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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941


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und des SD in Den Haag meldet: Nachdem in den letzten 4 Monaten die erste illegale Organisation der CPN in Amsterdam zerschlagen worden war, ist inzwischen ein neuer Aufbau dieser Organisation in Amsterdam erfolgt. Seitens der Sicherheitspolizei wird z. Zt. eine Festnahmeaktion gegen diese neue Organisation der Kommunistischen Partei Hollands durchgeführt.

      Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains in Klagenfurt meldet:

      In der Nacht zum 28.7.41 haben im gesamten besetzten Gebiete Kärntens und Krains kommunistische Aktionen stattgefunden. Im Kreise Stein wurden mehrere Brücken gesprengt und zum Teil beschädigt. Zusammenrottungen in den Wäldern fanden statt. Gemeinsam operierende Stapo-und Gendarmeriebeamte stellten eine Gruppe Kommunisten und mussten im Handgemenge zwei Kommunisten erschiessen. Ein Kommunist wurde schwer verwundet. In Krainburg erhielt ein Stapobeamter von einem flüchtenden Kommunisten einen Pistolenschuss auf das Koppelschloss. Der Beamte blieb unverletzt. Im gesamten Gebiet wurde plakatiert und gemalt. Es wurden daraufhin umfangreiche Verhaftungen von Kommunisten vorgenommen, die auf frischer Tat ertappt wurden und die nach Aussage von Kommunisten an der Aktion beteiligt waren, sich aber schon wieder zu Hause aufhielten. Notwendige Verhaftungen laufen weiter. Viele Fabriken haben nur halbe Belegschaft, weil sich viele Arbeiter in den Wäldern aufhalten oder über die Grenze geflüchtet sind. Der Chef der Zivilverwaltung, Brigadeführer Kutschera, hat befohlen, daß durch entsprechende Plakatierung die Bevölkerung von den Vorfällen in Kenntnis gesetzt wird, unter Hinweis darauf, daß Kommunisten auf frischer Tat ertappt und erschossen wurden. Weiter befahl der Chef der Zivilverwaltung für das gesamte Gebiet Ausgehverbot zwischen 22 und 4 Uhr früh. Bei Personen, die auf Anruf nicht stehen bleiben oder mit der Waffe in der Hand angetroffen werden, wird sofort von der Waffe Gebrauch gemacht. Ausserdem hat der Chef der Zivilverwaltung sofort Sondergericht eingesetzt. Zur Abschreckung sind entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

      Jugoslawien:

      Der Chef der Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD in Belgrad meldet: Am 25.7.41 hat um 15.20 Uhr in Belgrad ein bisher unbekannter Jude, der die gelbe Armbinde trug, eine Flasche Benzin auf einen deutschen Kraftwagen geworfen und versucht, den Kraftwagen dadurch in Brand zu setzen. Er wurde hieran gehindert und ergriff darauf die Flucht. Am gleichen Tage sind in 3 weiteren Fällen von unbekannten Tätern Benzinflaschen auf deutsche Kraftfahrzeuge geworfen worden. In einem gleichartigen Falle wurde die Täterin, eine 16-jährige Serbin, festgenommen und gestand ein, von einem Juden zu der Tat angestiftet worden zu sein. Als Vergeltungsmaßnahme wurden am 29.7.41 in Bel-grad 100 Juden erschossen. Am 26.7.41 wurde durch die Wehrmacht-Verbindungsstelle mitgeteilt, daß in den Abendstunden des gleichen Tages ein kommunistisches Bombenattentat auf den Rundfunksender Makisch geplant sei. Auf Grund dieser Mitteilung gelang es Angehörigen des EK Belgrad, den Täter bei Übergabe der Bombe festzunehmen. Die Bombe hat ein Gewicht von ca. 3,5 kg und sollte mit Ekrasit gefüllt werden. Zur Verteidigung waren dem Attentäter eine Pistole 6,35 mm und eine Eierhandgranate übergeben worden. Der durch diese Festnahme ermittelte Haupttäter beging Selbstmord. Weiter wurden 3 Jüdinnen, bei denen der Leiter dieses Attentats wohnte, in Haft genommen. Das verhinderte Attentat sollte die Sprengung des Senders Makisch zum Ziele haben. Nach geglückter Sprengung des Senders sollte das Innenministerium gesprengt werden und nach dieser Sprengung war beabsichtigt, die Flugzeugfabrik in Rakobica mit der gesamten Belegschaft in die Luft zu sprengen. Es ist erwiesen, daß dieselbe Bande sich mit der Herstellung von falschen Kreditkassenscheinen befasst. Die Werkstatt ist noch nicht ausgehoben, ist aber bekannt. In der Nacht zum 27.7.41 ist die Reparaturwerkstatt, das Ersatzteillager und 1 Garagenhalle des Heimatkraftfahrparkes 533 in Belgrad, restlos niedergebrannt. Es wurden ausser Material, Gummi-und Brennstoffvorräten 19 wehrmachtseigene Last-und Personenkraftwagen vernichtet. 10 Privatomnibusse wurden stark beschädigt. Z. Zt. steht noch nicht fest, ob Sabotage oder Fahrlässigkeit vorliegt. Das Gebäude war zur fraglichen Zeit nicht bewacht. In der Nacht zum 29.7.41 wurde auf die Polizeikaserne des Ortes Melnci/Banat ein Anschlag verübt, bei welchem zwei Volksdeutsche und ein Serbe ums Leben kamen. Am 29.7.41 morgens 5 Uhr werden in Belgrad 100 Juden und 22 Kommunisten erschossen. Am gleichen Tage werden 200 aus dem Banat stammende und bereits festgenommene Kommunisten in Groß-Betschkerek erschossen. Die Bevölkerung wird durch Veröffentlichung in der Presse und im Rundfunk von den Exekutionen in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, aktiv an der Bekämpfung der kommunistischen Bewegung mitzuarbeiten, um auf diese Weise ein weiteres Blutvergiessen zu verhindern. Ferner wurde in Erfahrung gebracht: a) Zwischen Steinbrück und Laze wurde am 27.7.41 um 23.20 Uhr bei Bahnhof Trifal aus einer Schiene ein Stück von 50 cm ausgesprengt. b) Zwischen Bahnhof Sagor und Sava wurden aus einer Stützmauer ungefähr 5 cbm Material ausgesprengt. Zeitpunkt der Sprengung am 27.7.41. c) Auf kroatischem Boden wurde auf der Strecke Steinbrück–Agram kurz vor der deutschen Grenze eine Eisenbahnbrücke gesprengt. Züge werden über Budapest umgeleitet.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Von den Einsatzguppen A und B liegen keine Meldungen vor.

      Einsatzgruppe C: Standort Shitomir, meldet:

      In Shitomir gab es ca. 30000 Juden, d. h. etwas mehr als 30 % der Gesamtbevölkerung. Der weitaus größere Teil von ihnen ist vor der Besetzung durch deutsche Truppen geflüchtet. Nach vorsichtigen Schätzungen befinden sich zur Zeit noch etwa 5000 Juden (9 % der Gesamtbevölkerung) in Shitomir. Viele Juden, insbesondere die Intelligenzschicht, betätigten sich weitgehendst als Zuträger und Angeber des NKWD. Von den Sowjetbehörden wurden sie durchaus bevorzugt behandelt. In erster Linie wurden sie als Verwaltungsbeamte, Leiter von Magazinen, Kolchosys und Sowchosys verwandt (80 % der Sowjetbeamten im Gebiet Shitomir waren Juden). In der Ausübung ihrer Religion wurden ihnen seitens der Sowjetbehörden kaum Schwierigkeiten bereitet. Im Gegensatz zu den orthodoxen Kirchen standen den Juden ihre Synagogen zur Ausübung ihres religiösen Rituals zur Verfügung. Bei den Juden besteht noch immer die Hoffnung, daß die Bolschewiken in kürzester Zeit zurückkehren werden. Auf Grund des Verhaltens der jüdischen Bevölkerung unter der bolschewistischen Herrschaft ist die Bevölkerung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bewusst antisemitisch eingestellt.1 Die ukrainische Bevölkerung ist in ihrer Grundhaltung, zumindest bei den älteren Leuten, durchaus religiös. Von den Sowjets wurden die Kirchen, soweit sie nicht für öffentliche Zwecke benutzt wurden, zerstört. Jedoch gab es, insbesondere auf dem Lande, Wanderprediger, die von Dorf zu Dorf zogen und dort die Gläubigen um sich scharten. Das Bestreben nach kirchlicher Betreuung ist ausserordentlich groß. Soweit sich bisher feststellen lässt, war die durch die Sowjets eingesetzte Gottlosenpropaganda in den bisher durch die deutschen Truppen besetzten Gebieten durchweg erfolglos. Seitens des AOK VI ist z. Zt. ein Sonderbefehl wegen der wilden Requirierung von Pferden, Zuchtvieh und Maschinen durch deutsche Truppen in Vorbereitung. Des weiteren soll versucht werden, die ukrainischen Kriegsgefangenen nach kurzer Überprüfung in ihre Heimatgebiete, soweit diese bereits durch die deutsche Wehrmacht besetzt sind, zu entlassen. Man hofft, durch diese beiden Maßnahmen die vor der Tür stehende Ernte ohne Schaden einzubringen. Nachdem nunmehr sämtliche Kommandos in den altrussischen Raum vorgerückt sind, zeigt sich, daß die Arbeit viel schwieriger und auch oftmals wenig erfolgreich ist. Der Grund hierfür dürfte im wesentlichen darin zu suchen sein, daß die Russen die Westukraine geschont haben. Nunmehr wird von den Russen bei ihrem Rückzug eine planmäßige Zerstörungsarbeit geleistet. Diese Annahme wird durch in Shitomir aufgefundene Rundschreiben bestätigt. Hiernach ist von den sowjetischen Spitzenorganen des Gewerbes, der Wirtschaft und des Handwerks an sämtliche nachgeordneten Organe die Aufforderung ergangen, das gesamte Staatsvermögen, d. h. also Gebäude oder auch sonstige Vorräte, zu vernichten. Darüber hinaus ist an politische Funktionäre, Russen und auch Juden, die Aufforderung ergangen, sich mit den Russen zurückzuziehen.2 Daraus erklärt sich, daß die Fahndungen nach politischen Kommissaren usw. z. Zt. von nicht allzugroßem Erfolg sind. In Shitomir selbst sind bis jetzt in Zusammenarbeit von Gruppenstab und Vorauskommando 4a insgesamt etwa 400 Juden, Kommunisten und Zuträger des NKWD erschossen worden. Damit hat das Einsatzkommando 4a 2531 Exekutionen durchgeführt. In Shitomir ist ein grosses Gefangenenlager eingerichtet, in das auch Zivilgefangene eingebracht werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden, daß sich gerade unter diesen Zivilgefangenen ehemalige Politkommissare befinden, die offenbar weisungsgemäß sich rechtzeitig von der Truppe gelöst und sich auf irgendeine Weise Zivilkleidung beschafft haben. So gelang es, auf diese Weise