hatte sein Vermögen wohl von Felicia v. Kuh, geb. Rapoport, Edle von Porada. Der k. u. k. Hof- und Ministerialrat Dr. Wilhelm Frh. von Mittag-Lenkheym war mit Johanna Mautner v. Markhof verheiratet. Dr. Max Salzer war der Schwiegersohn von Karl Wittgenstein, verheiratet mit dessen Tochter Helene. Um die Jahrhundertwende war er in die Dienste des Finanzministeriums eingetreten, als Ministerialconcipist in der Dienstklasse IX mit einem Jahresgehalt von 2.800 bis 3.000 Kronen, einer Aktivitätszulage von 1.000 Kronen und einer vorläufigen Pensionsaussicht nach zehnjähriger Dienstzeit auf 1.200 Kronen. 1906 wurde er zum Ministerial-Vicesekretär und 1910 zum Ministerialsekretär befördert, wurde 1913 Sektionsrat und 1916 Regierungsrat. 1910 betrug sein Beamteneinkommen 6.000 bis 7.000 Kronen im Jahr, sein versteuertes Gesamteinkommen aber 315.429 Kronen. 1924 ging er als Sektionschef in Pension. Nach seinem Rückzug aus dem Amt sollte er das Vermögen der Familie Wittgenstein verwalten. Doch bald ließen seine geistigen Fähigkeiten merklich nach, worauf man ihn angeblich nur mehr pro forma seine Aufgaben erledigen ließ, ohne seine Ratschläge zu beachten.267
Flotte Offiziere und Beamte konnten gute Partien machen. Oskar Kratzmann, k. k. Oberleutnant a. D., war mit Bertha Faber verheiratet, Josef Siebert, k. u. k. General der Kavallerie, mit Lydia Wittgenstein, der Gymnasialprofessor Wenzel Kriesche (Einkommen 1910 : 372.021 Kronen) mit Ella, geb. Edle v. Schroll, der Eisenbahnfachmann und Politiker Hofrat Eduard Sochor Frh. v. Friedrichsthal mit Alexandrine Zinner. Andere waren selbst reich, gingen aber in den Staatsdienst wie Hugo Mayr v. Melnhof. Er ging unentwegt seiner Arbeit als Hofsekretär in der Statist. Zentralkommission nach, bewohnte aber sein eigenes Palais am Opernring 4.
Ganz anders machte es der Beamte im Patentamt Hugo Kostersitz von Marenhorst. Nach der Heirat mit der schwerreichen, erst 18 Jahre alten Benediktine Benies, die 1910 mit 705.000 Kronen Jahreseinkommen das höchste Einkommen unter allen Wiener Frauen versteuerte, trat er, „ein braver Beamter, noch keine dreißig Jahre alt“, in den Ruhestand. „Seine weitere Beschäftigung“, erzählt Benediktines enger Verwandter, der Historiker Heinrich Benedikt, in seinen Erinnerungen, bestand im Nichtstun und Geldvertun: „Beni (Benediktine), eine kluge, ja weise Frau“, schreibt er, „mit der Hugo ein wunderbares Zusammenleben führte, suchte alle seine Wünsche, mochten sie noch so bizarr sein, zu erfüllen. Sie erstanden das Palais der Fürstin Oettingen-Wallerstein, einer Tochter von Pauline Metternich, stellten einen Viererzug aus Lippizanern zusammen, mit dem sie auch uns in Lissa besuchten, machten teure Jagdexpeditionen und rüsteten im Krieg einen Malteserzug zur Beförderung von Verwundeten aus. So ging das Vermögen Zug um Zug verloren.268 Kein Wunder, dass auch die Ehe nicht ewig hielt.
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