Erwachsenen und Kinder haben einen Vitamin D-Mangel. Das liegt größtenteils daran, dass wir nicht genug Zeit draußen an der Sonne verbringen, was aber die beste Methode ist, damit der Körper Vitamin D synthetisieren kann. Sie sollten einmal Ihren Vitamin-D-Spiegel kontrollieren lassen. Ich empfehle Schwangeren, sich 20 Minuten am Tag dem Sonnenlicht auszusetzen und 5.000 I. E. Vitamin D zu nehmen. So viel enthält Ihr Schwangerschaftsvitaminpräparat nicht, darum müssen Sie noch ein wenig mehr nehmen.
Fischöl. DHA ist eine Omega-3-Fettsäure, die von Babys zur Hirnentwicklung benötigt wird. Üblicherweise empfehle ich Schwangeren am Tag mindestens 1.000 Milligramm reines Fischöl, das reich an DHA ist. Normalerweise können Sie das benötigte DHA zu sich nehmen, indem Sie Fisch essen (am besten kleine Fische, weil sie in der Nahrungskette weit unten stehen), aber in diesem Fall ist das Nahrungsergänzungsmittel besser als das echte Essen. Leider enthält der in den USA verkaufte Fisch häufig viel Quecksilber und andere Giftstoffe.
Vitamin K. Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das für die Blutgerinnung, zum Aufbau starker Knochen und zur Vorbeugung von Herzerkrankungen und Krebs gebraucht wird. Forschungen haben gezeigt, dass der Vitamin-D-Spiegel auch den Vitamin-K-Spiegel beeinflusst96 und, wenn man zu wenig Vitamin D hat, das Vitamin K seine Aufgaben nicht richtig erledigen kann. Zu den Nahrungsmitteln, die viel Vitamin K enthalten, gehören frisches Basilikum, grünes Blattgemüse, Frühlingszwiebeln, Rosenkohl und Spargel. Es wird darüber diskutiert, ob die Vitamin-K-Aufnahme der Mutter in der Schwangerschaft einen Einfluss auf den Vitamin-K-Spiegel des Babys bei der Geburt hat. Allerdings empfehlen viele Hebammen und ganzheitlich agierende Gesundheitsdienstleister eine Vitamin-K-reiche Ernährung, insbesondere im letzten Trimester.
Impfungen während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft meiner Frau und auch noch in den Jahren nach der Geburt der Kinder hielt ich mich an jede Richtlinie, die das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) und das American Academy of Pediatrics (AAP) herausbrachten. Ich vertraute darauf, dass diese Richtlinien auf den besten verfügbaren Informationen basierten. Wer war ich, wenngleich außerordentlicher Professor an einer medizinischen Fakultät und praktizierender Arzt, die Empfehlungen von CDC, ACOG und AAP infrage zu stellen? Ich wusste, dass die besten und hellsten Köpfe dieser hochangesehenen Institutionen sich ganz genau die Fachliteratur durchlasen, um absolut sichere, evidenzbasierte Empfehlungen auszusprechen.
Meine Frau Maiya dachte genauso.
Wir lagen beide falsch.
Diese Annahme ist insbesondere in der Schwangerschaft problematisch, wenn der sich entwickelnde Fötus so verletzlich ist. Wir wissen jetzt, dass Dinge, die wir als harmlos angesehen haben – wie beispielsweise Rauchen, Thalidomid, Röntgenstrahlen und synthetische Hormone wie Diethylstilbestrol (DES) – in Wahrheit schädlich sind. Vielleicht haben sie während der Schwangerschaft noch keine offensichtlichen Folgen, zeigen aber ihre für die Gesundheit verheerende Wirkung erst Wochen, Monate oder sogar Jahre später. Früheren Ärztegenerationen wurde eingetrichtert, in der Schwangerschaft nicht zu impfen und bei Frauen im gebärfähigen Alter und bei einer möglichen Schwangerschaft vor dem Impfen immer einen Schwangerschaftstest zu machen.
Noch 2008 warnte das Impfkommittee der CDC, das sogenannte Advisory Committee on Immunization Practices, vor der Tdap-Impfung (Tetanus, Diphtherie, azelluläre Pertussis) in der Schwangerschaft. Als Begründung wurden mangelnde Studien genannt sowie Bedenken, dass durch die Impfung der schwangeren Mutter97 diese Impfserie beim Neugeborenen weniger wirksam sein könnte. (Die DTaP wird für Neugeborene und Kinder unter sieben Jahren verwendet. Tdap ist eine Booster-Impfung, die Kinder über sieben Jahre, Teenager und Erwachsene erhalten.) Schwangeren wurde gesagt, sie sollten bis nach der Geburt des Babys warten, bis sie selbst mit der Tdap geimpft wurden. Doch seit 2013 unterziehen die CDC ungeborene US-amerikanische Kinder einem umfangreichen Experiment, ohne zu wissen, ob es langfristig sicher ist, und mit nur einer Handvoll mangelhaft konzipierter, anekdotenhafter Studien, die ihre Empfehlungen untermauern98.
Jetzt empfehlen die CDC, dass jede Schwangere in den USA – das sind rund vier Millionen Frauen – die Tdap-Impfung99 erhalten soll. Was sie den Schwangeren nicht verraten, ist, dass die zwei Marken des Tdap-Impfstoffes für Erwachsene, Adacel und Boostrix, 330 bzw. 250 Mikrogramm Aluminium enthalten100. Leider tun die CDC nur sehr wenig, um Daten über die langfristigen Folgen und die Auswirkungen auf die Entwicklung der ungeborenen Föten zu sammeln, die dem Tdap-Impfstoff ausgesetzt waren, oder um die Auswirkungen der Tdap während der Schwangerschaft auf die Wirksamkeit der Tdap-Impfung bei Neugeborenen zu untersuchen. Wenn es in Zukunft mit der Gesundheit unserer Kinder immer weiter bergab geht und die Autismuszahlen steigen, wird zu diesem gesamten Thema tosendes Schweigen herrschen. Ich kann die Leugnungen schon hören: „Es gibt keine bewiesene Verbindung zwischen Tdap in der Schwangerschaft und Autismus oder Entwicklungsverzögerungen.“ Natürlich! Schließlich führen weder Impfhersteller noch die CDC Studien durch, um diesen Zusammenhang zu testen. Kein Impfunternehmen bekommt die Zustimmung der Ethikkommissionen, Versuche mit Schwangeren zu machen.
Weil so viel auf dem Spiel steht, plädiere ich dafür, sich in allen Punkten in der Schwangerschaft an das zuvor genannte Konzept der Risikobeurteilung zu halten und lieber Vorsicht walten zu lassen. Es reicht nicht, wenn Geburtshelfer sagen: „Wir haben keine Beweise, dass X, Y oder Z in der Schwangerschaft schädlich ist.“ Kein Beweis für Schäden ist nicht das gleiche wie Beweise, dass etwas sicher ist.
„Danke, aber nein danke, Herr Doktor. Die Grippeimpfung lasse ich lieber aus.“
Obwohl die Grippeimpfung Schwangeren seit den 1970ern immer mal wieder empfohlen wird, haben die meisten Ärzte sie in den 1970ern und frühen 1980ern nicht gefördert, sondern stattdessen lieber andere, effektivere Methoden gesucht, um das Immunsystem von Schwangeren zu steigern, sodass sie nicht an Grippe erkranken. Das hat sich geändert und heute werden Schwangere geradezu zur Grippeimpfung gedrängt. Doch die meisten Geburtshelfer, die darauf beharren, dass Frauen die Impfung bekommen, verraten ihnen nicht, dass die Grippeimpfung eine der am wenigsten effektiven, aber am kontroversesten Impfungen ist, die die meisten Ärzte sich selbst nicht verabreichen würden. Viele meiner Kollegen, die überzeugte Impfbefürworter sind, lehnen die jährliche Grippeimpfung ab.
Die Grippe kann während der Schwangerschaft, insbesondere im letzten Trimester, eine schlimme Erkrankung sein. Ihre Lunge hat schon nicht mehr genug Platz, weil das wachsende Baby so viel Raum einnimmt. Schwangere sind häufig kurzatmig, weil sich das Zwerchfell durch den Fötus nicht so gut ausdehnen kann.
Was das Bedenkliche an der Grippe ist: Schwangere, die daran erkranken101, haben ein höheres Risiko, dass die Krankheit schwer verläuft und sie ins Krankenhaus müssen, als Frauen, die nicht schwanger sind.
Die Sorge ist berechtigt und wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Schwangere an Grippe erkranken.
Doch mein Hauptbedenken bei der Grippeimpfung gilt deren Wirksamkeit.Die Grippe wird durch einen von mehreren hochgradig ansteckenden Influenzaviren hervorgerufen, der Atemwegsinfektionen hervorrufen kann. Allerdings verändern sich diese Viren ständig und jedes Jahr ist es schwierig, vorherzusehen, welcher Virus zu den stärksten Symptomen führen wird. Der Impfstoff verändert sich von Jahr zu Jahr. Manchmal „passt“ der Impfstoff, wenn die Impfhersteller den Virus, der wahrscheinlich die Grippe hervorruft, ganz genau vorhersagen. Dann hat die Impfung eine hohe Wirksamkeitsquote. Aber genauso häufig ist die Wirksamkeit der Grippeimpfung sehr gering, weil die Virenstämme, gegen die die Impfung schützt, nicht diejenigen sind, welche die Grippe hervorrufen. Zum aktuellen Zeitpunkt, während ich dieses Buch schreibe, hatte der letzte Grippeimpfstoff (2014–15) nur eine Wirkung von rund 23 Prozent102. Das FluMist-Nasenspray, das häufig jüngeren Kindern verabreicht wird, damit sie nicht so viele Spritzen bekommen, hat bei Kindern103 im Alter von zwei bis siebzehn nur eine Wirksamkeit von 9 Prozent.
Wie sieht es mit Schwangeren aus? Eine umfangreiche Studie, die fast fünfzigtausend