Hierbei handelt es sich um eine artikulierende Behandlung. Daher legen Sie den Patienten auf den Bauch und ziehen die Wirbelkörper zu sich.
4. Behandeln Sie Verstopfung und Diarrhö. Diese Zustände kommen bisweilen abwechselnd vor.
5. Führen Sie eine spezielle vasomotorische Behandlung im oberen zervikalen Bereich durch.
6. Achten Sie besonders auf das Drüsensystem im gesamten Körper. Zur Ausscheidung behandeln Sie das Schweiß- und Lymphsystem sowie Leber und Nieren.
7. Verordnen Sie eine leicht kräftigende und stärkende, jedoch nicht üppige Kost.
Sorgen Sie dafür, dass die Nahrungszufuhr nicht die Blutzunahme übertrifft.38
Verordnen Sie mäßiges Wassertrinken.
DENGUEFIEBER
(Bluterkrankung)
Hierbei handelt es sich um eine akute Infektionserkrankung, zuweilen auch als bohrende Erkrankung oder Knochenerkrankung bezeichnet. Ihre markanteste Eigenschaft ist ein zweifacher fiebriger Krampf, das heißt, es treten zwei oder sogar drei Fieber zur selben Zeit auf. Der markantesten Symptome sind:
1. starke Muskelschmerzen,
2. Ausdehnung in die Gelenke,
3. Exsudation von Gelenkflüssigkeit – und häufig
4. Ausschlag an den Gelenken oder um die Gelenke herum.
Denguefieber ist eine der so genannten tropischen Erkrankungen, die durch Reisende in dieses Land eingeschleppt worden sind. Es handelt sich um eine Bluterkrankung, für die vasomotorische Symptome typisch sind. Eine spezifische morbide Anatomie findet man bei Denguefieber nicht.
Symptome
Die Inkubationsphase umfasst drei bis sechs Tage.
1. Die Erkrankung beginnt schlagartig mit einem leichten Frösteln,
2. darauf folgen intensive, bohrende Kopfschmerzen,
3. dann starke Gelenkschmerzen, die an Gicht oder Rheuma erinnern.
4. Knochenschmerzen, als würde ein Loch in den Knochen gebohrt werden.
5. Wenn die Schwellung andauert, erhöht sich aufgrund der Infiltration die Temperatur. Auch Ausschlag zeigt sich.
6. Der Pulsschlag beschleunigt sich, die Atmung wird sehr schnell, das Gesicht ist gerötet und schwillt an; starke Übelkeit und Erbrechen.
7. An diesem Punkt des Leidens ist es schwer, die Erkrankung von Gelbfieber zu unterscheiden. Eine Hauptschwierigkeit bereitet hier die Temperatur. Später kommt es zu Hämorrhagie und an bestimmten Punkten – bisweilen im Lymphsystem – zu Rupturen.
8. In allen Fällen tritt Verstopfung auf. Einer der markanten Zustände ist spärlicher Urin. Die Flüssigkeiten, die ausgeschieden werden sollten, sammeln sich an den geschwollenen Gelenken an.
9. Nachdem die Zustände wie Schwellung, dilatierter zervikaler Bereich und Verstopfung nachgelassen haben, sinkt die Temperatur, das Fieber verschwindet und hinterlässt einen entkräfteten Patienten. In dieser Phase erscheint der Ausschlag, er ist demnach markant in der Rekonvaleszenz. Danach entwickelt sich der zweite fiebrige Zustand. Krämpfe treten auf, die auf den neurologischen Zustand des Patienten zurückgehen. Sind sie nur leicht oder bleiben sie aus, stehen die Chancen für den Patienten gut. Sind sie dagegen sehr schwer, wird der Patient sterben.
Gelegentlich ist es schwierig, zwischen dieser Erkrankung und Rheuma zu unterscheiden. Der Schmerz ist bei Denguefieber jedoch weiter verteilt als bei Rheuma.
Behandlung
Das Hauptproblem bei dieser Erkrankung ist, dass Flüssigkeiten aus den Kanälen, wo man sie normalerweise findet, absorbiert werden. Deshalb:
1. Behandeln Sie eine eventuell bestehende Verstopfung oder Harnverhalt. Der fiebrige Zustand kann abgebrochen werden, sofern man die Verstopfung unter Kontrolle bringt.
2. Nehmen Sie direkt an der Wirbelsäule eine konstitutionelle Behandlung vor, insbesondere durch Artikulation des zervikalen Bereichs. Dort befinden sich die großen vasomotorischen Zentren, die den oberen Teil kontrollieren.
3. Behandeln Sie den subokzipitalen, den oberen thorakalen und den unteren lumbalen Bereich – also die drei Bereiche, die das Blut in den drei Hohlräumen des Körpers kontrollieren.
4. Versuchen Sie, die Temperatur durch normalen hemmenden Druck im oberen zervikalen Bereich zu kontrollieren.
5. Der intensive Schmerz lässt sich eventuell durch starke Hemmung entlang der Wirbelsäule unter Kontrolle bringen. Ist er örtlich begrenzt, behandeln Sie den lokalen spinalen Bereich. Stellen Sie beim Patienten Steifheit und Rigor fest, üben Sie hemmenden Druck auf die Muskulatur aus und kneten diese dann. Wenden Sie auch Rotation an.
6. Manipulieren Sie die Gelenke intensiv, außer es besteht ein tuberkulöser Zustand. Ein tuberkulöses Gelenk sollte nicht berührt werden.
7. Der Ausschlag hat zu Beginn eine Ausdehnung wie der bei typischem Scharlach. Treiben Sie den Blutausschlag schnell aus durch Anregung des Blut- und Lymphsystems.
8. Achten Sie auf einen Wechsel von Verstopfung zu Diarrhö. Das ist nämlich der Moment, ab dem die Erkrankung tödlich wird. Bei diesem Leiden versagt anstelle der Leber die Milz. Behandeln Sie die Verstopfung im Bereich von Th8–Th12 sowie an den oberen lumbalen Wirbelkörpern, insbesondere auf der linken Seite. Nehmen Sie in diesem Fall eine rhythmische Behandlung vor. Bei Diarrhö, vor allem, wenn sie mit übermäßigem Schwitzen verbunden ist, führen Sie eine hemmende Behandlung im unteren zervikalen, unteren thorakalen und oberen lumbalen Bereich durch mit dem Ziel, die Schweiß- und Lymphsysteme unter Kontrolle zu bringen. Das Lymphzentrum befindet sich im unteren zervikalen Bereich anterior. Es handelt sich bei Denguefieber ursprünglich um eine Bluterkrankung, doch ihre tödliche Komplikation ist lymphatischer Natur.
9. Bei einem mangelhaft ausbalancierten Nervensystem hemmen Sie aufwärts vom unteren Ende der Wirbelsäule bis zum Okziput, um das Zerebrospinale Nervensystem von der vegetativen Seite her zu kontrollieren.
10. Vergiftung des Systems. Toxische Ablagerungen werden hauptsächlich im Muskelund Nervensystem festgestellt. Erreichen Sie die entgiftende Wirkung des Systems von der Epiphyse aus – von C1–C5 für die Nerven- und Blutversorgung.
11. Bei einem Lähmungszustand artikulieren Sie zunächst den spinalen Bereich und behandeln dann die gelähmte Region.
12. Verstopfung als Reaktion auf ein toxisches Fieber ist für gewöhnlich ein vasomotorischer Zustand. Behandlung:
a. vasomotorisches Zentrum in der Medulla, vom ersten bis zum fünften zervikalen Nerv;
b. weiter von Th2–L2, insbesondere Th9.
c. Als Nächstes behandeln Sie das Abdomen.
d. Bei einer Parese im Kolon behandeln Sie von der sigmoidalen Flexur bis zur ileozökalen Klappe und zurück.
13. Konstitutionelle Behandlung bedeutet allgemeine artikulatorische spinale Behandlung aufgrund der vasomotorischen Verstopfung. Ergibt eine gleichförmige Blutversorgung im Instestinum.
CHOLERA (1)
Es handelt sich um eine akute Infektionserkrankung, deren Auslöser speziellen Ursprungs ist und mit dem von Robert Koch entdeckten Komma-Bazillus assoziiert wird.
1. Das Anfangsstadium ist durch Erbrechen und Diarrhö gekennzeichnet, was zeigt, dass der Verdauungstrakt betroffen ist.