einen Regenbogen
Barmherzig Gottes Hand.
Auf dieser schönen Brücke,
Wenn alles wüst und bleich,
Gehn über Not und Glücke
Wir in das Himmelreich.
Trennung ist wohl Tod
Trennung ist wohl Tod zu nennen,
Denn wer weiß, wohin wir gehn,
Tod ist nur ein kurzes Trennen
Auf ein baldig Wiedersehn.
Von allen guten Schwingen
Von allen guten Schwingen
Zu brechen durch die Zeit,
Die mächtigste im Ringen,
Das ist ein rechtes Leid.
ÜBERMUT
Ein’ Gems auf dem Stein,
Ein Vogel im Flug,
Ein Mädel, das klug,
Kein Bursch holt die ein.
Viele Boten geh’n
Viele Boten geh’n und gingen
Zwischen Erd’ und Himmelslust,
Solchen Gruß kann keiner bringen,
Als ein Lied aus frischer Brust.
DICHTERLOS
Für Alle muß vor Freuden
Mein treues Herze glüh’n,
Für Alle muß ich leiden,
Für Alle muß ich blüh’n,
Und wenn die Blüten Früchte haben,
Da haben sie mich längst begraben.
SPRUCH
Bau nur auf Weltgunst recht
Und paß’ auf jeden Wink und Gruß,
Wirst dabei nimmer fröhlich werden!
Es hat’s kein Hund so schlecht,
Der hinter seinem Herren muß,
Nicht frei spazieren kann auf Erden.
Wo ruhig sich
Wo ruhig sich und wilder
Unstete Wellen teilen,
Des Lebens schöne Bilder
Und Kläng’ verworren eilen,
Wo ist der sichre Halt? –
So ferne, was wir sollen,
So dunkel, was wir wollen,
Faßt alle die Gewalt.
TUSCH
Fängt die Sonne an zu stechen,
Tapfer schießen Gras und Kräuter
Und die Bäume schlagen aus:
Muß des Feinds Gewalt zerbrechen,
Nimmt der Winter schnell Reißaus,
Erd’ und Himmel glänzen heiter;
Und wir Musikanten fahren,
Lustig auf dem Fluß hinunter,
Trommeln, pfeifen, blasen, geigen
Und die Hörner klingen munter.
AUSSICHT
Komm zum Garten denn, Du Holde!
In den warmen, schönen Tagen
Sollst Du Blumenkränze tragen,
Und vom kühl krystall’nen Golde
Mit den frischen, roten Lippen,
Eh’ ich trinke, lächelnd nippen.
Ohne Maß dann, ohne Richter,
Küssend, trinkend singt der Dichter
Lieder, die von selbst entschweben:
Wunderschön ist doch das Leben!
Brech der lustige Sonnenschein
Brech der lustige Sonnenschein
Mit der Tür Euch in’s Haus hinein,
Daß alle Stuben so frühlingshelle!
Ein Engel auf des Hauses Schwelle
Mit seinem Glanze säume
Hof, Garten, Feld und Bäume,
Und geht die Sonne Abends aus,
Führ’ er die Müden mild nach Haus.
Andre haben andre Schwingen
Andre haben andre Schwingen,
Aber wir, mein fröhlich Herz,
Wollen grad’ hinauf uns singen,
Aus dem Frühling himmelwärts!
WERKTAG
Wir wandern nun schon viel hundert Jahr,
Und kommen doch nicht zur Stelle –
Der Strom wohl rauscht an die tausend gar,
Und kommt doch nicht zur Quelle.
SONNTAG
Weit in das Land die Ström’ ihr Silber führen,
Fern blau Gebirge duftig hingezogen,
Die Sonne scheint, die Bäume sanft sich rühren,
Und Glockenklang kommt auf den linden Wogen:
Hoch in den Lüften Lerchen jubilieren,
Und, so weit klar sich wölbt des Himmels Bogen,
Von Arbeit ruht der Mensch rings in die Runde,
Atmet zum Herren auf aus Herzensgrunde.
Was ich wollte
Was ich wollte, liegt zerschlagen,
Herr, ich lasse ja das Klagen,
Und das Herz ist still.
Nun aber gib auch Kraft, zu tragen,
Was ich nicht will!
DURCH!
Ein Adler saß am Felsenbogen,
Den lockt’ der Sturm weit über’s Meer,
Da hatt’ er droben sich verflogen,
Er fand sein Felsennest nicht mehr,
Tief unten sah er kaum noch liegen
Verdämmernd Wald und Land und Meer,
Mußt’ höher, immer höher fliegen,
Ob