Christian Hlade

Wanderwissen kompakt


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Sie übernachten?

      •Gibt es mögliche Gefahrenquellen unterwegs: Schneefelder/ Ausgesetztheit/Geröll?

      •Gibt es Wasser unterwegs, wann und wo?

       MEIN TIPP

       Beim Trinkwasser immer Reserven einplanen.

      •Wie weit möchten Sie bis zum Ausgangsort fahren?

      •Sind Ausgangs- und Endpunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar?

      •Wie ist die voraussichtliche Wetterprognose?

      •In welcher Jahreszeit befinden Sie sich gerade? (Kälte, Gewitterhäufigkeit, Schnee etc.)

      •Braucht es noch etwas körperliches Training?

       Vor der ausgewählten Tour zu Hause

      •Studieren Sie die Tour in Buchform, im Internet und auf Kartenmaterial genau.

      •Setzen Sie sich mit möglichen Gefahrenquellen auseinander.

      •Reservieren Sie Hüttenplätze rechtzeitig.

      •Laden Sie evtl. den ausgewählten Track bzw. Karten auf das Handy, die GPS-Uhr oder das GPS-Gerät.

      •Stellen Sie einen genauen Zeitplan für die Tour auf.

      •Vereinbaren Sie Treffpunkte mit Mitwanderern und eine geplante Rückkehrzeit.

      •Wie wird das Wetter und wie werden die Temperaturen voraussichtlich sein? Ist mit Wind zu rechnen?

      •Wie sind die Verhältnisse vor Ort?

       MEIN TIPP

       Rufen Sie evtl. bei einer Hütte oder einem Gasthaus am Ausgangspunkt an und sehen Sie sich die Bilder von Webcams an.

      •Welche Ausrüstung brauche ich? Ausrüstung packen.

      •Alpenvereinsausweis bei Übernachtungstouren nicht vergessen!

      •Sind die Handy-Akkus geladen?

      •Gibt es Wasser oder auch Verpflegung unterwegs oder muss alles mitgetragen werden?

      •Wie sind die Straßenbedingungen für die Anreise? Gibt es Parkmöglichkeiten für Pkw?

      •Wie sind die genauen Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel? Fahrkarten kaufen.

      •Stimmen Sie sich ab, damit alle Mitglieder der Wandergruppe alle notwendigen Infos haben (Ausrüstung, Zeiten, Wasser etc.).

       Vor Ort

      •Nochmalige Feinabstimmung vor Ort am Ausgangspunkt mit den örtlichen Gegebenheiten.

      •Ortsansässige Menschen fragen, Wetter nochmals checken, aktuelle Weg-Infos einholen.

      •Wie geht es allen Gruppenmitgliedern aktuell beim Start der Tour? (Blasen, aktuelle gesundheitliche Probleme, letzter Ausrüstungscheck – wurde etwas vergessen? Ist ausreichend Trinkwasser und Proviant vorhanden?)

      •Sind evtl. durch neue Infos, z. B. aufgrund eines Wetterumschwungs, Änderungen des ursprünglichen Plans notwendig?

       Unterwegs

      •Laufender Abgleich: Wie geht es allen Mitgliedern der Gruppe, haben sich der Weg bzw. die Wetterverhältnisse stark geändert?

      •Werden evtl. durch neue Infos Änderungen des ursprünglichen Plans notwendig?

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       Gemeinsam unterwegs auf Madeira

      Das beste Wander-Training

       Warum Wandern oft die beste Vorbereitung für eine Wanderung ist.

      Oft werde ich gefragt: „Wie fit muss ich für eine bestimmte Wanderung oder für eine längere Wanderreise sein, um diese auch zu schaffen?“ Meine Antwort darauf: Zu schaffen ist eine mittellange Wanderung auf einfachen Wegen in der Regel fast immer! Aber je fitter man ist, desto größer sind der Genuss und die Freude daran. Schließlich macht es einen Riesenunterschied, ob man am Abend gerädert am Ziel ankommt oder ob man dort die schönen Momente auch wahrhaft auskosten kann. Auch während der Tour sind Eindrücke wesentlich intensiver, wenn man nicht „aus dem letzten Loch pfeift“. Zudem ist eine gute Kondition die beste Gesundheitsvorsorge und gewährleistet ausreichend Sicherheitsreserven, falls das Wetter einmal umschlagen oder der Weg ungeplant länger werden sollte.

      Wenn man einen mehrtägigen Wanderurlaub plant, aber nicht regelmäßig Sport betreibt, ist es ratsam, sich einige Wochen davor körperlich zu betätigen. Allerdings: Ein Trainingseffekt stellt sich erst dann ein, wenn man sich mindestens einmal pro Woche für mehrere Stunden bewegt. Mehr ist natürlich besser. Ideal ist es, mehrere Wochen vor einem Wanderurlaub möglichst täglich ausgedehnte, flotte Spaziergänge zu unternehmen. Zu Beginn in der Ebene, dann aber in hügeligeres Gelände wechseln. Haben Sie weniger Zeit zur Verfügung und sind ohnehin eher sportlich, dann bietet sich regelmäßiges Joggen (2- bis 3-mal pro Woche für jeweils 30 bis 45 Minuten) als effektives und zeitsparendes Training an.

      Ebenso eignen sich gezieltes Krafttraining, vor allem der Beinmuskulatur an speziellen Trainingsgeräten in einem Fitnesscenter unter fachlicher Aufsicht, und Ausdauereinheiten am Stepper oder Crosstrainer als gute Vorbereitungsmethoden.

      Nutzen Sie auch die kleinen Trainingsmöglichkeiten des Alltags: Nehmen Sie die Treppe anstelle des Lifts, verwenden Sie für kurze Strecken lieber das Fahrrad als das Auto und ersetzen Sie Fernsehabende durch Spaziergänge. Jeder Schritt zählt!

       Meine persönlichen Work-outs vier Wochen vor einem mehrtägigen Wanderurlaub:

      •mehrmals wöchentlich eine Stunde zu Fuß gehen oder 2- bis 3-mal Jogging pro Woche

      •eine Wanderung pro Woche (2 bis 3 Stunden – je mehr und länger, desto besser)

      •2- bis 3-mal Yogaübungen pro Woche für die Beweglichkeit

       Wie schätze ich ein, ob ich eine geplante längere Wanderung schaffe?

      Bei den Höhenmetern lautet mein Tipp, damit Sie sich selbst besser einschätzen können: Probieren Sie diese am eigenen Leib praktisch aus, bevor Sie größere Wanderungen planen! Steigen Sie auf einen nahegelegenen Berg mit 900 oder 1.000 Höhenmetern. Wenn Sie keinen Berg zur Verfügung haben, suchen Sie sich einen Hügel mit 100 Metern und gehen Sie ihn 7- bis 10-mal rauf und runter, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Ihnen 700 bis 1.000 Höhenmeter ausmachen. Zudem ist das auch gleich ein sehr gutes Training und die „echte“ Tour macht dann mit größerer Fitness noch mehr Freude.

      Wander-Karten richtig lesen

       Der richtige Maßstab, die wichtigsten Infos, das Wissen um die optimale Anwendung: Wanderkarten bieten einen großen praktischen Nutzen und steigern das Wandervergnügen schon lange vor einer Tour.

      Klar, bei Spaziergängen auf bekanntem Terrain oder auch bei sehr gut ausgeschilderten und markierten Kurzwanderungen können Sie die Landkarte getrost zu Hause lassen, ohne die Orientierung zu verlieren. Sobald aber längere Touren in einem etwas weniger bekannten Gebiet auf dem Programm stehen, sollte eine gute Wanderkarte nicht fehlen. Eine Karte leistet wertvolle Dienste – sowohl bei der Vorbereitung und Planung einer Unternehmung als auch während einer Wandertour.

       Welche Karte? Welcher Maßstab?

      Für alle mittelschweren Wanderungen auf gut markierten Wegen sind die im guten Buchhandel, vor Ort in Hütten oder in Infobüros erhältlichen topografischen Wanderkarten mit eingezeichneten