Eugen E. Hüsler

Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Dolomiten


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(manchmal übervorsichtige) Eltern annehmen.

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       Abend auf der Seiser Alm, Blick zum Schlern

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       Dolomitenidylle: Pragser Wildsee und Seekofel

      Schwierigkeitsgrade der Touren

      image Leicht: Technisch und konditionell einfache Wanderungen auf guten, gebahnten Wegen mit kürzeren Aufstiegen. Keine ausgesetzten Passagen.

      image Mittel: Technisch und/oder konditionell mittelschwierige Touren, die einen sicheren Tritt verlangen. Auch mit Wegstrecken, die Schwindelfreiheit verlangen.

      image Schwer: Technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge, der zu bewältigenden Höhenunterschiede oder der Wegbeschaffenheit (schmal, pfadlos, exponiert) absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition voraussetzen. Mit Wegabschnitten in Schrofen, in abschüssigem Geröll, auch mit gesicherten Abschnitten.

      Auf geht’s

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       Grandios: das Palaplateau mit der Pala-Nordkette. In der Bildmitte die Rosettahütte

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      Der Adolf-Munkel-Weg

       Die Nordabstürze der Geislerspitzen gehören zu den beliebtesten Dolomitenmotiven, vorzugsweise mit dem Kirchlein St. Magdalena im Vordergrund. Ganz nahe kommt man dem alpinen Schaustück des Villnößtals auf dem Adolf-MunkelWeg: promenieren auf hohem Niveau.

       Wegbeschaffenheit

      Auf zwei Dritteln der Strecke gute Bergwege, der Rest verläuft auf Sandstraßen.

       Ausgangspunkt

      Parkplatz Ranui (1370 m) im inneren Villnößtal

       Anfahrt

      Von der Brenner-Autobahn (Ausfahrt Klausen/Grödner Tal) führt eine gute Straße ins Villnößtal, via St. Peter bis zur Zanser Alm. SAD-Bus bis St. Magdalena, im Sommer Wanderbus im Tal

       Einkehr

      Brogleshütte, Gschnagenhardtalm, Geislerhütte, Glatschalm, Zanser Alm; alle im Sommer bewirtschaftet

       Info

      Tourismusverein Villnöß, Peterweg 10, I-39040 Villnöß, Tel. +39 0472 840 180, www.villnoess.com

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       Blickfang auf jedem Weg im Villnöß: die Geislerspitzen

      Der Wegverlauf

      Vom Parkplatz Ranui image führt eine Forstpiste in das bewaldete, nach Süden ansteigende Tälchen des Broglesbachs. Aussicht gibt’s zunächst wenig, nur ab und zu zeigt sich zwischen den Baumwipfeln der graue Fels der Geislerspitzen. Nach drei Kilometern und insgesamt vier Serpentinen endet die Straße (1716 m) und die Route gabelt sich.

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       Die beiden höchsten Geislerspitzen: die Furchetta (links) und der Sas Rigais

      Der steilere Direktzustieg zum Munkel-Weg bleibt links. Der rechte Pfad, angenehmer zu gehen, mündet eine halbe Gehstunde höher ebenfalls in die Aussichtspromenade. Man folgt ihr, noch kurz ansteigend, westwärts zur Broglesalm image (2:00 Std.), die mit einer Brotzeit und einem Prachtblick auf die Geislerspitzen lockt. Von der Hütte steigt man zunächst wieder ab zu der Verzweigung und folgt dann weiter dem Adolf-Munkel-Weg. Er hält zunächst in etwa die Höhe, geht dabei ein paar Mulden aus. Benannt ist er übrigens nach dem 1904 verstorbenen Gründer und Vorstand der Sektion Dresden des Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV).

      Hinter der Weißbrunnquelle folgt eine längere Steigung zur Pardellscharte image (3:15 Std.). Genussspechte biegen hier links ab und steuern die Gschnagenhardtalm (1996 m) oder die Geislerhütte an: noch zwei Einkehrversuchungen am Höhenweg, beide mit herrlicher Aussicht auf die Nordabstürze der Geisler. Der Sas Rigais (3025 m), ihr höchster Zacken, ist ein beliebter Klettersteigberg. Damit er nicht nur von der Grödner Seite bestiegen wird, haben ihm die Villnösser Bergführer einen nordseitigen Zustieg verpasst, markiert und gesichert. Die mit viel Geröll garnierte Zickzackspur hinauf in die Mittagscharte (2597 m) – vom Munkelweg aus gut zu sehen – ist allerdings garantiert nicht nach jedermanns Geschmack …

      Richtig geklettert wird an den schlanken Fermeda- und Geislertürmen – hier gibt es viele Routen in fast allen Schwierigkeitsgraden. Die Große Fermeda (2873 m) hat einen berühmten Erstbesteiger: Edward Theodore Compton (1849–1921), einen der bekanntesten Alpenmaler. Seine Gebirgsdarstellungen schmücken viele Publikationen des Deutschen und DuOeAV. Compton, im englischen Stoke Newington geboren, kam als Jugendlicher nach Bayern, das seine zweite Heimat wurde. Er nahm auch die deutsche Staatsbürgerschaft an.

      Der Munkelweg hält die einmal eingeschlagene Richtung bei, das leichte Auf und Ab ebenfalls. Lichter Zirbenwald säumt den Pfad, unterbrochen von grünen Lichtungen. Die Felsenmauer zur Rechten ist nun noch höher, die Geröllreißen sind hier noch mächtiger. Das wiederum lässt auf wenig festen Fels schließen. Die Nordwand der Furchetta, 1925 von Emil Solleder und Fritz Wießner erstmals durchstiegen, galt kurzzeitig als schwierigste Dolomitenkletterei, aber auch als extrem gefährlich, wegen des brüchigen Gesteins im obersten Teil der Route. Heute wird hier kaum mehr geklettert, die einheimische Jugend vergnügt sich lieber an dem Klettergarten gleich oberhalb des Adolf-Munkel-Weges. Links, etwas tiefer, liegt die Glatschalm (1902 m), ebenfalls eine beliebte Anlaufstelle für durstige Wanderer mit direkter Abstiegsmöglichkeit zur Zanser Alm. Von der Hüttenterrasse hat man die gesamten Geislerspitzen im Blick, mit dem massigen Sas Rigais in der Mitte, links flankiert von der Furchetta und den schönen Kletterzacken nach Westen hin. Ein Dolomiten-Kalenderbild!

      Der Höhenweg senkt sich sanft zum Tälchen des Tschantschenonbachs image (4:30 Std.). Wer Lust hat, kann hier noch die Schleife über die bewirtschaftete Gampenalm (2062 m) anhängen, etwa 1 Std. zusätzlich, allerdings weitgehend auf Sandstraßen. Der direkte Abstieg zur Zanser Alm (1685 m) verläuft wahlweise links oder rechts