinem Knochenmark sitzen und die Immunfunktion stören? Diese Situation kann eine autoimmune Tendenz oder Krebs zur Folge haben.
Die siebte Ebene offenbart die Stärke von Shukra (den reproduktiven Flüssigkeiten). Sind diese Gewebe schwach und mangelernährt, weil eines der vor ihnen gebildeten Gewebe auch schwach war?
Stärke, Rhythmus und Volumen im Puls erkennen
Im mittleren Bereich der Pulsdiagnose, irgendwo zwischen dem ersten und siebten Gewebe, kann man die Gesamtstärke (Bala), den Rhythmus (Laya) und das Volumen (Poornata) des Pulses bestimmen.
Bala: Stärke
Bala ist nicht nur die physische Stärke, es bezieht sich auch auf die geistigen, emotionalen, körperlichen und sinnlichen Stärken des Einzelnen. Es gibt drei Ebenen von Bala: optimal (Balvati), mittel (Nirbala) und schwach (Durbala).
Laya: Rhythmus
Laya, der Rhythmus des Pulses, wird unterteilt in:
1. Ausgeglichen und glücklich (Sama)
2. Normal (Sarala)
3. Fröhlichkeit ausdrückend oder „glücklich hüpfend“ (Prasanna)
4. Etwas aus dem Takt geraten (Niyamita)
5. Etwas aus dem Takt, einige Impulse lang aus dem Gleichgewicht, was auf den Beginn eines ungesunden Zustandes hinweist (Vishama)
6. Kommt und geht in verschiedene Richtungen (Vishama Gamini)
7. Setzt einige Schläge völlig aus, was bestätigt, dass Körper und Geist nicht miteinander verbunden sind (Trutika)
8. Bewegt sich zuerst in die eine und dann in die andere Richtung, zeigt keinerlei Verbindung zwischen Geist und Körper (Gati Kautilya); dies ist ein ungesunder Rhythmus und ein sehr unheilvolles Zeichen
Es kommt bei einer schwachen Schilddrüse häufig vor, dass der normale Pulsrhythmus beeinträchtigt ist und daher ist es sehr erfreulich festzustellen, wenn sich der Rhythmus nach Stärkung der Schilddrüse wieder normalisiert.
Poornata: Volumen
Das Volumen des Pulses, Poornata, wird in sechs Stadien unterteilt:
1. Mehr als voll oder überströmend (Sthula)
2. Perfektes Volumen (Poorna)
3. Nicht gering, weniger als optimal (Apoorna)
4. Deutlich geringer als das normale Volumen (Rikta)
5. Ein zarter, dünner und schwacher Puls (Sukshma); das ist ein unheilvolles Zeichen
6. Ein dünner, zarter, extrem schwacher Puls (Krishna), der zu spüren ist, wenn ein Patient viel Prana oder Blut verliert oder bald sterben wird; es zeigt eine chronische Krankheit ohne Bala an und ist ein besorgniserregendes Zeichen
Das Volumen des Pulses kann unter anderem durch Flüssigkeitsmangel und schlechte Ernährung vermindert werden.
Vata, Pitta und Kapha im Puls erkennen
Die mittlere Ebene des Pulses verrät auch die Stärke und Integrität der Doshas Vata, Pitta und Kapha. Besteht zu viel Vata, sodass der Patient nervös, schwach oder benommen ist? Ist Pitta verschlimmert und ruft Ärger, Heißhunger oder Säurereflux hervor? Ist Kapha unausgewogen und erzeugt Trägheit, Lethargie und Depression?
Die Pulsdiagnose erlaubt es uns, noch tiefer zu gehen und die Subdoshas zu ergründen. Dies sind die fünf besonderen Bereiche, in denen jedes primäre Dosha seinen einmaligen Einfluss geltend macht.
DIE SUBDOSHAS
Die Vata-Subdoshas
Prana Vata
Prana Vata befindet sich im Kopfbereich. Es lenkt nicht nur die Bewegung der Gedanken durch den Verstand, sondern das Fließen der Intelligenz durch den ganzen Körper. Es steuert auch die anderen vier Vata-Subdoshas und daher wird jede Behandlung von Prana Vata automatisch die anderen Vata-Subdoshas ausgleichen. Falls Prana Vata aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann es Angst und Schlaflosigkeit hervorrufen, da Ihr Geist unaufhörlich in Bewegung ist.
Udana Vata
Udana Vata befindet sich in der Brust und nach oben zur Kehle hin. Es fließt aufwärts und lenkt alle Karmendriyas oder physisch aktiven Organe, die einen direkten Kontakt zur Außenwelt ermöglichen; dazu gehören Ausscheidung (Anus), Fortpflanzung (Reproduktionsorgane), Fortbewegung (Beine), das Greifen (Hände), das Atmen (Lungen) und die Sprache (Mund).
Unausgeglichenes Udana Vata kann sich in fehlendem Mut zeigen (aus Mangel an Koordination zwischen Geist, Körper und Sinnen). Es kann auch Ihre Gesichtsfarbe beeinflussen und eine zyanotisch-bläuliche Verfärbung hervorrufen, da zu wenig Prana in den Lungen zu flacher oder schwerer Atmung und ungenügender Sauerstoffzufuhr im Blut führen kann.
Es ist auch verantwortlich für Sprache, Ausdruck und Begeisterung. Wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies zu Sprachproblemen, Husten, rauem Hals und Halsentzündungen führen.
Es ist recht häufig dieses Subdosha, das aus dem Gleichgewicht kommt, wenn es ein Problem mit der Schilddrüse gibt, denn die Schilddrüse befindet sich in dem Bereich, das von Udana Vata (dem Hals) gesteuert wird.
Samana Vata
Samana Vata ist im Magen angesiedelt und regelt die Bewegung der Nahrung im Uhrzeigersinn, während sie im Magen verarbeitet wird. Samana bedeutet „ausgleichen“ und dieses Subdosha sorgt für Gleichgewicht bei den anderen Vata-Subdoshas: Prana, Udana, Vyana und Apana. Es hält auch die Peristaltik von Dünn- und Dickdarm in Balance, hilft den Abläufen von Verdauung, Aufnahme und Resorption. Falls es aus dem Gleichgewicht gerät, kann es Gas im Magen und einen Aufwärtsdruck zur Folge haben, was zu Aufstoßen und Schluckauf führen kann.
Vyana Vata
Vyana Vata liegt im Herz und regelt den Blutkreislauf. Es steuert die Reflexbewegungen des autonomen Nervensystems – z. B. zu blinzeln, wenn man erschrocken ist. Eine Disbalance hier kann Probleme hervorrufen, die mit einem schlechten Kreislauf und hohem Blutdruck einhergehen.
Apana