dar. Auslöser ist ein Keim oder ein Toxin. Gelbfieber beginnt schlagartig, obgleich ihm in manchen Fällen drei oder vier Tage hindurch Warnzeichen vorausgehen wie allgemeine Unpässlichkeit, katarrhalische Dyspnoen, mentale und physische Mattigkeit, wandernde Schmerzen und gelegentlich Schüttelfrost bzw. Kälteschauer, wobei der Patient sich kalt anfühlt.
1. Die Erkrankung nimmt ihren Anfang in der Regel in einem Schüttelfrost, dem erhöhte Temperatur folgt.
2. Intensität und Dauer des Fiebers variieren stark. Sie sind abhängig von der Fähigkeit des Systems, dem Hitzeeinfluss zu widerstehen, wobei ein Körper mit übermäßig viel venösem Blut am empfänglichsten ist. Die Hauttemperatur scheint häufig nur leicht erhöht zu sein. Und das Fieber scheint in keinem Verhältnis zum Ausmaß der allgemeinen Symptome zu stehen.
3. Magenkatarrh. Während dieses Fiebers besteht extremer Durst, der auf den Katarrh zurückgeht. Die Zunge ist stark belegt, am zweiten Tag des eigentlichen Fiebers treten zumeist Übelkeit und Erbrechen auf, begleitet von heftigen Magenschmerzen, die während des gesamten Fiebers andauern, wobei der Schmerzbereich zum Nervensystem wechselt.
4. Es bestehen auch extreme Kopfschmerzen, insbesondere über den Augen, dazu Schmerzen im unteren Rücken, die in die Oberschenkel ausstrahlen, sowie wandernde Schmerzen im gesamten Körper. Stauungssymptome zeigen sich, die Augen sind ganz ausdruckslos, es treten stechende Schmerzen auf, die Augen sind gerötet und wässerig – ein sehr konstantes Anzeichen für diese Erkrankung. Intensiver Schmerz im Magen, zuerst allgemein, dann am Mageneingang.
5. Remissionsstadium. Nachdem sich das Fieber eine Zeit lang drei oder vier Stunden bis drei Tage angehalten hat, beruhigt es sich deutlich. Während dieser Phase der Erkrankung färbt sich die Haut gelb – eine natürliche Reaktion, um das Toxin durch die Hautoberfläche auszuscheiden.
6. In milden Fällen kommt es zu keiner Hautverfärbung, die Symptome zeigen oder wiederholen sich nicht und der Patient erholt sich langsam. Jedoch tritt in der Mehrzahl der Fälle das Kollapsstadium ein. Zum Remissionsstadium meint McConnell, man solle gerade da wachsam sein, weil der Patient in einem bedenklichen Zustand sei. Und gerade da ist die osteopathische Manipulation am wirksamsten, denn es handelt sich um eine Erkrankungsphase, in der entweder die kämpfende Natur obsiegt oder der Tod folgt. Sobald wir der Natur in ihrem angeschlagenen Zustand genügend Unterstützung bieten, muss es gelingen, die Erkrankung unter Kontrolle zu bringen.
Das Ausmaß der Erkrankung scheint von der Fähigkeit des Körpers abzuhängen, die Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet, dass der metabolisch ist und nicht das Zellleben43 betritt.
7. Die markantesten Eigenschaften von Gelbfieber sind der gelbsüchtige Zustand der Haut, hohe fiebrige Temperatur und zweifacher Fieberkrampf, sekundär dazu schwarzes Erbrechen, Harnverhalt, Hämorrhagie und Tachypnoe.
Bakteriologie
Die Erkrankung geht auf ein bestimmtes Toxin zurück. Bislang ist von den Bakteriologen kein Keim entdeckt worden. Gelegentlich wird die giftige Infektion durch die Luft von einem Moskito übertragen. Am empfänglichsten sind der Verdauungs- und der Respirationstrakt. Zu den prädisponierenden Ursachen gehören extreme Hitze, unhygienische Zustände, Überbevölkerung, physische und mentale Erschöpfung. In den meisten Fällen ist das männliche Geschlecht eher von der Erkrankung betroffen. Man behauptet, dass überstandene Erkrankungsfälle gegen weitere Anfälle immun machen.
Pathologie
1. Toxische Zustände der Gewebe und Organe des Körpers. Katarrhalische und chronische Verstopfung.
2. Akkumulation toxischen Materials und der produzierten toxischen Stoffe des Gelbfiebertoxins. Die erste markante Veränderung bei Gelbfieber besteht in einer Gelbfärbung der Haut, bedingt durch Leberstauung.
3. Ein weiterer Zustand ist die hämorrhagische Extravasation der Haut, verursacht durch Galle, Säuren und Salze, die in das Blut getrieben werden und dessen Isotonie stören.
4. Ursache für die Gelbsucht ist eine fettige Degeneration der Leber. Infolge der Gelbsucht kommt es zu einem nekrotischen Zustand, mit anderen Worten einem Dahinschwinden der Leber.
5. Während dieser markanten Veränderung erfolgt eine starke Stauung der Schleimhaut in Magen und Darm. Auch eine Ruptur mit Darmblutung kann auftreten.
6. Dabei stellen wir eine Nierenentzündung und die fettige Degeneration des Herzens fest.
7. Ebenso ergibt sich eine Exsudation des zersetzten, schwarzen Blutes in den Magen, woraus sich das Dunkle Erbrochene, Gallenflüssigkeit und venöses Blut erklären.
8. In diesem Endzustand finden wir eine Stauung der Muskulatur, ein Sichauflösen der roten Blutkörperchen in den Geweben, welches sich auf die Viszera überträgt.
Anamnese
Die Inkubationsphase kann wenige Tage, aber auch 12 Tage umfassen. Sie tritt in der Regel plötzlich, das heißt ohne irgendwelche voranzeigenden Symptome auf. Der Verlauf von Gelbfieber ist in drei Phasen gegliedert:
1. Die Erkrankung beginnt mit einem heftigen Nervenschauer, auf den intensives Kopfweh und diffuse Schmerzen folgen, dann Schmerzen in der Leistengegend und in den unteren Extremitäten. Die Temperatur steigt rasch auf 40,6 Grad Celsius bis 41 Grad Celsius, begleitet von schnellem Pulsschlag und Ödemen im Gesicht. Auch Verstopfung mit Übelkeit und Erbrechen tritt auf, wobei Letzteres in den folgenden drei Tagen sehr heftig wird, sodass sich das Erbrechen allmählich dem Zustand des so genannten ‚Schwarzen Erbrechens‘ nähert, bis es ihn schließlich gänzlich erreicht hat.
2. Der Puls wird schneller, die Temperatur ist hoch. Oft ergibt sich bei Temperaturerhöhung und Pulsschlag, der pro Grad um ca. 20 Schläge schneller ist; normal wäre 1:10. In diesem Zustand fällt die Temperatur allmählich und alle heftigen Symptome von (a) verschwinden. Der Patient verfällt entweder in einen Kollapszustand oder er steht auf. Das erste Symptom, das in der Rekonvaleszenz gelindert werden muss, ist das Magensymptom; nicht in Bezug auf die Färbung, sondern das Erbrechen an sich. Danach sollte man die Symptome der Diarrhö erleichtern.
3. Der zweite Krampf tritt ein, begleitet von Schüttelfrost. Dabei steigt die Temperatur auf die Höhe der ersten Fiebertemperatur an. In diesem Zustand ist Gelbsucht markant. Das Erbrechen kehrt wieder, erneut in Form von schwarzem Erbrechen, begleitet von brennenden Schmerzen im Magen sowie intensivem Durst. In diesem Stadium sind alle Ausscheidungen blockiert, sogar die Harnausscheidung. In einigen Fällen kommt zu einer Harnverhalt. Während dieses Stadiums kann der Patient aufgrund von Erschöpfung und Vergiftung sterben. Die Vergiftung kann entweder urämisch oder albuminös aufgrund von Abfall sein. Sofern sich der Patient erholt, verschwinden die Symptome allmählich. Das Ende der Erkrankung vollzieht sich langsam.
Gelegentlich werden die Gelbfieber-Symptome mit den Symptomen von Nervenstörung, von wiederkehrendem Fieber oder von akuter gelber Atrophie der Leber verwechselt.
Behandlung
Es handelt sich um eine Bluterkrankung mit einer Tendenz zu lymphatisch-venöser Stase. Der erste Behandlungsschritt ist die Befreiung der Zirkulation in Bezug auf die Klavikulae, des subokzipitalen Bereichs in Bezug auf die Vasomotorik und des oberen thorakalen Bereichs in Bezug auf die Vasokonstriktion.
1. Achten Sie auf den Zustand der Augen. Geschwollene und gestaute Augen sind für diese Erkrankung charakteristisch. Der kontrahierten Pupille begegnet man durch eine Behandlung an C3 und C8 (Dilatoren) sowie an Th2 und Th3 (rhythmische Zentren). Bauen Sie eine Drainage für die Lymphe, das Blut sowie für die Tränenflüssigkeit auf.
2. Stimulieren Sie das Lymphsystem, beginnen Sie damit an den Zentren des Receptaculum chyli gegenüber von L2 und L3.
3. Achten Sie auf die Leber. Üben Sie von anterior nach posterior Druck an den Rippen aus. Eine schwingende Behandlung wird die Leber anregen. Bei dieser Erkrankung erfüllt die Leber nicht ihre normalen Funktionen. Die Leberzentren erreichen Sie über Th8–Th10 auf