John Farndon

Big Ideas. Das Wirtschafts-Buch


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dass keins dieser Länder die Mittel hatte, den Pfälzischen Erbfolgekrieg über das Jahr 1698 hinaus fortzusetzen. Vielleicht waren seine Zahlen ja richtig. Der Krieg endete 1697.

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      Die Seeschlacht von La Hogue fand 1692 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs statt. Gregory King berechnete, wie lange sich die beteiligten Länder den Krieg noch leisten konnten.

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       Kennzahlen für den Fortschritt

      Die Statistik ist heute ein Kernstück der Wirtschaftslehre. Ökonomen messen in der Regel das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Staates und in einem bestimmten Zeitraum für Geld verkauft werden. Allerdings gibt es immer noch kein festgelegtes Verfahren für eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

      Ökonomen sind dabei, die Basis für die Messung des Wohlstands zu erweitern. Dazu formulieren sie neue Kennzahlen wie z. B. den Genuine Progress Indicator (GPI), der u. a. Einkommensverteilung, Kriminalität und Umweltverschmutzung berücksichtigt, oder den Happy Planet Index (HPI). image

       William Petty

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      1623 wurde William Petty in Hampshire (England) in bescheidenen Verhältnissen geboren. Er durchlebte den Englischen Bürgerkrieg und stieg in hohe Positionen auf, im Commonwealth ebenso wie in der restaurierten Monarchie. Als junger Mann arbeitete er für den englischen Philosophen Thomas Hobbes in Holland. Nach seiner Rückkehr nach England lehrte er Anatomie in Oxford. Da er sich an der Universität langweilte, reiste er nach Irland, wo er die Aufgabe erhielt, ganz Irland in ein Kataster einzutragen.

      In den 1660er-Jahren kehrte er nach England zurück und begann mit seinen ökonomischen Arbeiten, für die er heute bekannt ist. Den Rest seines Lebens verbrachte er teils in England, teils in Irland. Petty gilt als einer der ersten großen politischen Ökonomen. Er starb 1687 im Alter von 64 Jahren.

       Hauptwerke

      1662 Traktat über die Besteuerung

      1690 Politische Arithmetik

      1695 Quantulumcunque Concerning Money

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      HANDEL MIT FIRMEN ANTEILEN

      AKTIENGESELLSCHAFTEN

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Märkte und Firmen

      VORDENKER

      Josiah Child (1630–1699)

      FRÜHER

      Ab 1500 Regierungen gewähren Kaufleuten Handelsmonopole in bestimmten Weltregionen.

      1552–1571 Die Bourse in Antwerpen und die Royal Exchange in London werden gegründet, damit Anteilseigner ihre Anteile kaufen und verkaufen können.

      SPÄTER

      1680 Londoner »Makler« treffen sich in Jonathan’s Coffee House, um Aktien zu handeln.

      1844 Der Joint Stock Companies Act vereinfacht Firmengründungen im Vereinigten Königreich.

      1855 Die beschränkte Haftung schützt die Investoren vor Börsenschwindeln wie der Südseeblase von 1720.

      Die Handelsschifffahrt musste von Anfang an Kapital für ihre Reisen aufbringen, indem sie Investoren Gewinnanteile versprach. In der Zeit nach 1500 waren die Erträge zwar oft enorm, aber die riskanten Unternehmungen banden Geld für Jahre. Um das Risiko zu verteilen, wurden Kapitalgesellschaften gegründet: Die Investoren pumpten Geld in ein Unternehmen, wurden gemeinsam Besitzer der Handelsaktien – und erwarben ein Anrecht auf einen Gewinnanteil.

       Ostindien-Kompanie

      Eine frühe Aktiengesellschaft war die Englische Ostindien-Kompanie. Sie wurde 1599 ins Leben gerufen, um den Handel mit Südostasien zu entwickeln. Ihre Freihandelsrechte wurden vom »Vater des Merkantilismus«, dem Londoner Kaufmann Josiah Child, geschickt verteidigt. Als er starb, hatte die Kompanie ungefähr 3000 Anteilseigner und verfügte über ein Grundkapital von mehr als 3 Mio. Pfund sowie über weitere 6 Mio. Pfund aus Anleihen. Ihre jährlichen Verkäufe brachten bis zu 2 Mio. Pfund ein.

      Das Modell der Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat sich aus den Aktiengesellschaften entwickelt. Der Verkauf von Anteilen ist eine wichtige Methode zur Kapitalbeschaffung. Manche glauben zwar, die Berechtigung der Anteilseigner zum Verkauf ihrer Aktien führe zu einer kurzfristigen Geschäftsplanung, aber dennoch bleibt die Aktiengesellschaft ein Herzstück des Kapitalismus. image

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      Das hohe Risiko wie auch die großen Gewinne wurden in Aktiengesellschaften auf viele Schultern verteilt. Schiffe wie die John Wood, hier um 1850 in Bombay, brachten die Güter ins Land.

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      DER WOHLSTAND WÄCHST AUF DEM LAND

      LANDWIRTSCHAFT UND VOLKSWIRTSCHAFT

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Wachstum und Entwicklung

      VORDENKER

      François Quesnay (1694–1774)

      FRÜHER

      1654–1656 Der englische Ökonom William Petty stellt für ganz Irland ein Kataster auf.

      SPÄTER

      1766 Adam Smith behauptet, nicht Land, sondern Arbeit sei die wichtigste Quelle der Wertschöpfung.

      1879 Der US-Ökonom Henry George vertritt die Ansicht, Land solle Gemeineigentum sein und nur Landbesitz solle besteuert werden – nicht die Produktivarbeit.

      1950er-Jahre Der US-Ökonom Theodore Schultz rückt mit seiner These vom »leistungsfähigen Bauern« die Landwirtschaft in den Mittelpunkt der ökonomischen Entwicklung.

      In letzter Zeit werden die Vertreter des Bankwesens oft als Parasiten beschrieben, die mit dem Wohlstand handeln, den andere erarbeitet haben. François Quesnay, einer der klügsten Köpfe des 18. Jahrhunderts, hätte diese Ansicht wohl geteilt.

      Laut Quesnay liegt Reichtum nicht in Gold und Silber, sondern geht aus der Produktion der Bauern und Handwerker hervor. Die Landwirtschaft sei so wertvoll, weil sie mit der Natur zusammenwirke, die die Bemühungen der Bauern vervielfache und so einen Nettogewinn ermögliche. Bei der »sterilen« technischen Produktion hingegen entspreche der Wert des Ausstoßes nur dem, was zuvor hineingesteckt wurde. Spätere Theoretiker zeigten jedoch, dass auch die technische Produktion einen Mehrerlös